Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Rüdiger Moltrecht:

Zeitpunkt Follikelreifung unter Menogon und Letrozol

Dr. med. Rüdiger Moltrecht

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Frage: Zeitpunkt Follikelreifung unter Menogon und Letrozol

Verzweifelte1984

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Sehr geehrter Herr Moltrecht, mein Mann und ich befinden uns nach verschiedenen, erfolglosen Behandlung (VZO, IUIs, ICSIs) nun in einer neuen VZO-Behandlung. Ich habe letzten Donnerstag angefangen und vom 2.-5. Stimulationstag jeweils 1 Tablette Letrozol genommen. Parallel dazu seit 4. Stimulationstag (also seit Samstag) 150 IE Menogon. Wenn man die beiden Letrozol-Tage vorab mitzählt, befinde ich mit heute somit am 8. Stimulationstag. Da in der Vergangenheit unter Menogon (dann allerdings ohne Letrozol) meine Follikel immer ca. 12-15 Tage zur Reifung benötigt haben, haben wir den ersten US für Montag geplant. Der behandelnde Arzt würde wegen meiner vielen, erfolglosen Vorversuche auch in Kauf nehmen, wenn ggf. 3-4 größere Follikel zu sehen wären. Ich hatte unter Menogon in der Vergangenheit immer extrem niedrige LH-Werte. Unter Menogon lag LH immer bei 0,01 o.ä. Vermutlich hat es was mit dem HCG-Anteil zu tun, der irgendwie meine LH-Rezeptoren außer Gefecht setzt. Meine Frage ist nun: Kann es unter diesen Bedingungen passieren, dass wir schlimmstenfalls den richtigen Zeitpunkt zum Auslösen verpassen und das Follikel dann schon überreif ist? Oder müsste das Follikel trotz der extrem niedrigen LH-Werte kurz vor dem Sprung noch die (LH-)Kurve bekommen von alleine springen, wenn es reif ist? Wenn das Risiko besteht, dass das Follikel ggf. überreif wird und NICHT von alleine springt, dann wäre ja sicherheitshalber morgen ein Kontroll-US vor dem WE noch sinnvoll? Oder meinen Sie, es gibt nichts zu verlieren, wenn wir übers Wochenende GV haben und die US-Kontrolle erst am Montag statt findet? Vielen Dank für Ihre Antwort!


Dr. Rüdiger Moltrecht

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Hallo, ich erwarte, dass die Kontrolle Montag reicht. Viel Erfolg R .Moltrecht


Verzweifelte1984

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Zu ergänzen wäre noch, dass ich den beschriebenen, niedrigen LH-Wert unter Menogon bei jeder Behandlung hatte, also sowohl bei VZO, IUIs, als auch später bei den ICSIs. Da wir natürlich bei VZO und IUIs keine Downregulation hatten, muss die Ursache im Menogon liegen (ohne Menogon ist mein LH-Wert normal). Deshalb denke ich, dass es dieses Mal ähnlich sein wird - es sei denn, die 5 Tage Letrozol am Anfang des Zyklus haben etwas anderes bewirkt, bzw. bewirken es noch immer


Verzweifelte1984

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Hallo Herr Moltrecht, vielen Dank für Ihre Antwort! Ich muss gestehen, dass ich so beunruhigt war, dass ich eben doch noch zur US-Kontrolle bei meiner Frauenärztin war. Tasächlich zeigte sich rechts ein Follikel von 16 mm und links ein Follikel von 18 mm im Durchmesser. Die Schleimhaut war noch dreischichtig. Da ich eine Hypophysenstörung und wie beschrieben unter HMG nur sehr niedrig LH-Werte habe, habe ich nun große Sorge, dass die Follikel bis Montag überreif sind und nicht von alleine springen. Im Kiwu-Zentrum erreiche ich leider übers Wochenende niemanden mehr. Können Sie mich beruhigen, dass die Follikel bis Montag sicher nicht überreif sind, sondern ggf. wirklich alleine springen - auch mit meiner Störung? Ich habe Angst, dass es Montag zu spät und der ganze Zyklus hinüber ist :-( Viele Grüße und ein schönes Wochenende für Sie!


Dr. Rüdiger Moltrecht

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Hallo, dann wird wohl LH auch wieder niedrig gewesen sein; somit hätten Sie bei VZO ja am WE mit HCG auslösen können. Viel Glück!


Verzweifelte1984

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Genau so habe ich jetzt ehrlich gesagt auf eigene Faust auch gemacht. Ich habe gestern Abend den ES ausgelöst, da meine Ovulationstest bis gestern negativ anzeigten. Wenn die Follikel ca. 2 mm pro Tag gewachsen sind, dann müsste das rechte Follikel gestern 20 mm gewesen sein und das linke Follikel 22 mmm. Ich fand das eigentlich eine perfekte Größe zum Auslösen. Als ich dem Zentrum heute mitgeteilt habe, dass ich den Eisprung gestern ausgelöst habe, war dies leider nicht sehr begeistert. Ich hätte bis heute warten sollen und nur in Absprache mit dem Arzt. Leider war dieser aber am Wochenende nicht erreichbar und ich wusste nicht, was ich machen sollte, bzw. wollte auch keine Zyste riskieren. Ich mache mir ein bisschen Gedanken, ob meine Entscheidung falsch war... Andererseits hätte es ja genauso gut sein können, dass der Arzt heute gesagt hätte: "Was? Sie haben bei der Größe NICHT ausgelöst? Dann haben Sie jetzt wohl eine Zyste riskiert!" Ich hatte das Gefühl, egal wie ich entscheide, kann es falsch sein. Was hätten Sie mir als Arzt nachträglich geraten? Hätte ich bis Montag warten sollen? Oder hätten Sie Verständnis, dass ich gestern selbst ausgelöst habe?


Dr. Rüdiger Moltrecht

Dr. Rüdiger Moltrecht

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Hilfreich ist es immer, wenn neben dem Ultraschall auch Blutwerte vorliegen- da Sie die Freitag nicht hatten, die Follikel groß waren, die Schleimhaut gut aufgebaut war, haben Sie alles richtig gemacht. Viel Glück!!


Verzweifelte1984

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Oh, vielen Dank! Das beruhigt mich nun wirklich sehr! Genau, die Blutergebnisse hätte man auch frühestens Anfang dieser Woche gehabt und dann wäre es ggf. zu spät gewesen. Danke für Ihre guten Wünsche - es wäre toll, wenn wir wirklich Erfolg und Glück haben würden! Ihnen wünsche ich auch alles Gute :-)


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