Nanawi
Hallo Herr Dr. Gagsteiner, nach zwei kurzen Protokollen, die leider in einer Leerpunktion geendet sind, möchte meine Kinderwunschklinik nächstes mal das lange Protokoll versuchen. Allerdings habe ich seit meiner letzten Punktion starke Schmerzen durch meine Endometriosezyste am Eierstock. Kurz zu mir, ich bin 31 und habe einen Endometriose Grad 4. Was meinen Sie, besteht die Möglichkeit durch das lange Protokoll die Endometriose vor der nächsten Stimulation herunterzufahren oder lässt das Protokoll die Endometriose eher aufflammen? Ich muss dazu sagen, dass ich vor meinen anderen Versuchen vorher Dienogest eingenommen hatte und so war ich während der Stimulation schmerzfrei.
Hallo Nanawi, Zunächst einmal tut es mir leid, dass Sie mit solchen Schmerzen und Schwierigkeiten konfrontiert sind. Endometriose, insbesondere Grad 4, kann eine schwierige und oft schmerzhafte Erkrankung sein. Leider weiß ich zu wenig über Sie, aber ich kann versuchen, Ihnen allgemeine Informationen zu geben: Langes Protokoll in der IVF: Das lange Protokoll bei einer In-vitro-Fertilisation (IVF) beginnt normalerweise mit der Verabreichung eines GnRH-Analogon, um die eigene Hormonproduktion zu unterdrücken. Dies wird als "Downregulation" bezeichnet. Diese Downregulation führt zu einer Senkung der FSH und LH-Ausschüttung, wodurch Ihr Körper mit einem niedrigen Östrogenspiegel reagiert. Endometriose und Östrogen: Endometriose wird oft durch Östrogen stimuliert. Ein reduzierter Östrogenspiegel kann daher dazu beitragen, das Fortschreiten der Endometriose zu hemmen und möglicherweise auch die mit ihr verbundenen Schmerzen zu verringern. Das lange Protokoll kann daher theoretisch bei einigen Frauen dazu beitragen, die Endometriose während der IVF-Stimulation zu "beruhigen". Vergleich mit Dienogest: Dienogest ist ein Gestagen, das zur Behandlung von Endometrioseschmerzen verwendet wird. Es wirkt, indem es das Wachstum des Endometriumgewebes verlangsamt und den Östrogenspiegel senkt. Wenn Sie vorherige Zyklen mit Dienogest schmerzfrei waren, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass eine Regulierung des Östrogenspiegels bei Ihnen gut funktioniert. Das lange Protokoll könnte einen ähnlichen, wenn auch nicht identischen, Effekt haben. Risiken und Nebenwirkungen: Wie bei allen medizinischen Behandlungen gibt es Risiken und Nebenwirkungen. Es ist wichtig, dass Sie alle potenziellen Vor- und Nachteile mit Ihrem Reproduktionsmediziner oder Gynäkologen besprechen. Individuelle Unterschiede: Nicht alle Frauen reagieren gleich auf Behandlungsprotokolle. Was bei einer Frau funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht bei einer anderen. Daher ist es wichtig, eng mit Ihrem Arzt zusammenzuarbeiten und Ihre Behandlung individuell anzupassen. Zusammengefasst: Das lange Protokoll kann theoretisch dazu beitragen, die Endometriose während der Stimulation zu "beruhigen", aber dies ist von Person zu Person unterschiedlich. Es wäre ratsam, Ihre Sorgen und Schmerzen mit Ihrem Kinderwunschspezialisten zu besprechen, um das beste Vorgehen für Ihre spezielle Situation zu bestimmen. Ich hoffe, dass Sie bald Erfolg bei Ihrem Kinderwunsch haben und wünsche Ihnen alles Gute!
Nanawi
Hallo Herr Dr. Gagsteiner, vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich habe in den letzten zwei Punktionen leider keine Eizelle erhalten können, obwohl Folikel vorhanden waren. Ich habe zweimal mit Puregon stimuliert, einmal 8 Tage 225 und 175 und einmal 11 Tage 325 und 275 und mit Ovitrelle, einmal 35,5 Stunden vor PU ausgelöst und einmal 34 Stunden. Ich bin sehr traurig darüber und kann mir das nicht erklären. Was denken Sie, woran könnte das liegen? Es ist jetzt der Plan ein langes Protokoll durchzuführen. Heute habe ich nochmal mit meinem Arzt telefoniert. Wegen den aktuell starken Schmerzen (Endometriosezyste) hat mir mein Arzt vorgeschlagen Dienogest einzunehmen. Bis es dann mit der Downregulation los geht. Mir war garnicht bewusst dass dies möglich ist. Hat dieses Vorgehen Nachteile für die Stimulation?
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