Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Dinkelstange erlaubt...

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Frage: Dinkelstange erlaubt...

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Neumann, unser Sohn ist Ende Mai geboren, nach vollen 6 Monaten habe ich mit dem Mittagsbrei ganz langsam angefangen, ihm Beikost zu geben, seit etwa 8 tagen bekommt er abends Reisflocken mit Wasser angerührt (ich stille danach) und etwas Birne aus dem Gläschen. Er hat noch keinen Zahn. Essen findet er bei tisch total spannend, besonders wenn die große Schwester auch isst, will er auch.. Darf ich ihm schon eine Dinkelstange anbieten? Danke schon jezt! Hajo


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo hajo je älter die Babys werden, desto mehr interessieren sie sich für ihre Umwelt und wollen alles erkunden. Das tun sie bevorzugt mit dem Mund. Dabei wird zwischen Essbarem und Nichtessbarem kaum unterschieden. Alles wird entdeckt werden. Dabei solltest du dein Baby nicht zu stark bremsen. Biete dennoch bewusst erst mal nur einfache Dinge an, mit denen sich dein BAby auch spielerisch beschäftigen kann, während die anderen essen. Stell Spaghetti in einem Schüsselchen hin. Oder einen Teller mit gekochten Kartoffeln, Möhrenstückchen etc. Dinkelstange ist vermutlich für dein Baby schon zu intensiv. Und wenn es sie lecker findet, will es mehr, was ungeeignet wäre. Oder schlimmstenfalls die faderen Breie künftig verschmähen könnte. Gib Reiswaffel (ohne Salz-oder Sesamzusatz), das reicht vorerst. Manche Babies haben es eben sehr eilig, Leckerbissen von den anderen Familienmitgliedern zu bekommen. Das Baby darf ruhig neugierig sein und um Speisen bitten. Es sollte sie auch bekommen. Da freut sich das Baby. Nur allzu üppig sollte der Speiseplan noch nicht werden. Besser nur Basics geben. Ungewürzte kleine Häppchen, wie Kartoffel, Gemüse (ohne Salz o.ä.), Brot, Nudel etcetc. Du kannst das Essen grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Oder eine Nudel in die Hand drücken. Oft reicht das schon aus. Zum Sattessen gibt es den Brei. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist diese einzige Nudel oder Erbse schonmal ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Oder du kannst mal versuchen, ob deine Baby mit einer Reiswaffel (ohne Salz bzw Sesamzuastz) zufrieden ist. Oft reicht auch eine einzige Nudln, die das Baby begutachten und kosten kann. Die Verlockung ist manchmal groß, den Kleinen was gewöhnliches (Fruchtzwerg etc) zum Essen anzubieten. Dennoch rate ich eher zur Vorsicht. Babies und Kleinkinder haben ein sehr sensibles Geschmacksempfinden. Sie sollten Lebensmittel am besten erst pur kennenlernen. Sonst kann es passieren, dass es künftig die eher faderen Breie nicht mehr essen mag. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, die nun anstelle der üblichen Breimahlzeiten Einzug hält, dann besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Dass es möglichst wenig gesalzen sein sollte, liegt daran, dass sich dein Baby sonst an den Geschmack gewöhnt und die Babybreie dann nicht mehr so gerne essen mag. Deswegen vor dem 10. Lm unbedingt mit ganz einfachen Dingen beginnen. Beim Kochen schon dran denken und etwas parat haben, wenn das Baby am Tisch sitzt und nach etwas verlangt. Grüsse B.Neumann


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die hilfreiche und so ausführliche Antwort! Jetzt sollte ich Nudeln aber besser in ungesalzenem Wasser kochen, oder? Heute hatte der kleine Mann übrigens ein gekochtes Stück Möhre - ich glaube, zwischen seinen Fingern hat es sich ganz wunderbar angefühlt... :-) Viele Grüße!


Birgit Neumann

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Hallo hajo besser ist es ohne, oder wenigstens nur in ganz ganz wenig Salzwasser. Grüsse


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