melanie84
Hallo, unsere Tochter wird nächsten Monat 1 Jahr. Wir wollen sie jetzt so langsam von den Gläschen abgewöhnen. Was können wir ihr denn zu Essen anbieten? Und welche Milch sollen wir ihr geben? Kindermilch oder normale Vollmilch? Die Meinungen sind ja sehr unterschiedlich. Viele Grüße
Hallo melanie84 bestimmt isst euer Kind schon hin und wieder ein paar Sachen mit und begeistert sich für Brot und solche Sachen. Aufbauend auf diesen einfachen Speisen, kannst du das Angebot erweitern und sanft von Brei und Co zu festen Speisen wechseln. Für den Anfang reichen die Grundzutaten wie Nudeln, Kartoffeln, Gemüsestückchen, Obststückchen,Brot u.v.m. aus. Daneben gibt es den bewährten Brei sowie alles, was Mama und Papa essen. Ab dem 10. Lm zeigen die meisten Babys ganz deutlich, dass sie bei Tisch aktiv dabei sein wollen und lassen für einen Butterbrothappen von Mama ihren Brei gerne links liegen. Fingerfood schafft nun den nötigen Anreiz. Jetzt musst du nicht auch mehr so doll aufpassen und kannst kochen. Nimm Bioprodukte und bereite die ganz basically zu. Nach dem Waschen und Putzen, einem abermaligen Waschen schliesslich in Stückchen schneiden. In wenig Wasser garen/dünsten/Dämpfen. Zusätze brauchst du vorerst nicht. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen, Nudeln etc all das kannst du deinem Baby beim Essen auf einem Tellerchen richten. Obststückchen, Nudeln, Familienkost, Brot, Brotbelag, all das darfst du deinem Kleinen anbieten. Im Rahmen dieser sog. Familienkost sind Salz und Gewürze in Ordnung. Nicht übertrieben salzig oder würzig soll die Kost sein, aber durchaus geschmacklich verändert. Familienkost beginnt in der Regel um den 10.Lm herum. Man merkt dies meist deutlich, dass die Kleinen einen Wachstumssprung hinter sich haben. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Besonders gut ist Fingerfood, weil so das Essen spielerisch erlebt wird, was die Akzeptanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Dafür sind dann die Basics gut, denn die sättigen :-) Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Gib ihr selbst ein Löffelchen in die Hand. Richte ein Obsttellerchen, mit ganz kleingeschnittenen Früchten. Abwechselnd esst ihr beide davon. Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä. Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m. Sattessen darf sich dein Kind an den gewohnten Breien. Wenn sie die nicht mehr mag - dann lass sie einfach essen, was es gibt - auch wenn du den Eindruck hast, dass es (zu) wenig sei. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Die Stagnation im Längenwachstum, merkst du übrigens bald auch an den Kleidergrößen. Die passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Spätestens, wenn sie laufen und rennen können :-)Häufig auch schubweise. Das äußert sich in vorübergehenden Fressphasen. Du kannst darauf achten, dass ihr/du gemeinsam mit eurem Kind die Mahlzeiten einnehmt. Ein reichhaltig gedeckter Tisch mit immer ungefähr gleichbleibendem Angebot weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Neue Esssitten und Rituale treten nun an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Biete deshalb immer wieder rhythmisch in den Tageslauf eingebunden, die vertrauten Speisen an. Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichtert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden und ebenso die Feinmotorik. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird. Es bekommt einen eigenen Teller und eigenes Besteck. Auch bei den anderen Mahlzeiten kannst du selbst gekochte Gerichte und einzelne Zutaten servieren. Das Essen darf gewürzt sein. Was die Wahl der Milchsorte betrifft. Diese Entscheidung ist ob des großen Angebotes tatsächlich nicht so einfach. Kuhmilch (Vollmilch) ist in Ordnung. Obwohl Kindermilch ein neuer Trend ist und entsprechend verlockend beworben wird - notwendig ist Kindermilch nicht, wenn die üblich empfohlene Menge (etwa 300ml am Tag) an Kuhmilch ungefähr eingehalten wird - so argumentiert auch das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund. Mehr kannst du hier nachlesen: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=34968&suche=kindermilch&seite=1#start Was findest du persönlich besser? Unkompliziert und immer verfügbar? Oder lieber eine speziell für Kleinkinder konzipierte Milch mit verschiedenen Zusätzen? Also dann Viele Grüße B.Neumann
melanie84
Hallo . Mir ist noch etwas eingefallen. Was für einen Joghurt können wir unserer Tochter denn geben? Und hätten Sie eine BuchEmpfehlung für mich?
Hallo melanie84, nochmal :-) beim Joghurt wäre es gut, zunächst einen cremigen Naturjoghurt zu wählen. Die cremigen Sorten sind viel milder im Geschmack. Nimm ruhig einen mit 3,5% Fett, denn auch hier ist die geschmackliche Akzeptanz viel höher. Den Jghrut kannst du bspw mit gemuster Banane süßen, mit Süßungsmitteln deiner Wahl oder mit (selbstgemachter) Marmelade. Auch zu einem (gewohnten) Obstbrei (Gläschen) kannst du für die erste Zeit der Gewöhnung den Joghurt sichtbar in kleinen Mengen dazu mischen. Oder iss selbst einen entsprechend zubereiteten Joghurt. Lass deine Kleine probieren und wenn es ihr schmeckt, wird sie davon nicht genug bekommen können. Als Buchtipp nenne ich dir: Familienküche. die 144 besten Rezepte, für die Ihre Kinder sie lieben werden, GU-Verlag Das ist für alle Bereiche (Frühstück etc) etwas geboten. Das Buch ist ein Rezeptesammelsurium sämtlicher Kinder- und Familienkochbücher aus dem Hause GU. Die Rezeptangaben sind überschaulich und die Gerichte zwar einfach, aber wirklich gut. sonst: Wenn du schon gut kochen kannst und dir nur Ideen fehlen, dann empfehle ich dir das Standardwerk, vom GU Verlag empfehlenswert. Es enthält wirklich alles , was man kochen könnte: KOCHEN, das gelbe von GU. Da sind alle wichtigen Rezepte drin, die du wahrscheinlich selber noch aus deiner Kindheit kennst. Dazu musst du aber die Namen der Gerichte kennen, denn Bilder gibt es darin keine. http://www.gu-online.de/gu-online/suche/detail.php?isbn=377426396&word=k ochen&start=0&handle=153508800&hits=104 Ist aber echt toll und auch mit tollen Rezepten für Erwachsene bestückt. Lohnt sich in jedem Fall. Gut sind sämtliche Bücher von Dagmar von Cramm aus dem GU Verlag. Auch die Bücher von Anne Iburg sind gut und informativ. Da kannst du mal online drin stöbern. Und fündig wirst du auch natürlich in den Foren hier bei rub :-) Es gibt auch noch das hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochen/ http://www.rund-ums-baby.de/rezepte/ und zu guter Letzt auch das hier: http://www.kinderrezepte.de/ Also dann viel Spaß bei der Lektüre und beim Essen sowieso :-) Grüße B.Neumann
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