Guten Morgen,
ich gebe meiner Tochter (21 Monate) täglich Zymaflour (0,25). Jetzt habe ich eine neue Packung gekauft und im Beipackzettel gelesen, dass man die Tabletten nicht geben soll, wenn man Speisesalz mit Flourid zum Kochen verwendet. Ist das richtig? Soll ich die Tabletten nun weglassen?
Danke schon einmal vorab.
Viele Grüße.
Mitglied inaktiv - 06.07.2010, 05:57
Antwort auf:
Zymaflour und flouridiertes Speisesalz
Hallo,
hier noch mal ganz ausführlich:
Grundsätzlich ist es für eine gute kariesprophylaktische Wirkung der Fluoride notwendig, diese kontinuierlich anzuwenden. Diese kontinuierliche Anwendung ist zum Beispiel durch die tägliche Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasta gewährleistet. Bei gründlicher Zahnreinigung mit der Zahnbürste werden dabei auch kariesauslösende Bakterien von der Zahnoberfläche entfernt, und zusätzlich wird Zahnfleischentzündungen vorgebeugt.
Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes bis zum Durchbruch des ersten bleibenden Zahnes sollten Zahnpasten mit einer niedrigen Fluoridkonzentration (0,05 % Fluorid) verwendet werden. Dabei sollte bis zum zweiten Geburtstag nur einmal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden.
Nach Durchbruch der ersten bleibenden Zähne (ca. 6. Lebensjahr) kann dann mit einer Erwachsenenzahnpasta (0,10–0,15% Fluorid) mindestens zweimal täglich eine Zahnreinigung erfolgen.
Da kleine Kinder noch nicht richtig ausspucken können, verschlucken sie einen Teil der Zahnpasta. Deshalb sollte bis zum zweiten Lebensjahr nur eine geringe Pastenmenge verwendet werden. Bestehen bezüglich der Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasten bei Kindern Bedenken, so stehen als Alternativen Fluoridtabletten zur Verfügung, die besonders dann kariesprophylaktisch wirksam sind, wenn sie regelmäßig (täglich) gelutscht werden.
Neben der Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasta sollte im Haushalt fluoridhaltiges Speisesalz zum Kochen und Backen genutzt werden. Allerdings sollte man auf den Einsatz fluoridierten Speisesalzes im Haushalt verzichten, wenn Fluoridtabletten zur Kariesprophylaxe verwendet werden. Es sollte dann auch bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres eine fluoridfreie Zahnpasta zur Mundhygiene angewendet werden.
Neben diesen häuslich einzusetzenden Fluoridpräparaten zur so genannten Basisprophylaxe können beim Zahnarzt oder zu Hause zusätzliche Fluoridierungsmaßnahmen erfolgen. So kann zum Beispiel ab dem Schulalter ein Fluoridgel oder eine Fluoridspülung benutzt werden. Je nach Präparat wird dieses täglich (Fluoridspüllösungen) oder wöchentlich (Fluoridgel) verwendet. Es ist darauf zu achten, dass nach Anwendung der entsprechenden Präparate diese gut ausgespuckt werden.
Durch den Zahnarzt bzw. unter zahnärztlicher Kontrolle können Fluoridlack oder Fluoridgel auf die Zähne aufgetragen werden. Fluoridgele werden dabei meistens in der Zahnarztpraxis mit Hilfe eines Medika- mententrägers (Tray) in die Mundhöhle eingebracht, während Fluoridlacke mit unterschiedlichen Trägern (Wattestäbchen, Spritze usw.) auf die Zahnoberflächen aufgetragen werden. Das Auftragen dieser Präparate geschieht üblicherweise zweimal jährlich und kann schon im Kindergartenalter begonnen werden. Bei Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko können Gel oder Spüllösung mehrfach wöchentlich zu Hause verwendet werden, oder es können Fluoridlack bzw. Fluoridgel mehrmals jährlich in der zahnärztlichen Praxis oder im Rahmen der Gruppenprophylaxe aufgetragen werden.
Liebe Grüße,
Dr. Jacqueline Esch
von
Dr. Jacqueline Esch
am 20.07.2010
Antwort auf:
Zymaflour und flouridiertes Speisesalz
hallo,
am besten die tabletten weglassen und weiterhin mit fluoridierten salz kochen und auch zahnpasta mit fluorid nehmen.
mache ich auch so. und das rät auch mein chef, der ist zahnarzt.
lg kiki
Mitglied inaktiv - 07.07.2010, 20:33
Antwort auf:
Zymaflour und flouridiertes Speisesalz
Zahnärzte (und auch Kinderärzte, die Fortbildungen besucht haben *grins*) empfehlen sowieso, auf die Einnahme von Fluoridtabletten GANZ zu verzichten und stattdessen im ersten Lebensjahr reines Vitamin D zu geben und ab dem ersten Zahn täglich mit einer kleinen Menge fluoridierter Kinderzahnpasta zu putzen!
In vielen Mineralwässern ist auch Fluorid drin!
Und wenn man dann noch das Salz zum Kochen verwendet, reicht das absolut aus!
Es ist nachgewiesen, dass die lokale Fluoridierung (also über Zahnpasta) effektiver ist als die systemische über das Blut!
LG Nadine
Mitglied inaktiv - 13.07.2010, 07:32