Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Breiverweigerung (Sorry lang, muss aber zum Verständnis alles erklären)

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Frage: Breiverweigerung (Sorry lang, muss aber zum Verständnis alles erklären)

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Hallo Birgit! Folgendes: Meine Tochter wird bald 10 Monate alt. Ich habe nach den ersten 3 Wochen zufüttern müssen und ernähre sie bis heute zusätzlich zur Beikost durch Muttermilch und Pre-Nahrung. Unser bisheriger "Plan" ist wie folgt: Morgens nach dem Aufwachen wird gestillt und gespielt. Nach ca. 1 Std. wird gewaschen, angezogen etc. u. bekommt sie die 1. Flasche Gegen 13:00 Uhr dann Brei (selbstgekocht) Manchmal - nicht täglich-zwischen 15:00 u. 16:00 Uhr Fläschchen mit Einschlafstillen oder nur stillen. Gegen 18:00 Uhr GOB (selbstgek. Apfel- od. Birnenbrei m. Hirseflocken u. Wasser) Abends zwischen 19:00 u. 20:00 Uhr Abendfläschchen mit Stillen. Jetzt ist das Problem, dass sie morgens fast nichts mehr aus der Flasche trinkt (in letzter Zeit höchstens 40-60 ml / ganz selten mal zw. 80-120ml). Nach dieser geringen Menge (vielleicht misstraue ich auch meiner eigenen Milchmenge zu wenig!??) isst sie trotzdem mittags nur ganz wenig von ihrem Gemüsebrei. Sie guckt mir allerdings mein Essen vom Teller und möchte wirklich ALLES, was ich auch habe. Ich gebe ihr auch immer etwas Fingerfood, welches sie erstmal ganz begeistert annimmt und bekomme so die paar Löffel Brei in sie hinein, die sie eben isst. (Fingerfood: Endsückteil eines puren Roggenbrotes, Kohlrabistift, Dinkelkeks f. Babies von Holle - mit ledigl. Reissirup als Süßungsmittel, Zwieback, Apfelstrunk zum abknabbern, Stück Banane). Breigabe natürlich ohne Zwang! Abends - selbst, wenn sie mittags keine Flasche bekommt und nur gestillt wird (und manchmal nicht einmal das) beginnt das gleiche Spiel, wie mittags. Fingerfood, einige Löffel GOB und Schluss. Abends trinkt sie dann vorm oder zum Einschlafen ca. 180 - 220 ml Pre-Nahrung und kommt dann nachts zwischen 1:00 und 3:00 Uhr nochmal für eine Flasche (sonst reichte das Stillen in der Nacht aus). Sie ist fit, seeehr vital, gedeiht und ist ein richtige agiles Baby. Nun die Frage, ob ich das Essverhalten so hinnehmen darf und es sich alleine gibt, dass sie "normaler" isst oder ob ich dem Verhalten entgegenwirken muss (wg. der Nachtflasche). Heute habe ich morgens keine Flasche angeboten und da hat sie den Mittagsbrei fast aufgegessen, dann aber bis zum Abend wieder gar nichts und den GOB wieder bis auf einige Löffel verweigert. Dafür gegen 19:30 Uhr 160 ml Pre-Milch. Darf oder will sie schon mehr Festes, oder kommt sie mit so wenig aus? Nachts hat sie ja aber definitiv Hunger (ist auf keinen Fall eine "Gewohnheitsflasche" od. ähnl., versuche immer erst durch Stillen ihr Bedürfnis zu befriedigen u. auch i. d. Vergangenheit hat sie wirklich nur bei großem Hunger nachts die Flasche benötigt) Was dürfte sie an Fingerfood sonst noch haben, weil sie mir alles vom Teller essen möchte. (Kann mich ja schlecht nur von Brei u. Babykeksen ernähren) ;-) Selbst, wenn ich mir das Roggenbrot mit Butter bestreiche, ist sie mit ihrem Stück Brot nicht mehr zufrieden. Es heißt ja, dass Familienkost erst ab dem 12. Monat gegebn werden darf/soll. Ganz herzlichen Dank schon im Vorfeld für Ihre Einschätzung und Tipps - oder die Nachricht, dass das alles ganz "normal" ist. :-) Liebe Grüße und danke auch für Ihre Arbeit hier! Andrea


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Andrea mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Baby jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit vermindert. Manchmal haben die Kleinen Wachstumsschübe und essen dann vorübergehend wieder viel größere Mengen. Dann essen sie wieder eine Weile weniger usw. Da das Wachstum nun weniger schnell vonstatten geht, machen sich evtl Nahrungsdefizite auch nicht so schnell bemerkbar. Deswegen ist es nicht schlimm, wenn Kinder zeitweise scheinbar eher einseitig essen. Oder wenn die Portionen eher klein sind. Biete deinem Baby vermehrt Fingerfood und Familienkost an. Deine Kleine signalisiert es dir auch schon deutlich :-). Mit 10 Lm kannst du gut damit beginnen. In dieser Phase jetzt, ist dein Baby noch neugierig und aufgeschlossen gegenüber neuen Genüssen. Deshalb ist es jetzt, da dein Baby danach verlangt auch besonders wertvoll, dein Kind probieren zu lassen. Noch ein paar Texte zur Familienkost findest du hier :-) http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=27932&step=2 http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=28075&step=1 Grüsse Birgit Neumann


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