MariaMaria27
Liebe Frau Neumann, meine Tochter bekommt seit Mai (aktuell 8,5 Monate / korrigiert 7Monate) vor allem Fingerfood. Sie ist sehr interessiert am Essen, allerdings landet viel oft natürlich nicht im Mund und sie ist eher die Genießerin und langsame Esserin und isst vor allem Obst. Weil ich manchmal Sorge habe, dass sie noch Nährstoffe benötigt, gebe ich ihr seit Kurzem immer auch ein paar Löffel Gemüsebrei und schon seit Juni Abends immer selbstangerührten Getreidebrei. Ist es in Ordnung, beides zu kombinieren - sollte ich mich lieber auf eines davon konzentrieren? Muss ich Sorgen um die Nährstoffversorgung haben oder ist in meiner abgepumpten MuMi und bald PRE alles enthalten? Stillen hat leider nicht funktioniert, da sie 6 Wochen zu früh kam. Essen insgesamt würde ich als nicht sehr viel aber auch nicht als sehr sehr wenig bezeichnen (einige Löffel Brei, Obst als Fingerfood). meine zweite Frage: zu welchen Zeiten sollte gegessen werden und wann noch die Flasche gegeben? Hier habe ich die Sorge, dass wenn ich mich mehr auf ihre Breie konzentriere, sie noch weniger trinkt. Aktuell biete ich ihr die Flasche stündlich an, allerdings trinkt sie tagsüber sehr wenig und gefühlt ohne wirklichen Genuss (Max 400 ml) und erst um Bettgehen (170-240ml) und dann nachts richtig, sodass sie auf eine Tagesmenge von aktuell ca 720-740 kommt (7,4 Kilo Körpergewicht). Wasser trinkt sie ein paar Schlückchen zu jeder der drei Mahlzeiten. Exemplarisch: sie steht morgens gegen 06.00/06.30 Uhr auf und ist bis 08.30 circa wach. Gleich morgens hat sie ein Wachfenster von 2 -2,5 Stunden und trinkt in dieser Zeit circa 80 ml. Weil kurz kuscheln und spielen, Füttern, abpumpen, Pumpe reinigen, Baby waschen und selbst 2 Min duschen schon so viel Zeit in Anspruch nehmen (und ich selbst auch noch duschen muss bevor ich sie in die Trage packe), schaffe ich es meistens nicht, ihr sofort morgens Essen zuzubereiten und anzubieten (möchte für ihr Essen immer 20 Minuten mind. Einplanen und sie nicht mit Müdigkeit essen lassen - generell habe ich den ganzen Tag eher ein Zeitproblem sodass ich schon oft mein eigenes Essen vernachlässige, weil Apumpen, Füttern, Essen kochen, Abspülen so viel Zeit in Anspruch nehmen und sie nur bei absoluter Stille in der Trage schläft und nicht im Bett schlafen kann, wodurch ich in dieser Zeit auch nichts "ausrichten" kann). Wenn ich es doch schaffe, isst sie aber natürlich so gut wie nichts, da sie bereits getrunken hat. Nächstes Wachfenster ist von ca 10.00/10.30 bis 12.00/12.30 - auch hier ist es so, dass ich gerne sicherstellen würde, dass sie vor allem Milch trinkt, nachdem sie die 400 Tagesmenge ohnehin nur mit Mühe und Not schafft. Lange Rede kurzer Sinn: zu welchen Zeiten sollte sie am besten Essen und zu welchen Zeiten trinken vor dem Hintergrund, dass sie schnell satt ist und tagsüber eher wenig trinkt? In der Gewichtskurve ist sie in einem Perzentil etwas unter Normalwert. Die Kinderärztin ist zufrieden mit ihr.. Für ihre Antwort wäre ich sehr dankbar - entschuldigen Sie die Ausschweifungen. beste Grüße
Hallo MariaMaria BLW und Brei können gut miteinander kombiniert werden. Die Hauptsache ist es, dass ein Baby die zu ihm/ihr passende Beikost erhält und isst. Da du im Wesentlichen das Konzept des BLW verfolgst und deinem Baby zusätzlich achtsam und bedürfnisorientiert auch Brei fütterst sowie mehrere Milchfläschchen in 24 h anbietest, kannst du eigentlich so weitermachen wie bisher. Beobachte dein Baby und reagiere auf die Bedürfnisse. Vorraussetzung ist nur, dass dein Kind weiter zunimmt und auf jeden Fall nicht signifikant abnimmt. Dein Baby bräuchte momentan noch mindestens in etwa 400-500 ml Milch neben sättigender Beikost, wobei dein Baby zusätzlich so viel Pre-Milch und abgepumpte Muttermilch haben kann, wie tatsächlich benötigt wird. Je weniger Brei und Fingerfood dein Baby isst, desto mehr Milch wird es zusätzlich trinken. Und umgekehrt ist es natürlich genauso. Je mehr Milch dein Baby trinkt, desto weniger Hunger ist für die Beikost da. Lass dich davon aber nicht verunsichern und biete deinem Baby Beikost an, sowie als Angebot ausreichend Milch. Du kannst vorerst noch nur 2 Beikostmahlzeiten einplanen und diese dafür umso ausführlicher zelebrieren. Du könntest zu Beginn der jeweiligen Mahlzeiten etwas Brei füttern und anschließend noch Fingerfood zum selbständigen Erkunden anbieten, im Anschluß. Danach könntest du noch etwas abgepumpte Mumi anbieten oder Pre-Milch oder wie derzeit einfach Wasser. Dann Milch nach etwa 1-2 h, je nachdem wie üppig die Mahlzeit tatsächlich wurde und wie dein Baby dir zeigt, dass es Milch haben möchte. Als mögliche Beikostmahlzeiten-Uhrzeiten würden sich bei euch das Mittagessen und ggf das Abendessen anbieten. Ein Frühstück/morgens wird es ausreichen etwas zum Essen anzubieten, wenn dein Kind ca 10 Lm alt ist. Da kannst du dir den Stress am Morgen momentan noch aussparen und stattdessen Pre-Milch/Mumi nach Bedarf anbieten. Obwohl Pre-Milch wirklich wunderbar ist, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, die Milchsorte zu wechseln. Eine 2 er Milch macht satter. Ich möchte dich mit dieser Frage an die beiden Expertinnen im Nachbarforum "Milch und Beikost" (https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/milch-beikost-ernaehrungsberatung) weiterleiten. Stelle deine Frage dort am besten noch einmal ein, ggf in leicht gekürzter Form und im wesentlichen bezogen auf die Milchmenge- und sorte. Die Milch im Getreidebrei zählt auch als Milch, auch wenn sie nicht getrunken und stattdessen gelöffelterweise gegessen wird.Bereite die Breie nach den üblichen Rezepturen zu, d.h. den GK-Brei mit Öl und sättigender Beilage wie bspw Kartoffeln, den Milchbrei mit Getreideflocken und Obst und Milch. Also dann, Grüße Birgit N.
MariaMaria27
Als Ergänzung: als Fingerfood bekommt sie natürlich nicht nur Obst, sondern auch selbstgemachte Waffeln, Sticks, Pancakes, etc. etc. - Obst landet aber als einziges wirklich im Mund.