Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung

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Frage: Ernährung

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 10 Monate alt (davon 7 1/2 Monate gestillt) und ich habe eine Frage zu ihrer Ernährung. Im Moment bekommt sie 220 ml Folgemilch 2, ein Gläschen Brei zum Mittag, ein Gläschen Frucht & Getreide Nachmittags und ein Gläschen Milchbrei zum Abend. Zwischendurch nagt sie schon mal an einem Stück Brot oder bekommt ein kleines Stück Banane oder Erdbeeren. Vertragen tut sie eigentlich alles recht gut. Zur Trinken bekommt sie reichlich Wasser mit 100% Saft (ohne Zucker) gemischt.Ist das denn ausreichend und wie kann ich langsam dazu übergehen ihr abends Brot zu füttern, oder Mittags für sie zu kochen (z. Beispiel Nudeln) welche Menge muss ich denn da nehmen? Fragen über Fragen...Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar! MfG Kunze


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Kunze ich würde dir vorschlagen, dass du zwar noch nicht auf Brotmahlzeiten umsteigst, aber die Breie anders zubereitest. Statt Nudeln, die du selber kochen möchtest, kannst du ruhig weiterhin Kartoffeln zu Mittag geben. Uund auch den Abendbrei bzw den Nachmittagsbrei kannst du selber zubereiten. Serviere deinem Baby den üblichen gewohnten Brei und gib deinem Baby zusätzlich Nudeln als Fingerfood zum Kennenlernen festerer Speisen dazu. Oder mische zusätzlich ein paar kleingekochte Nüdelchen (Sternchen, Buchstaben) in einen Gemüse-Fleisch-Öl-Brei. Getreide gibt es zu den anderen Mahlzeiten, das reicht eigentlich. Kartoffeln liefern mehr Nährstoffe als Nudeln oder Reis oder ähnliches. Deswegen sollte ihnen der Vorzug gegeben werden. Nudeln oder Reis können ab dem 8. Monat in den Brei gemischt werden, so wird der Brei stückig. Musst du testen ob er deine Baby so schmeckt. (In italienischen Geschäften gibt es Babynudeln, die mit Vitaminen etc angereichert sind.) So ca 20g Nüdelchen (Sternchen oder Buchstaben) entsprächen einer Portion, wenn keine Kartoffeln als Basis im Brei enthalten sind. Manche Babies haben es sehr eilig, Leckerbissen von den anderen Familienmitgliedern zu bekommen. Das Baby darf ruhig neugierig sein und um Speisen bitten. Es sollte sie auch bekommen. Da freut sich das Baby. Nur allzu üppig sollte der Speiseplan noch nicht werden. Besser nur Basics geben. Ungewürzte kleine Häppchen, wie Kartoffel, Gemüse (ohne Salz o.ä.), Brot, Nudel etcetc. Du kannst das Essen grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Oder eine Nudel in die Hand drücken. Ost reicht das schon aus. Zum Sattessen gibt es den Brei. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist diese einzige Nudel oder Erbse schonmal ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Oder du kannst mal versuchen, ob deine Baby mit einer Reiswaffel (ohne Salz bzw Sesamzuastz) zufrieden ist. Oft reicht auch eine einzige Nudeln, die das Baby begutachten und kosten kann. Das hast du ja schon getan. Auf diese Weise kannst du weitermachen. dAb dem 8. Lm schliesslich könnt ihr den ihr bekannten Brei ein wenig anders zubereiten. Statt alles fein zu zermusen, könntest du die einzelnen Zutaten gröber zerkleinert auf einem Teller für dein Baby anrichten. Darauf kannst du aufbauen und variieren. Die Verlockung ist manchmal groß, den Kleinen was gewöhnliches (Fruchtzwerg etc) zum Essen anzubieten. Dennoch rate ich dabei dann eher zur Vorsicht. Babies und Kleinkinder haben ein sehr sensibles Geschmacksempfinden. Sie sollten Lebensmittel am besten erst pur kennenlernen. Sonst kann es passieren, dass es künftig die eher faderen Breie nicht mehr essen mag. Versuche den GOB nachmittags mal gehaltvoller zu gestalten: Grundrezept milchfreier GOB: 20g Getreideflocken 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obst 5g (1 TL) Butter oder Öl Du kannst nun entweder Baby-Instantflocken (Reis, Hirse, Hafer, Grieß, Dinkel etc) nehmen oder richtige Haferflocken. Bei richtigen Haferflocken würde es sich empfehlen, diese zuvor in einer Kaffeemühle fein zu vermahlen. Die Getreidemühle verklebt schnell, wenn Hafer durchgejagt wird. Wenn du Haferflocken zugibst, wird der Brei gröber. Da musst du mal schauen, wie das dein Baby akzeptiert. Zwiebackbrei 200ml Wasser 1 EL Butter oder Öl 2 Scheiben Zwieback 100g Obstmus Wasser abkochen, Butter einrühren, Zwieback hineinbröseln, quellen lassen, Birnen- oder Apfelmus untermischen. Gibst du dem Mittagsbrei Öl zur besseren Sättigung hinzu? Das Öl ist für die Vitaminversorgung wichtig und sorgt für eine bessere Sättigung. Auf eine Portion von 190g Brei, kommt ein EL, ca 8g Öl. In eine kleinere Portion wird entsprechend weniger Öl gegeben. 8g Öl pro 190g Brei sollten im Gemüsebrei enthalten sein. Wenn das laut Nährwertinformation auf der Banderole nicht der Fall ist, dann gibst du noch die erforderliche Menge an Öl dazu. Entweder Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Maiskeimöl. Das Öl ist für die Sättigung, die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine und für das Gehirnwachstum wichtig. 8g öl entsprächen ca 1 EL Öl. Sie enthalten Linolsäure, die als besonders essentiell für Babys gilt. Die Fettsäurenzusammensetzung der vier genannten Öle, ist optimal für die Gehirnentwicklung des Babies geeignet. Auch den Abendbrei könntest du entsprechend auch selber zusammenrühren und statt Obst schlicht Gemüse untermengen. Das Grundrezept für den (abendlichen) Milchbrei lautet dann: 200ml Milch oder Wasser (Folgemilch oder gegebenenfalls Kuhmilch) 20g Getreide 20g Gemüsemus Wegen der Zahngesundheit zwischendurch nicht ständig was knabbern lassen. Lieber mal was geben und aufessen lassen. Es sollte also nicht ständig irgendwas gegessen werden. Und das betrifft auch die Getränke. Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

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Hallo Kerstin, ich bin nicht Birgit, aber ich wollte etwas zu Deinem Beitrag schreiben, da ich meine kleine etwa gleichlang gestillt habe (9 Monate). Ich habe ihr morgens auch 220 ml Milch gegeben, mittags habe ich dann einen Getreidebrei angerührt, nachmittags habe ich ihr Birne püriert und abends dann angefangen ihr vollkornbrot (feingeschrotet, so daß keinerlei Körner sichtbar waren) ohne Rinde mit etwas Frischkäse angeboten. Die Mengen wird Dein Kind sicherlich selbst bestimmen. Achte einfach auf ihre Signale. Dreht sie den Kopf weg, spuckt sie das essen aus, währt sie mit Händen das Essen ab, dann ist es genug. Ich würde beginnen mit Kartoffeln in Wasser (ohne Salz) zu kochen, mit etwas Gemüse (Pastinake z.B.) zu pürieren, bißchen Butter dazu - fertig. Oder aber mit der Abendmahlzeit: 1/2 Scheibchen Brot ohne Rinde mit Belag wie Frischkäse, Streichkäse, o.ä. Mach Dir IHR Interesse zu Nutze. Wenn sie sich für Dein Essen interessiert, dann wollen sie ja meist auch was festeres ausprobieren. Erdbeeren: Da wäre ich vorsichtig, die können schnell mal Allergien auslösen bzw. zu Unverträglichkeiten führen. DA würde ich eher mit Banane, Birne oder Aprikosen beginnen..... Zu dem Trinken: Auch Saft (der 100%-ig ist und ohne Zuckerzusatz) enthält dennoch FRUCHTZUCKER!!! Auch dieser, insbesondere in KOmbination mit Fruchtsäure, kann die Zähne angreifen. Es gilt eh: ab dem ersten Zähnchen regelmäßig putzen!!!!! Dennoch: max. 1 Teil Saft mit mindestens 5 Teilen Wasser wäre sinnvoll. Am Besten jedoch WASSER ohne Zusätze oder Tee ohne Zucker!!! In den Gläschen (Obstgläschen mit Fruchtzucker), in den Breis, in der Milch (Milchzucker), Banane (Fruchzucker) ist schon genug Zucker und man kann die Kleinen (leider!) auch schnell auf SÜSS polen... Ist nur meine Meinung. Weiß nicht, ob das medizinisch richtig ist. Aber ich denke, mit 10 Monaten braucht sie nicht unbedingt Fruchtsaft (es sei denn, Du gibst 1-2 EL in das selbstgekochte Fleischgericht, damit die Nährstoffe besser aufgenommen werden können). .... Alles Gute und guten Appetit! LG Mira


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Hallo, vielen Dank für Deine Tipps! Haben mir schon etwas geholfen... Zum Thema Trinken: Den Saft mischen wir ja schon mit reichlich Wasser - mir ist es auch wichtig das sie nicht zuviel Zucker bekommt. Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

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Super, mit dem Saft / Mischungsverhältnis... Mein Motto ist dann: lieber einmal viel davon trinken und dann nach 15 Min. die Zähnchen putzen, als STÄNDIG an säure-oder-zuckerhaltigen Produkten naschen/trinken. Denn dann wären ja die Zähne ständig damit in Kontakt. Habe mir sagen lassen, daß die höchste Kariesquote in Deutschland auf Saftschorlen zurückzuführen sind... ob dem so ist, weiß ich nicht, abe rich könntes mir vorstellen! Alles Gute Mira


Mitglied inaktiv

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Hallo und vielen Dank für die wertvollen Tipps, die haben mir sehr weitergeholfen. Liebe Grüße Kerstin


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