Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Einseitige Ernährung

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Frage: Einseitige Ernährung

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Hallo, mein Sohn wird im September 2 jahre alt. Das Essen ist jedesmal eine Katastrophe. Alles, was ich ihm anbiete wird verschmäht. Das einzige was er isst, sind Bananen (Bio), davon isst er so 2-3 jeden Tag und Nudeln (Vollkorn, meistens Dinkel). Morgens bekommt er ein trockenes Brötchen. Nudeln bekommt er ungefähr alle zwei Tage, mal mit Pesto, mal mit Tomatensoße, bloß kein Gemüse. Rohe Karotten und Äpfel werden durchgekaut und dann wieder ausgespuckt. Die Bananen bereite ich ihm einmal am Tag als Brei. Banane musen, Haferflocken und Naturjoghurt. Dann futtert er noch ab und zu mal kleine Bratwürstchen und Frkadellen. Zwischendurch bekommt er Dinkelbrezel von Alnatura. An ein normales Essen am Familientisch ist überhaupt nicht zu denken. Er sitzt natürlich jedesmal mit am Tisch und schmiert in seinem Teller rum und isst nichts. Langsam mache ich mir Gedanken, dass er zu einseitig isst, oder sehe ich das zu eng. LG bettina


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Bettina ich kann deine Besorgnis schon verstehen. Sein Speiseplan ist, wie du ihn hier grob schilderst, auch wirklich nicht besonders üppig. Aber er klingt keinesfalls schlecht. Bananen, Haferflocken, Joghurt, Frikadellen etc sind ein ordentlicher Mix, bei dem du keine groben Nährstoffmängel befürchten musst. Die Frage richtet sich eher danach, warum dein Sohn nichts Neues probieren will. Manche Kinder sind in dieser Hinsicht wirklich sehr eigen. Bei der Appetitsteuerung spielen viele Faktoren zusammen. Eine ganz wichtige Rolle spielt die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Auch bestimmte Krankheiten/ereignisse können einen Einfluss auf die Speisenauswahl haben. Hat das Kind zum Beispiel etwas gegessen und bekommt bald darauf einen grippalen Infekt o.ä., dann wird diese Speise meistens danach gemieden. Das hat seinen evolutionsbiologischen Sinn. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens sind süsse LM u.a. so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Das trifft bei euch ja auch 100% zu. Lass deinen Sohn einfach gewähren und ermuntere ihn zum Probieren. Möglicherweise erweitert er sein Repertoire mit dem Eintritt in den Kindergarten. Andere Kinder sind sehr inspirierend. Gruss Birgit


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