Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

ab wann knabberkram?

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: ab wann knabberkram?

blessed2011

Beitrag melden

guten tag! meine tochter ist 7 monate, bekommt derzeit mittag selbstgekochte pastinake/kartoffel mit gläschenfleisch und abend milchbrei mit pre und hirse. diese woche wollen wir den gob einführen. darf sie zwischendurch auch an reiswaffel, zwieback oder leicht und cross knäcke knabbern (nur zum kennenlernen und nicht zum satt werden)? sie bekommt gerade ihren ersten zahn. meine feundin sagt die empfehlungen seien viel lockerer geworden, man soll viel mehr anbieten. soll ich einmal die woche fischgläschen geben? danke, karina mit janna


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Beitrag melden

Hallo karina deine Freundin hat recht, die Empfehlungen haben sich besonders im Hinblick auf die Allergieprophylaxe geändert. Die neuesten Empfehlungen findest du hier: http://www.gesundinsleben.de/fuer-familien/ So soll man bspw zwischen dem 5. und 7. Lm kleine Mengen glutenhaltige Getreidesorten anbieten (z.B. Weizen) geben, was in diesem Alter einen protektiven Schutz haben soll. Der Körper sei genau dann in der Lage, Toleranzen zu entwickeln. Das mal nebenbei. Die individuelle Absprache mit dem KiA ist bei vorbelasteten Kindern (Allergien allgemein) dennoch angeraten. Weniger empfehlenswert bleibt in den ersten Monaten (bis 10. Lm) der Konsum von zu stark salzhaltigen Produkten - wenn auch nur zum Knabbern - zumindest sollte man das nicht regelmäßig geben. Babyzwieback wäre geeignet. Er löst sich auch ganz gut im Speichel auf. Auch Reiswaffeln (ohne Zusätze, ohne Salz) sind ganz passabel. Die gibt es auch von den üblichen Babykostherstellern. Ganz neu, bpsw von Hipp sind Reiswaffeln mit einem Zusatz Frucht. Noch besser als Knabberkram sind schlichte und gewöhnliche Zutaten vom Familientisch, wie weichgekochte Gemüsestückchen. Nach oder schon während der Breimahlzeit esst ihr idealerweise alle zusammen am Tisch. Babys lernen auf vielen Ebenen und mit allen Sinnen ihre Umwelt kennen. Wenn sie schon von klein auf bei Tisch sitzen und so immer wieder sehen wie alle bei Tisch essen und sich allmählich an die Speisen durch sehen, riechen, beobachten gewöhnen - desto besser. Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren - das prägt. Es weckt die Neugier und fördert das sog. soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Das soziale Lernen basiert auf Nachahmung und Gewöhnung. Nur allzu üppig sollte der Speiseplan noch nicht werden. Besser nur Basics geben. Ungewürzte, ungesalzene kleine Häppchen, wie Kartoffel, Gemüse (ohne Salz o.ä.), Brot, Nudel, etcetc. Stelle also deiner Kleinen ein Schüsselchen mit geeigneten Speisen hin, aus der sie sich selbst bedienen kann. Du kannst verschiedene Gemüsesorten oder Obstsorten gegart als Sticks oder Stückchen anbieten, wenn dein Baby daran Freude hat und gut schlucken kann. Wenn ein Baby keine Allergien hat (evtl Rücksprache mit KiA) kann auch Fisch ab dem 8. Lm gegeben werden. Dies wird jetzt sogar einmal wöchentlich empfohlen. Denn Fisch enthält leicht verdauliches Eiweiss. Ein weiterer Pluspunkt für Fisch in der Beikost, ist das Kennenlernen des Geschmacks. Kinder, die schon als Baby Fisch gegessen haben, essen auch im späteren Alter noch Fisch sehr gerne. Nach dem 1 . Geb sollen Kleinkinder auf jeden Fall einmal die Woche Seefisch bekommen, wegen der Jodzufuhr. Grüße B.Neumann


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.