Waterqueen
Lieber Dr. Gagsteiger mir wurde empfohlen im Vorzyklus zur ICSI die Pille zu nehmen (habe Hyp. Amenrrohoe). Man könne aber auch einfach so theoretisch mit Stimulation beginnen jedoch wurde mir eher zur Pilleneinnahme geraten. Nun habe ich Studien gelesen die besagen, dass die Pille im Vorzyklus mit ggf. tendenziell niedrigeren Schwangerschaftsraten einhergehen. 1. wie kritische sehen Sie das und würden Sie die Pille ebenfalls als ok einschätzen? 2. worin könnte sich das Phänomen der Studie erklären? Wie/wo schadet die Pille? Danke Ihnen!
Bei der Planung einer ICSI-Behandlung kann die Verwendung der Pille im Vorzyklus, insbesondere bei Zuständen wie hypogonadotroper Amenorrhoe, helfen, den Menstruationszyklus zu regulieren und das Timing der Behandlung zu steuern. Dies erleichtert eine präzisere Planung und Vorbereitung. Es gibt jedoch Studien, die nahelegen, dass ein solcher "Pillenvorzyklus" mit minimal niedrigeren Schwangerschaftsraten korrelieren könnte. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Pille, insbesondere wenn sie sehr niedrige Östrogenwerte fördert, die Qualität und das Ansprechen der folgenden Follikelkohorte negativ beeinflusst. Östrogen spielt eine zentrale Rolle in der Follikelreifung und Endometriumvorbereitung. Ein sehr niedriger Östrogenspiegel während des Pillenvorzyklus könnte daher die spätere Follikelentwicklung beeinträchtigen, was zu einer suboptimalen Reaktion auf die hormonelle Stimulation führt. Dies kann sich in einer geringeren Anzahl reifer Eizellen und möglicherweise einer reduzierten Embryonenqualität äußern. Vor diesem Hintergrund sollten die Vor- und Nachteile der Verwendung der Pille im Vorzyklus sorgfältig abgewogen werden. Es ist wichtig, diese spezifischen Bedenken bezüglich des Östrogenspiegels und dessen Einfluss auf die Follikelreifung ausführlich mit Ihrem Reproduktionsmediziner zu besprechen. Je nach Ihrer individuellen hormonellen Ausgangslage könnte eine alternative Vorbereitungsstrategie vorteilhafter sein. Eine enge Abstimmung mit Ihrem Arzt ermöglicht es Ihnen, eine fundierte Entscheidung zu treffen, die Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang der Behandlung maximiert.
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