Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

braucht mein sohn ein jahr noch breie?

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Frage: braucht mein sohn ein jahr noch breie?

mellomania

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hallo, mein sohn wird heute ein jahr. er trinkt morgens gegen halb zehn 150 ml einser milch, den tag über wasser. er isst mittags selbstgekochte gemüsefleisch breie mit nudeln oder kartoffeln und öl. braucht er nachmittags noch den hirsebrei mit wasser angerührt und obst und abends den vierkornbrei mit einsermilch angerührt und obst? wenn papa vonder arbeit kommt, isst der kleine ein wenig mit, ansonsten den tag über kekse ab und zu oder reiswaffel, humana jogurt oder brötchen. viiiiiiiiielen dank


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo mellomania nein, wenn dein Kind nicht auf den Brei am Nachmittag besteht, brauchst du den nicht mehr zu geben. Jetzt im Sommer kannst du viele Obstsorten geben. Die kannst du als Stückchen, gemust oder zerdrückt anbieten. Roh oder gegart, direkt aus der Hand gegessen... Wann und was esst ihr den zu Abend? Bis dahin sollte der Nachmittagssnack ausreichen. Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä. Kuchen, Kekse etc Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc Auch kannst du allmählich auf Kuhmilch umsteigen. So wird das Essen immer unkomplizierter, weil sich eure Mahlzeiten immer weiter angleichen. Lass dein Kind aktiv am Essen teilhaben. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Du kannst das Essen auch grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Auch so wird die Nahrug gut essbar ohne zu viel Kauaufwand zu fordern. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist eine einzige Nudel oder Erbse, die du notfalls zusätzlich zum Brei gibst, schonmal ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Auch andere Speisen können statt Brei gegeben werden. Banane und andere Obstsorten bspw gerieben, zerdrückt, in Stückchen. Probier es aus. Und übt auch das Trinken aus anderen Gefäßen. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skpesis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Hieraus bildet sich eine gute Basis. Werden Kartoffeln gemocht, ist der Schritt zum Knödel leichter. Wenn Nudeln gegessen werden, können bald auch Tortellini, gefüllte Nudeln, folgen. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Kostproben direkt am Herd. All das macht Lust und Neugier auf Essen. Du kannst für euch beide gemeinsam kochen. Das ist gut. Neben typischen kindgerechten Familiengerichten wäre es gut, wenn die Vielfalt sich um so mehr im Angebot ausbreitet. Die Grundernährung kann und darf (und soll) vorwiegend noch mit Grundnahrungsmitteln in einer einfachen Zubereitungsform erfolgen. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen... Wiederholungen sind wichtig, damit dein Kleiner Sicherheit beim Essen bekommt. Beim Mittagessen gibt es einfache Speisen vom Tisch. Das können Nudeln oder gekochte Kartoffeln sein, auch Gemüsestückchen und Fleisch. Besonders gut ist Fingerfood, weil dein Kind selbst essen kann, was die Akzpetanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Ideen für erste Gerichte: Kartoffelbrei Grießbrei Grießschnitten Milchnudeln Pizza Pfannkuchen Grießklößchen Knödel Fleischbällchen Gemüsepürree als Beilage: In Frankreich sind diese Gemüsebeilagen auch bei Erwachsenen beliebt und finden inzwischen auch in Deutschland viele Anhänger. Kartoffelbrei reloaded - jetzt als Basis: Pastinake. Gemüse gegart und leicht gewürzt, mit Sahne verfeinert, pürieren. Fertig. Hack ist super, weil es einfach gut kaubar und schluckbar sowei gut verdaulich ist. Hackfleisch kann unterschiedlicher Qualität und Herkunft sein. Du kannst gewöhnliches Hack kaufen, das es in verschiedenen Abstufungen hinsichtlich des Fettgehaltes gibt, Du kannst sämtliche Fleischsorten durch den Fleischwolf jagen (lassen). Beim Metzger kannst du ein Stück mageres BioFleisch kaufen und durch den Fleischwolf drehen lassen. Das geht mit Ausnahme von Geflügel mit sämtlichen Sorten über Lamm, Rind, Schwein, Und es ist vielseitig einsetzbar: Klößchen, Frikadellen, Füllungen, in Sossen verarbeiten. Leicht angebratenes Hack kannst du auch gekrümelt über Kartoffelbrei verteilen. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. Beim Hühnerfleisch vom Schenkel kannst du das Fleisch auseinanderreissen. Entlang der Fasern. Das können die Kinder dann schon ganz gut kauen und schlucken. Biete zum Kauen anregen weiche Dinge an und solche, die durch Einspeicheln gut schluckbar werden. Bleibe ausserdem dabei, Brot ist bspw viel unkomplizierter als Apfel oder Möhrenstückchen - gegart oder roh gerieben ist hierbei eine Alternative. Nudelauflauf gekochte Nudeln (z.B.Spirelli), ca 125g 1/2 B Sahne, 1 Ei Schnittlauch, Gemüsebrühe, Petersilie (auch TK), Salz, Pfeffer, Prise Zucker Käse zum Bestreuen (Edamer oder junger Gouda oder Sorte nach Gusto) Ei verquirlen, Sahne zugeben, Kräuter und Gewürze dazu. In eine Auflaufform die gekochten Nudeln geben, mit der Mischung übergiessen. Käse aufstreuen oder weglassen. Im Ofen bei 175Grad ca 25 min backen. Wenn zuviele Nudeln unbedeckt sind, kann man die Form nach ca 10 min Backzeit mit Alufolie abdecken. Also dann Grüße B.Neumann


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