Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Darf sie jetzt wirklich alles essen???

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Frage: Darf sie jetzt wirklich alles essen???

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine tochter ist am 13.09. 15 monate alt geworden. sie trinkt morgens 2-4mal pro woche hipp 2 folgemilch, mittags gibts gläschen oder selbstgekochtes gemüse/suppe, abend isst sie suppe und zum einschlafen trinkt sie nochmal ca.100-200ml folgemilch. nun meine frage: "normale milch" trinkt sie überhaupt nicht!! auch keinen kakao.muss sie denn unbedingt noch so viel milch trinken?reicht es nicht aus, wenn sie täglich einen joghurt isst? und noch was: darf sie jetzt wirklich alles essen? Zwiebeln, kohlgemüse, gebratenes fleisch, pilze usw.? danke für die antwort! laurasMama


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo laurasmama es ist jetzt sogar sehr wichtig, dass dein Kind immer mehr Gerichte mit dir/euch mitisst. Von der Babykost, Folgemilch und den Breien ect solltet ihr allmählich wegkommen. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Ab dem 10. Lm sollten Babies langsam an die Familienkost herangeführt werden und zusätzlich aber die gewohnten Breie bekommen. Gib deinem Baby doch mal ein Stückchen Kartoffel oder Gemüsestückchen ab. Besonders gut sind Nudeln, Erbsen, Maiskörner etc. Komplett mitessen kann dein Kind dann, wenn es wirklich ausreichend babygerechte Speisen gibt und dein Kind diese auch gut verdauen kann. Meistens ist das frühestens so um den 14.Lm herum die Regel. Mitessen sollte das Baby jedoch schon früher. Ab dem 10. Lm sollte es langsam herangeführt werden und zusätzlich aber seine gewohnten Breie bekommen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein (wenig gesalzenes) Kartoffel-oder Gemüsestück. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, die nun anstelle der üblichen Breimahlzeiten Einzug hält, besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sonderen es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Dass es möglichst wenig gesalzen sein sollte, liegt daran, dass sich dein Baby sonst an den Geschmack gewöhnt und die Babybreie dann nicht mehr so gerne essen mag. Manche Kinder sind in dieser Hinsicht wirklich sehr eigen. Sie wollen einfach nicht so essen, wie Mama das gerne hätte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Bei der Appetitsteuerung spielen viele Faktoren zusammen. Eine ganz wichtige Rolle spielt die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Ganz wichtig ist auch Brot zum Frühstück bzw Abendessen. In mundgerechte Häppchen schneiden. Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

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In diesem Alter hab ich meinen Sohn alles probieren lassen was wir auf dem teler hatten und was er haben wollte. Wenn er etwas ausgespuckt hat dann war das okay und ich hab es irgendwann später nochmal angeboten. Kinder haben normalerweise einen natürlichen Instinkt...man muß nur lernen sie zu verstehen...:-))) LG P.S. Pilze könenn blähen, Kohl auch. Einfach probieren


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