Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Fr. Dr. Freundorfer. In älteren Beiträgen schreiben Sie dass, Ihrer Meinung nach, das Zahnen beim Säugling keine Beschwerden verursacht. Nun möchte ich wissen, wie Sie diesen Eindruck begründen? Denn die Kinder sind in der Regel unruhig, fiebern und weinen teilweise doch sehr viel. Dentinox als Analgetikum, bringt dabei doch eine zumindest zeitweise Erleichterung. Und operative Eingriffe am Zahnfleisch schmerzen im Erwachsenenalter sehr heftig, durchaus für mehrere Tage. Also warum sollte der Zahndurchbruch beim Säugling schmerzfrei ablaufen? Und Ihre Aussage, dass der Durchbruch des entgültigen Gebiss in der Regel problemlos verläuft ist doch darauf zurückzuführen, dass hierbei das Zahnfleisch bereits eröffnet ist. Freundlich Grüße Barbara.
Dr. Angela Freundorfer
Liebe Barbara, zu diesem Thema gibt es, unabhängig von meiner persönlichen Meinung, verschiedene Ansichten.Die allgemeine Lehrmeinung besagt, daß der Zahndurchbruch keine Beschwerden verursacht. Mir sind allerdings auch Studien bekannt, die nachweisen, daß Eltern in der Mehrzahl viele Beschwerden Ihrer Kinder auf den Zahndurchbruch zurückführen. Sicherlich kann der Zahndurchbruch nicht mit einem operativen Eingriff verglichen werden, da die Zähen das Zahnfleisch nicht "aufschneiden ". Die großen bleibenden Backenzähne brechen hinter den bereits vorhandenen Milchzähnen durch, also an Stellen an denen das Zahnfleisch nicht eröffnet ist. Wie bei den Milchzähnen geschieht dies dadurch , daß das Gewebe resorbiert ( aufgelöst ) wird. Es besteht aller Wahrscheinlichkeit nach ein Zusammenhang zwischen einer erhöhten Stoffwechselaktivität ( z. b. bei einem Infekt) und einem beschleunigten Zahndurchbruch. Demnach ist ein beschleunigter Zahndurchbruch, der Beschwerden verursachen kann, die Folge und nicht die Ursache von Beschwerden wie Fieber , Unruhe u.s.w..
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