Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Beikostöl

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Frage: Beikostöl

hallobaby

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Hallo wie is das mit dem beikostöl? Jeder sagt was anderes. Wieviel soll ich in 190g dazugeben. Und ist jetzt das kaltgepresste wirklich schlechter da es die Leber nich verstofwechseln kann? Danke Fürsorge Hilfe


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo hallobaby für 190g Gemüsebrei rechnet man mit ca 1 EL Öl, das entspricht ca 8g. In den GOB gibt man ca 1 TL Öl, ca 4g. Öl liefert (fettlösliche) Vitamine und Fettsäuren und der Brei macht erst durch die Ölzugabe richtig gut satt. 8g Öl pro 190g Brei sollten im Gemüsebrei enthalten sein. Das entspricht etwa 1 EL. In D wird Rapsöl empfohlen.Sonnenblumenöl, Rapsöl, Sojaöl oder Maiskeimöl sollten etwa ab dem 4. Breitag in den Brei gegeben werden. Sie enthalten Linolsäure, die als besonders essentiell für Babys gilt. Die Fettsäurenzusammensetzung der vier genannten Öle, ist optimal für die Gehirnentwicklung des Babies geeignet. Auch Butter kann später für den Brei verwendet werden. Sie passt besonders gut in den nachmittäglichen GOB. Auch ihre Fettsäurenzusammensetzung ist gut. Die Gläschen enthalten auch deshalb unterschiedliche Mengen an Fett, weil Gläschen vielseitig verwendbar sind, von mehreren Zielgruppen genutzt werden können - und man damit den Fettgehalt anpassen kann - auch je nach individueller Verträglichkeit beim Baby etc. Von der Firma Byodo (Naturkost) gibt es ein speziell zusammengestelltes Öl für die erste Beikost. Es ist eine Mischung aus Rapsöl und Maiskeimöl. Das Öl wurde kalt gepresst. Es ist frei von Verunreinigung und gilt deshalb als sehr gut, auch für Babies. Damit du dich ganz einfach für ein hochwertiges Beikostöl entscheiden kannst, haben noch weitere Firmen (Vitaquell, Alnatura, Holle) reagiert und bieten Öle an, die (trotz Kaltpressung) für Babys geeignet sind. Bspw die Firma Byodo wie oben erwähnt: http://www.byodo.de/beikostoel_fuer_kindernahrung.html Pauschal als kaltgepresst bezeichnete Ölsorten sind für Babys sonst weniger gut geeignet, weil sie verunreinigt sein könnten. Hier kommt es vor allem auch auf die Qualität an. Inzwischen gibt es kaltgepresste Öle auch fürs Baby. Es wird sonst zu handelsüblichen "warmgepressten" Ölen geraten. Ich will es mal so ganz einfach erklären: Du hast den Sonnenlumenkern, aus dem das Öl gewonnen werden soll. Für die Kaltpressung werden die Sonnenlumenkerne lediglich mechanisch in einer Mühle "gepresst" und das Öl kann aufgrund des starken Druckes herausfliessen. Ein klein wenig wird das Öl warm und dadurch kann es besser fliessen. Die Temperaturen sind aber relativ gering und das Öl ist damit naturbelassen. Das ist eine ganz vereinfachte Darstellung, um den Unterschied zu erklären. Bei der Raffination werden die Kerne erstens stark erhitzt, damit noch mehr Öl herausfliessen kann. Und zweitens werden zur noch höheren Ausbeute chemische Stoffe zugegeben, die noch mehr Öl heraustrennen (extrahieren). Diese chemischen Stoffe werden wieder herausgefiltert und damit auch andere Schadstoffe. Durch das Filtrieren des Öles würden die Schadstoffe weitestgehend entfernt. Kaltgepresste Öle hingegen können deswegen verunreinigt sein, sie sind "roh", und darüber hinaus sind darin weitere Stoffe enthalten, die von Babies u.U. noch nicht verstoffwechselt werden können. Zum Beispiel wären das verschiedene Begleitstoffe (Geruchs-, Geschmacks- und Bitterstoffe). Bei Raps- oder Sojaöl ist das Entfernen dieser unbedingt notwendig. Nicht alle Öle werden chemisch entölt, rein physikalische Verfahren gewinnen immer mehr die Oberhand. Deswegen sind manche Öle aus dem Naturkostfachhandel oder Reformhaus trotzdem auch für Babys in Ordnung, wie bspw das Öl der Firma Byodo. Lass dich da ruhig einmal beraten. Du tust deiner Familie etwas Gutes, wenn du qualitativ hochwertige Öle verwendest. Manche lassen sich hocherhitzen und manche dieser Öle solltest du besser nur über den Salat geben. Denn jede Sorte Öl sollte hinsichtlich der Empfehlungen für die Brattemperaturen bewertet werden. Zunächst muss man noch weiter unterscheiden, zwischen erhitzbar und hocherhitzbar. Welche Temperatur soll erreicht werden? Soll Gemüse sachte in Öl erhitzt werden oder ein Stück Felisch scharf angebraten werden. Je gesättigter die Fette, desto besser zum Braten geeignet: Butterschmalz, Schweineschmalz, Palmfett, Kokosfett. Auch geeignet sind trotz vielfach enthaltener ungesättigter Fettsäuren: Erdnussöl, gekennzeichnete Margarinesorten, auch raffiniertes Olivenöl und Sonnenblumenöl, Pflanzenöl, Maiskeimöl, Sojaöl. Kaltgepresste Öle hingegen sind weniger gut fürs Braten bei hohen Temperaturen. Diese für Rohkost verwenden oder als Geschmackszugabe zum Schluss zum Gericht geben. Hier kannst du generell einiges zu den Ölen und deren Produktion nachlesen: http://www.was-wir-essen.de/abisz/fette_oele.php Also dann Grüße B.Neumann


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