Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Agavendicksaft

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Frage: Agavendicksaft

Tatata

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Hallo Birgit! Ich nochmal ; ) Danke für die vielen Rezepte, die Linsensuppe köchelt schon auf dem Herd. Aber ich habe noch eine Frage: Könnte ich meinem Kleinen (11M) auch nen Naturjoghurt mit Agavendicksaft süßen? Wäre dieser überhaupt besser als normaler Zucker??? Und dann habe ich noch ne Frage zu den Essensmengen meines Sohnes. Ich weiß ja, dass jedes Kind andere Mengen braucht, aber manchmal bin ich unsicher, ob es reicht, gerade weil er ja auch so ein Leichtgewicht ist. Ich stille ihn auch noch nach Bedarf, weil er ja immer so wenig isst. So sieht ungefähr unser Essensplan aus: Ca. 6:30-7:30 Stillen ca. 10h bisschen Brot (ca. viertel bis halbe Scheibe) mit Joghurt oder Obst, ca. ne halbe Banane, Obstbrei mag er nicht mehr, wie andere Breier eigentlich auch ca. 13h Mittagsessen, momentan Nudelsuppe mit Gemüse, alles andere verweigert er, aber ich gebe ihm immer wieder neues dazu ca. 16h Banane mit nem Keks oder ca. 100g Grießbrei (später ist er meist schon zu müde, um sich satt zu essen, daher jetzt schon Grießbrei ca. 19h etwas Grießbrei oder etwas Brot mit bisschen Wienerle oder , ja wieder einmal, Suppe. Vor dem Schlafengehen stille ich ihn noch ein wenig, wobei das eher zur Beruhigung ist, als zur Nahrungsaufnahme. Heute Morgen hat er zum ersten Mal zum Frühstück eine halbe Scheibe Butterbrot ohne Rinde und eine halbe Banane gegessen. Das ist doch genug, oder? Vielen Dank und liebe Grüße Tatata


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Tatata Agavendicksaft hat eine hohe Süßkraft. Der Zucker, die Kohlenhydrate bestehen zu etwa 90% aus Fruchtzucker und ca 10% aus Glucose. Es gibt unzählige alternative Süßungsmittel, von Honig über Vollrohrzucker und Rohrohrzucker über Agavendicksaft zu Reissirup bis zu Fruchtdicksäften, nicht zu vergessen - das Neueste vom Neuesten - Stevia. (Unerhitzter) Honig ist für Babys nicht geeignet, das weisst du bestimmt. Auch Stevia und Ahornsirup sind nicht optimal und auch Fruchtzucker sollte nicht zum Süßen verwendet werden. Agavendicksaft ist möglich. Du nimmst ohnehin nur eine klitzekleine Menge, um den Geschmack etwas zu verbessern.* Ansonsten eignet sich auch bspw gemuste Banane um Naturjoghurt zu versüßen. Auch selbstgemachte Marmelade ist eine gute Möglichkeit. Der Anteil des Zuckers ist nur gering. Marmelade lässt sich in vielen Variationen herstellen. Was die Essmengen deines Sohnes betrifft - das Wesentlich habe ich dir schon im vorangegangenen Posting genannt. Lass dein Kind mitessen, achte auf seine Zeichen und ermuntere ihn dazu, Neues zu probieren. Vor allem in Situationen, in den du nicht damit rechnest, wird dein Kleiner bestimmt Neues entdecken, das ihm gefällt. Biete das Essen ganz zwanglos an. Eine halbe Scheibe Butterbrot mit Banane kann reichen. Man ist schnell verunsichert, wenn ein Kind scheinbar einseitig oder nicht die erwarteten Mengen isst. Aber dein Sohn wächst und gedeiht, und laut KiA ist gesund. Und- dein Kind isst - nur isst er nicht die Mengen, die du erwartest - aber er isst - jeden Tag. Auch sind eigentlich alle Lebensmittelgruppen vertreten, so dass die Ernährung ausgewogen ist. Kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlich großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=219 Hat dein Kind manchmal Tage an denen er mehr isst? Unternehmt auch viel draussen an der Luft, geht schwimmen, geht auf den Spielplatz, so entsteht Hunger und Appetit. Sieh die Dinge gelassener. Erwarte nichts. Bringe ganz viel Routine und Rituale in den Tagesablauf hinein. Den Übergang zu Tisch kannst du mit einer stets gleichbleibenden Handlung einleiten. Hände waschen, Töpfe kucken, Liedchen singen, kuscheln, Geschichte lesen. Ändere ggf die Essenszeiten und lasst euch Zeit beim Essen. Manche Kinder brauchen sehr viel Zeit und Ruhe, um genügend zu essen. Ist Kauen vielleicht anstrengend? Nimm deinen Kleinen beim Essen auch einmal auf den Schoß, vielleicht hilft die Körpernähe. Biete immer wieder die Speisen an, die dein Kind kennt und gerne isst. Biete Wahlmöglichkeiten, Vielfalt und Abwechslung und viele bekannte Basics. Dazu ganz viel schmackhafte und leckere Familiengerichte. Wienerle und Bananen schmecken deinem Kind, schreibst du. Die Banane ist eine sehr spezielle Frucht. Sie ist sehr süß und sie enthalten Serotonin (wirkt im Gesamtkomplex mit den anderen Inhaltsstoffen stimmungsaufhellend), was sie fast auf eine ähnliche Stufe wie Schokolade hebt :-) Wurst und Würstchen erfreuen sich unter Kindern großer Beliebtheit, was neben des Nährwerts und der guten Kaubarkeit im Vergleich zu Fleisch, vor allem auch am Geschmack liegt. Es schmeckt, nährt gut, ist gut verdaulich und wird deshalb gegessen. Der Geschmack ist auf die verschiedenen Zutaten wie bspw Gewürze und je nach Hersteller auch Geschmacksverstärker zurückzuführen. Essen muss primär erst mal lecker sein. So wird das Geschmackszentrum "umami" (=übersetzt heisst das so viel wie: einfach lecker) gereizt. Das veranlasst zum Weiteressen. Besonders stimuliert wird dieses Geschmackswahrnehmungsareal, wenn Gerichte mit Geschmacksverstärker (z.B. Mononatriumglutamat) oder Hefeextrakt den Gaumen kitzeln. Vor allem eiweissreiche, deftige Speisen, und insbesondere Würstchen i.A., treffen genau dort hin, wo der Körper sagt "MEHR", das nährt gut. Essen hat nicht nur Geschmack, Konsistenz, Nährstoffe und Vitalstoffe, sondern auch andere Begleitstoffe, die Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Mittels bestimmter Verarbeitungstechniken (kochen, schälen, säuern, raspeln, fermentieren etc) ist es der Menschheit gelungen, viele Lebensmittel essbar und geniessbar zu machen. Das trifft im Besonderen auf Gemüse zu. Deswegen mögen viele Kinder Gemüse oft weniger gerne essen. Gemüse hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe aber bringt (im Vergleich zu Obst) keine Sättigung. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich. Aber: Gemüse wird oft akzeptiert, wenn es entsprechend gut zubereitet wurde: weil die Zubereitungsweise eine direkte Auswirkung auf die Verdauung/Verdaulichkeit hat. Mit viel Fett werden Ballaststoffe verträglicher. Rahmspinat ist allseits beliebter als roher Blattspinatsalat. Tomatensosse oder Ketchup sind echte Kinderklassiker. Oder kennst du viele Kleinkinder, die jeden Tag Tomatensalat essen würden? Ketchup bspw. hat einen hohen Zuckeranteil. Die Säure wird abgemildert und Kalorien (Zucker) kommen hinzu. Ausserdem bilden sich weitere bestimmte Stoffe. Erbsen haben von Natur aus einen leicht süßlichen Geschmack. Pizza ist auch fettreicher wegen dem Käse und Öl. Deswegen akzeptieren Kinder oft mit Gemüse belegte Pizza. Also dann Grüße B.Neumann * Kleine Zuckerkunde: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=26203&suche=agaven&seite=3


Tatata

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Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Du hast mir sehr geholfen. Grüße Tatata


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