Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Kryokonservierung Sperma

Frage: Kryokonservierung Sperma

Cooly

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Sehr geehrter Herr Gagsteiger,  Mein Mann und ich planen eine IUI aufgrund eines eingeschränktes Spermiogramms. Bei mir ist alles in Ordnung.  Das Problem ist, dass mein Mann immer mal wieder Probleme hat zum Samenerguss zu bekommen. Vor allem in Situationen wo er auf Befehl "muss" ist es sehr schwer. Das machte schon Termine bei Spermiogrammen schwer, egal ob zuhause oder in der Praxis. Jetzt habe ich gelesen  das man Sperma auch einfrieren kann. Das würde den Druck rausnehmen bei ihm und wir hätten nicht das Problem, dass der ganze Versuch scheitert aufgrund seines Problems. Jetzt zu meiner Frage: Leidet die Qualität des Spermas darunter? Morphologie ist bei 2%, progressiv bewegliche bei 33,5%. Anzahl und Konzentration ist normal. Nach 24 Stunden waren allerdings keine lebenden Spermien mehr zu finden. Ich hoffe sehr das sie eine positive Antwort für uns haben weil ich sonst wirklich nicht weis wie wir so eine Behandlung überhaupt machen sollen. Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag, vielen Dank für Ihre so offene Nachricht – ich kann sehr gut nachvollziehen, wie belastend die Situation für Sie beide ist. Dass es Ihrem Mann schwerfällt, unter Druck zum Samenerguss zu kommen, ist absolut nichts Ungewöhnliches. Viele Paare berichten genau davon, und wichtig ist: es gibt heute sehr gute Lösungen.   Zum Einfrieren von Sperma: Ja, Sperma kann eingefroren und später für eine Insemination genutzt werden. Die Morphologie verändert sich dadurch wenig, die Beweglichkeit nimmt zwar etwas ab, aber da die Konzentration bei Ihrem Mann normal ist, stehen nach der Aufbereitung in aller Regel noch genügend gute Spermien für eine IUI zur Verfügung. Viele Paare nutzen genau diesen Weg, um den Druck zu reduzieren. Allein das Wissen, dass eingefrorene Proben verfügbar sind, nimmt oft die Anspannung – und erleichtert dann auch die Abgabe einer frischen Probe.   Zur frischen Probe: Trotzdem wäre es gut, wenn Ihr Mann bei der IUI zunächst versucht, eine frische Spermaprobe abzugeben. Falls das nicht gelingt, können die eingefrorenen Proben als „Backup“ verwendet werden – so kann der Zyklus nicht verloren gehen.   Weitere Unterstützungsmöglichkeiten: Bei anhaltenden Ejakulationsschwierigkeiten gibt es auch moderne medikamentöse Möglichkeiten (z.B. Viagra), die gezielt unterstützen können – darüber kann man im individuellen Fall sprechen. Die Aufbereitung der Spermien für die Insemination kann heute mit modernen Mikrofluidkammern erfolgen, die besonders effektiv die besten und beweglichsten Spermien herausfiltern. Damit sind die Chancen besser als mit älteren Methoden. Da die Morphologie bei Ihrem Mann bei 2 % liegt, ist zusätzlich eine DNA-Fragmentationsanalyse sinnvoll. Damit prüft man die genetische Stabilität der Spermien. Ergänzend kann eine Behandlung mit antioxidativen Nahrungsergänzungsmitteln die Qualität positiv beeinflussen.   ✨ Fazit: Sie haben mehrere gute Optionen: eine frische Probe bevorzugen, eingefrorene Proben als Absicherung, moderne Aufbereitungstechniken und ergänzende Maßnahmen zur Verbesserung der Spermienqualität. Das alles zusammen gibt Ihnen eine sehr solide Grundlage für Ihre Insemination – und nimmt gleichzeitig den Druck von Ihrem Mann.   Herzliche Grüße und alles Gute für Sie beide, Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger    


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