Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ab wann Ende Milchmahlzeiten ?

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Frage: Ab wann Ende Milchmahlzeiten ?

Nadine13

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Guten Abend, unser Sohn 11 Monate erhält z.Z. früh gegen halb sechs und abends vor dem Schlafen-gehen, meist nach seinem Milchbrei, noch eine Flasche mit 220 ml Milch. Wie lange benötigt ein Baby diese Milchmahlzeiten ? Wann ist es sinnvoll früh auf feste Koste umzusteigen und auf was ? Wie lange wird der Abendbrei (den er momentan auch überhaupt nicht mehr mag) und die Flasche vor dem Zubettgehen (keine Einschlafhilfe !) benötigt ? Vielen Dank !


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Nadine13 du kannst auf jeden Fall ein morgendliches Frühstück anbieten. Ab dem 10. Lm etwa sind die meisten Babys schon so weit, dass sie einfach mitessen können. Neben ihrer gewohnten Kost können die Kleinen an die Familienkost herangeführt werden. Setzt euch morgens zusammen hin und lass dein Kind Butterbrothäppchen essen. Was frühstückst du in der Regel? Nur Kaffee oder auch Brot, evtl Müsli? In diesem Alter wollen die Kleinen meistens alles haben, was die anderen auch haben. Sie probieren sich einmal durch. Das ist wunderbar, denn so beschützt am Familientisch können sich die Kleinen allerlei Eindrücke verschaffen. Nicht nur Geruch und Geschmack sind erfahrbar, sondern auch Konsistenzen können erlebt und gekostet werden. Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Du kannst auf jeden Fall darauf achten, dass ihr/du gemeinsam mit eurem Kind die Mahlzeiten einnehmt und einfache Dinge anbietet. Ein reichhaltig gedeckter Tisch mit immer ungefähr gleichbleibendem Angebot weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Breie braucht ihr kaum noch und auch die Fläschchen können längerfristig abgeschafft werden. Noch sind Fläschchen vollkommen in Ordnung. Noch ist das Saugbedürfnis einigermassen ausgeprägt. Lass deinen Kleinen schon jetzt auch ab und zu testweise aus anderen Gefäßen trinken, damit er üben kann. Besser als der Saugaufsatz ist ein Schnabelaufsatz. Und zusätzlich kannst du deine Kleine an das Trinken aus anderen Gefäßen gewöhnen. Ganz spielerisch und zwanglos. Kuhmilch kannst du bspw zum Abendbrot zusätzlich in einer Tasse anbieten. Die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Der Verdauungstrakt ist schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Achte auf ausreichend Milch, gib Butterbrot, Obst/Gemüse und ganz viel Basics: Nudeln, Kartoffeln, Gemüsestückchen... Dazu gibt es Familienkost, die ggf abgemildert wurde, Suppen/Sossen mit Wasser verdünnt - falls nötig. Ein langsames Heranführen ist besser, als die Kinder ad hoc mitessen zu lassen. Auch wenn dein Kleiner zunächst scheinbar begeistert alles isst. Biete zunächst Sicherheit beim Essen. Also dann Grüße Birgit Neumann


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