Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Kinderwunsch mit 39 AMH 0,6

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Reproduktionsmediziner

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Frage: Kinderwunsch mit 39 AMH 0,6

Luana0104

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Sehr geehrter Herr Gagsteiger, ich 39 Jahre alt, bin bereits 3 fache Mama und seit einem Jahr Kinderwunsch. Bei den ersten 3 hat es sehr schnell geklappt. Nun habe ich meinen Hormonstatus checken lassen: könnten Sie eine Einschätzung abgeben, ob überhaupt noch realistische Chanchen für mich bestehen. Der Termin beim Frauenarzt ist erst in 3 Wochen. Die Werte habe ich mir heute so aus der Praxis geholt: TSH 2,83 Östradiol 59,2 LH 4,94 FSH 5,80 Progesteron 0,20 Prolaktin (Roche) 12,1 AMH 0,60 Vielen Dank  


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Ich kann verstehen, dass Sie gespannt auf eine fachliche Einschätzung Ihrer Hormonwerte sind, insbesondere im Hinblick auf Ihren Kinderwunsch. Leider kenne ich nicht alle Details, insbesondere wie lange die Schwangerschaften schon zurückliegen und wie die Situation bei Ihrem Partner ist, aber ich kann Ihnen einige allgemeine Informationen zu Ihren Werten geben, die Ihnen bis zu Ihrem Arzttermin einen ersten Überblick verschaffen können. TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): Der TSH-Wert von 2,83 mU/L liegt innerhalb des üblicherweise als normal angesehenen Bereichs (etwa 0,4 bis 3,2 mU/L), kann jedoch je nach Labor variieren. TSH ist wichtig für die Regulierung Ihrer Schilddrüsenfunktion, die wiederum Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben kann. Östradiol: Ein Wert von 59,2 pg/ml kann je nach Zyklusphase variieren. Östradiol spielt eine Rolle in der Regulation des Menstruationszyklus und der Eireifung. LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikel-stimulierendes Hormon): LH und FSH sind wichtig für den Eisprung und die Regulation des Menstruationszyklus. Das Verhältnis von LH zu FSH ist relevant, wobei Ihre Werte nahe beieinander liegen. Diese Hormone schwanken über den Zyklus, und ihre Bedeutung hängt von der Zyklusphase ab, in der sie gemessen wurden. Progesteron: Ein Wert von 0,20 ng/ml ist typisch für die frühe Follikelphase des Zyklus. Progesteron spielt eine Schlüsselrolle bei der Vorbereitung der Gebärmutter auf eine Schwangerschaft. Prolaktin: Ein Prolaktinwert von 12,1 ng/ml liegt im Normalbereich für nicht schwangere Frauen, kann aber je nach Labor variieren. Erhöhte Prolaktinspiegel können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. AMH (Anti-Müller-Hormon): Ein AMH-Wert von 0,60 ng/ml weist auf eine niedrigere Eierstockreserve hin, was typisch für das zunehmende Alter ist. AMH ist ein Marker für die ovarielle Reserve und kann Aufschluss über die verbleibende Anzahl an Eizellen geben. Es ist wichtig, diese Werte im Kontext Ihrer gesamten gesundheitlichen Situation und in Absprache mit Ihrem Frauenarzt zu betrachten. Der Arzt kann die Werte im Detail interpretieren, weitere Untersuchungen empfehlen und auf Ihre persönlichen Umstände und Ihren Kinderwunsch eingehen. Aber vermutlich ist eine Schwangerschaft noch möglich. Die Tatsache, dass Sie bereits drei Kinder haben, zeigt, dass Sie fruchtbar sind. Jedoch können sich die Bedingungen mit dem Alter und anderen Faktoren ändern. Es gibt viele Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen können, und es ist wichtig, eine umfassende Bewertung durch einen Facharzt zu erhalten. Ich hoffe, diese Informationen sind hilfreich für Sie, und ich wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg.


Luana0104

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Herr Dr. Gagsteiger, vielen Dank für die ausführliche Antwort . Nachtrag : die letzten Schwangerschaften liegen schon 15,13 und 10 Jahre her . Also schon ein ganzes Weilchen . ich habe sie nicht ganz mit dem Verhältnis LH zu FSH verstanden . Ist das Verhältnis bei meinen o. g. Werten ok ? Wenn sie diese Werte interpretieren müssten mit dem Hintergrund, dass alles Andere passt , könnten die Werte insgesamt noch erfolgsversprechend sein ? LG


Luana0104

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Ach ja und noch mal der Nachtrag . Gemessen wurde an ZT 3! ☺️


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Abend, falls alle anderen Parameter stimmen, müsste eine Schwangerschaft möglich sein. Bitte begeben Sie sich aber zur Betreuung in ein Kinderwunschzentrum. Viel Glück!


Luana0104

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Eine letzte Frage noch . wäre eine spontane Schwangerschaft ausgeschlossen? Ich meine ohne Kinderwunschzentrum . Wie würden sie das Verhältnis von LH/FSH von 0,85 am 3 ZT werten ? LG und vielen lieben Dank   


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Nein, das nicht! Aber Sie "üben" ja schon ein Jahr ohne Erfolg! Falls irgendetwas übersehen wird, können die besseren Chancen jetzt nicht genutzt werden. Lassen Sie sich gründlich in einem Kinderwunschzentrum untersuchen und stellen Sie dann dort diese Frage, ob Sie es noch weitere 6 Monate "probieren" können. Es geht hier nicht um sichere Tipps, sondern um Wahrscheinlichkeiten.  


Luana0104

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Hallo Dr. Gagsteiger, nun haben wir uns an die Kinderwunschklinik gewandt und warten auf unseren Termin. In der Zwischenzeit haben wir nicht verhütet und ich habe weiter meine Ovus gemacht, die immer negativ waren. Nun habe ich heut positiv getestet. Also Schwangerschaftstest ist positiv. Da sollten wir uns jetzt freuen. Aber, da ich der meinung war, dass ich nicht mal einen ES hatte, geschweige denn ohne Hilfe schwanger werden kann, habe ich diesen Monat, da wir auf einigen Geburtstagen waren Weinschorle getrunken. Nun mache ich mir fürchterliche Sorgen, dass deshalb, gerade bei der Anlage des Kindes was schiefgegangen sein kann. Außerdem habe ich gerade eine Röschenflechteinfektion. Ist das auch schädlich in einer Frühschwangerschaft. Vielen Dank!


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Hallo! Ich kenne leider nicht alle Details, aber ich kann Ihnen einige allgemeine Informationen zu Ihren Hormonwerten geben, die Ihnen bis zu Ihrem Termin beim Frauenarzt als Überblick dienen können. TSH (Thyreotropin): Ein Wert von 2,83 liegt im als normal betrachteten Bereich (etwa 0,4 bis 4,0 mIU/L). TSH ist wichtig für die Regulierung der Schilddrüsenfunktion, die auch die Fruchtbarkeit beeinflussen kann. Östradiol: Ein Wert von 59,2 pg/ml kann je nach Zyklusphase variieren. Östradiol spielt eine wichtige Rolle im Menstruationszyklus und bei der Eireifung. Vermutlich wurde Ihr Wert am Zyklusanfang bestimmt. LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikel-stimulierendes Hormon): LH von 4,94 IU/L und FSH von 5,80 IU/L sind ebenfalls im normalen Bereich, abhängig von der Zyklusphase. Das Verhältnis von FSH zu LH ist wichtig für die Beurteilung der Eierstockreserve und der allgemeinen reproduktiven Gesundheit. Progesteron: Ein Wert von 0,20 ng/ml ist typisch für die frühe Follikelphase des Zyklus, also die ersten Zyklustage. Progesteron ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der frühen Schwangerschaft und die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf eine Schwangerschaft. Es steigt aber erst nach dem Eisprung auf relevante Werte. Prolaktin: Ein Wert von 12,1 ng/ml liegt im Normalbereich. Ist dieser Wert zu niedrig oder zu hoch,kann Prolaktin auch die Fruchtbarkeit beeinflussen. AMH (Anti-Müller-Hormon): Ein AMH-Wert von 0,60 ng/ml weist auf eine niedrigere Eierstockreserve hin, was typisch ist, wenn Frauen älter werden. Dieser Wert wird oft genutzt, um die verbleibende Eierstockkapazität einer Frau und ihre Reaktion auf Fruchtbarkeitsbehandlungen zu beurteilen. Es ist wichtig, dass Sie diese Werte mit Ihrem Frauenarzt besprechen, der sie im Kontext Ihrer gesamten gesundheitlichen Situation und Ihrer spezifischen Fruchtbarkeitsgeschichte bewerten kann. Obwohl niedrigere AMH-Werte auf eine geringere Eierstockreserve hindeuten, sind Schwangerschaften dennoch möglich, besonders mit der richtigen medizinischen Unterstützung und eventuellen Behandlungen. Daneben sind aber sehr vile andere Dinge wichtig, unter anderem auch Ihr Mann. Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen etwas weiter, bis Sie Ihren Arzt konsultieren können.


Luana0104

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Hallo Dr. Gagsteiger, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Sie sind leider nicht auf meine Fragen bezüglich 1. des Alkohols bzw. 2. Röschenflechte eingegangen. wie würden Sie hier die Gefahr beurteilen? Vielen Dank und viele Grüße  


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Bitte wenden Sie sich an Ihren Haus- oder Frauenarzt. Wir können in diesem Forum keine Untersuchungen durchführen und deshalb leider nicht alle Fragen abschließend beantworten.


Luana0104

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Hallo Herr Dr. Gagsteiger, ich hatte Ihne vor einiger Zeit bezüglich unseren Kinderwunsches geschrieben und später bzgl. Schwangerschaft. Leider hat die Schwangerschaft nicht gehalten. Wahrscheinlich aufgrund einer aufsteigenden Streptokokkeninfektion ( so richtig hat man mir den Grund nicht genannt). Das Baby war jedenfalls kerngesund (wurde untersucht). Es erfolgte ein Blasensprung und die kleine ist eben in der 15 ten Woche ( viel zu früh) auf die Welt gekommen. Ich mache mir natürlich seitdem immer wieder Vorwürfe, dass so eine Infektion hätte natürlich verhindert werden können bzw. behandelt werden können, aber ich habe es nicht gemerkt. Der Kinderwunsch ist seit der Fehlgeburt noch viel stärker geworden und eigentlich haben wir die von uns gesetzte Altersgrenze schon längst überschritten, aber so lange noch Eisprünge stattfinden, können wir irgendwie keinen Absprung schaffen. Aber es wird eben von Monat zu Monat unwahrscheinlicher. Meine letzten Blutwerte: FSH 11,7 (Referenz 2,5-10,2) E2 38,7 (Referenz 19,5-144,2) LH 3,62 (Referenz 1,9-12,5) Ich stimmuliere mit Letrazol und löse mit Ovitrelle aus. Viele Antralfollikel sind nicht mehr da. Am Zyklusanfang immer so 3 Stück. Wobei letzen Monat auch alle drei gleichmäßig gewachsen sind. Und trotzdem passiert nichts. Eine IVF blieb erfolglos (nur eine EZ - nicht befruchtet) Die Ärztin rät von einer weiteren IVF ab, weil sie die Wahrscheinlichkeit des Erfolges hier nicht höher sieht (Spermiogramm meines Mannes ist übrigens bestens). Es sind eben meine wohl sehr alten Eizellen. Kann ich ergenetwas tun um die Qualität zu verbessern ? Haben Sie noch eine Idee? Halten Sie die natürlichen Zyklen (nur Letrazol/Ovitrelle) auch für die bessere oder zumindest keine schlechtere Option zu einer IVF ? Wir sind wirklich verzweifelt und wissen ehrlich gesagt nicht weiter, können aber auch noch nicht aufgeben. Meinen AMH Wert habe ich übrigens nicht mehr bestimmen lassen. Möchte das irgendwie aus psychischem Aspekt nicht wissen. Gut wird er mit Sicherheit nicht sein. Wie schlecht er ist, spielt wahrscheinlich auch keine nennenswerte Rolle. Über Ihre Einschätzung wäre ich sehr dankbar. LG


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Abend, vielen Dank für Ihre offene und berührende Nachricht. Es tut mir sehr leid, was Sie erlebt haben. Ihre Gedanken, Ihre Zweifel und Ihre Sehnsucht nach einem Kind sind absolut nachvollziehbar, und Sie müssen sich in keiner Weise rechtfertigen. Auch Schuldgefühle sind menschlich – aber bitte glauben Sie mir: Die Ursache einer Infektion in der Schwangerschaft lässt sich nur selten vorhersehen oder sicher verhindern, und Sie haben ganz bestimmt keine Fehler gemacht. Zu Ihrer Situation: Sie beschreiben eine sogenannte „Low Responder“-Situation mit: FSH 11,7 mIU/ml: erhöht, was eine nachlassende ovarielle Reserve anzeigt Östradiol 38,7 pg/ml: altersentsprechend niedrig Antralfollikelzahl (AFC): konstant niedrig (3 Follikel) Eine IVF mit nur 1 Eizelle, nicht befruchtet Gute Spermiogramm-Werte des Partners Dazu setzen Sie aktuell Letrozol und Ovitrelle zur milden Stimulation im natürlichen Zyklus ein. Meine Einschätzung: 1. Zur Prognose und zur IVF-Frage: Ihre Ärztin hat recht: Wenn unter maximaler Stimulation nur 1-2 Eizellen heranreifen, ist der mögliche Vorteil der IVF – nämlich mehrere Eizellen auf einmal zu gewinnen – praktisch nicht mehr gegeben. In solchen Fällen sind "milde Zyklen" mit Letrozol oder sogar ganz natürliche Zyklen oft gleichwertig oder sogar besser, da sie den Körper weniger belasten, die Endometriumrezeptivität nicht negativ beeinflussen und kostengünstiger sind. Wichtig ist: Auch eine einzige gute Eizelle kann zu einem Kind führen. Es gibt viele Fälle, in denen genau das passiert ist. Solange also Follikel wachsen und ein Eisprung stattfindet, ist die Tür nicht zu. 2. Zur Eizellqualität und möglichen unterstützenden Maßnahmen: Leider gibt es kein Mittel, das nachweislich die Eizellqualität "verjüngt". Aber einige Mikronährstoffe können die zelluläre Umgebung verbessern, v.a. durch ihre Wirkung auf die Mitochondrien und die Eizellreifung: Coenzym Q10 (Ubiquinol): 200–400 mg täglich Vitamin D: Spiegel sollte im oberen Normbereich (>30 ng/ml) liegen Omega-3-Fettsäuren Myo-Inositol (besonders in Kombination mit Letrozol hilfreich) L-Carnitin (z.B. 1–2 g/Tag, kann Mitochondrienfunktion unterstützen) Folsäure (0,8 mg), B12, B6 Optional: Fertility-Komplexpräparate wie Fertilovit F 35+, Nahrungsergänzungen von Gonadosan oder individuell zusammengestellte Mikronährstoffpläne über einen spezialisierten Arzt Eine regelmäßige Lebensweise, ausreichend Schlaf, Stressmanagement (Yoga, Meditation, Achtsamkeit) und eine gesunde, mediterrane Ernährung spielen ebenfalls eine große Rolle. Was kann man konkret tun? Weiterhin Letrozol-Zyklen mit Ovitrelle-Auslösung – möglichst mit engem Ultraschall-Monitoring (ZT 3 und 8/9). Nach dem Eisprung ggf. Progesteronunterstützung (z. B. Utrogest) Erweiterte Diagnostik, wenn gewünscht: Kontrolle von Vitamin D, B12, TSH, Prolaktin, Ferritin Autoimmunabklärung (z. B. TPO-AK, ANA) Genetische Beratung oder Karyotypisierung, falls noch nicht erfolgt Optional: ERA-Test, Mikrobiom-Test oder HLA/KIR-Kompatibilität, wenn mehrere Fehlversuche aufgetreten sind (nicht zwingend jetzt) Psychologischer Aspekt: Ihr Wunsch ist tief verwurzelt – und dass Sie trotz aller Enttäuschungen weitermachen, zeugt von großer Stärke. Es ist völlig legitim, so lange weiterzumachen, wie Sie spüren, dass noch Hoffnung da ist. Mein Fazit: Sie machen sehr vieles richtig. Es gibt keinen Grund, die Hoffnung aufzugeben – auch wenn Ihre Ausgangslage biologisch anspruchsvoll ist. Solange Sie sich körperlich und seelisch bereit fühlen, kann ein weiterer Versuch im natürlichen oder leicht stimulierten Zyklus durchaus sinnvoll sein. Und: Vielleicht reicht tatsächlich nur eine gute Eizelle zur richtigen Zeit.


Luana0104

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Lieber Dr. Gagsteiger, vielen Dank für die aufmunternden Worte. darf ich mich was fragen: mir ist aufgefallen, dass meine Periode nun nicht mehr so stark ist wie früher . Diese kommt regelmäßig, aber eben schwächer. Dadurch dass ich jeden Monat Zyklusmonitoring mache, weiss ich dass die Schleimhaut eigentlich ganz gut aufgebaut wir ( ca. 10 mm) fast immer . Diese müsste sich doch durch eine stärkere Blutung abbauen oder was passiert mit der Schleimhaut? Bedeutet eine schwächere Blutung gleichzeitig, dass die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden auch sinkt? Und noch was , früher hatte ich immer vorm ES und bevor meine Tage kamen immer spannende, schmerzhafte Brüste . Auch das ist nicht mehr so schlimm 🤔 Hat das überhaupt irgendeine Bedeutung?  Irgendwie bekomme ich da keine richtige Erklärung v. KiWi Klinik . LG


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag, vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre offenen, sehr nachvollziehbaren Gedanken – genau solche Beobachtungen zeigen, wie aufmerksam und reflektiert Sie mit Ihrem Körper umgehen. Das ist eine wertvolle Grundlage in jeder Phase des Kinderwunschs. 1. Schwächere Blutung bei guter Schleimhaut – was passiert da? Es ist tatsächlich so, dass sich die Schleimhaut bei guter Aufbauhöhe (z. B. 10 mm) in der zweiten Zyklushälfte hormonell gut vorbereitet – und dann theoretisch auch mit einer stärkeren Blutung abgestoßen werden könnte. Aber: Die Stärke der Blutung allein sagt nicht immer etwas über die Schleimhautqualität oder die Chancen auf eine Schwangerschaft aus. Manchmal verändert sich im Laufe der Jahre schlicht die Gefäßdurchblutung, die hormonelle Feinregulation, oder es wird weniger Prostaglandin produziert – all das kann die Blutungsstärke beeinflussen. Ein Teil der Schleimhaut kann sich auch enzymatisch abbauen, ohne dass dies zu viel sichtbarem Blut führt – der Abbau geschieht also oft effizienter und „sauberer“, vor allem bei gut regulierten Zyklen. Solange im Ultraschall kein Rest der Schleimhaut zurückbleibt (was in Ihrer Situation durch regelmäßige Zyklen und gute Schleimhautdynamik unwahrscheinlich ist), ist eine schwächere Periode kein Nachteil – auch nicht für die Fruchtbarkeit. 2. Veränderung der Brustsymptomatik – nachlassende Beschwerden vor ES und Periode Auch das ist ein Phänomen, das viele Frauen mit der Zeit beobachten – und das ist nicht automatisch negativ:   Spannende, schmerzhafte Brüste vor dem Eisprung oder in der zweiten Zyklushälfte waren früher oft ein Zeichen eines intensiven Progesteronanstiegs oder auch einer zyklischen Mastopathie. Wenn diese Beschwerden nachlassen, kann das entweder bedeuten, dass der Körper weniger auf Hormonschwankungen reagiert – oder dass sich die Rezeptoren in der Brustdrüse reguliert haben. Solange im Zyklusmonitoring ein Eisprung stattfindet und ausreichend Progesteron gebildet wird, ist dies kein Hinweis auf einen hormonellen Mangel. Falls aber in der zweiten Zyklushälfte Unsicherheiten bestehen (z. B. „Wie stark ist mein Progesteron?“ oder „Wäre eine Unterstützung durch Utrogest o. ä. sinnvoll?“), kann man dies gut mit einem Blutwert an ca. ZT 21–23 abklären – das ist eine einfache und zielführende Maßnahme. 3. Zusammenfassend: Eine schwächere Blutung bei regelmäßigem Zyklus und guter Schleimhaut ist kein Grund zur Sorge. Veränderte Brustsymptome sind normal und häufig und bedeuten nicht automatisch eine Verschlechterung der Fruchtbarkeit. Es ist sehr gut, dass Sie sich selbst so aufmerksam beobachten – genau so findet man die beste individuelle Strategie. Falls Sie mit unserer Beratung zufrieden sind, würde es uns sehr freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen könnten für eine positive Rezension auf Google – das hilft auch anderen Patientinnen, den Weg zu uns zu finden. Sie finden die Möglichkeit dazu auf www.bestfertility.de, ganz oben über den Google-Link. Vielen herzlichen Dank im Voraus!   Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger BestFertility Ulm


Luana0104

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Hallo Herr Dr. Gagsteiger, und vielen Dank für Ihre ausführlichen Antworten.  die Blutwerte in diesem Zyklus waren an ZT 2 wie folgt: E2= 54,2 LH=5,32 FSH=8,58 Progesteron= 0,73 lt. Frauenarzt völlig in Ordnung. Heute an ZT 21 (ES+ 7 oder ES + 8) wurden nochmal E2 und Progesteron abgenommen. Ergebnis steht noch aus. Meine Frage: Wenn heute ES + 8 ist, ist das nicht dann schon zu spät ? Im Internet steht, dass ES + 7 für die Progesteronbestimmung am besten geeignet sei.  Wie sehen Sie das? War die Bestimmung trotzdem sinnvoll? und beeinflusst Utrogest den Progesteronwert? LG  


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Hallo,   vielen Dank für Ihre ausführliche Nachricht – ich gehe gern auf Ihre Fragen ein:   1. Zeitpunkt der Progesteronbestimmung (ES+7 oder ES+8)? Die Bestimmung von Progesteron zur Beurteilung der Gelbkörperfunktion erfolgt idealerweise zwischen ES+6 und ES+8, wobei ES+7 als “klassischer Mittelwert” angegeben wird. ES+8 ist also keineswegs „zu spät“, sondern weiterhin gut verwertbar – insbesondere dann, wenn der Eisprung sicher stattgefunden hat. Der Progesteronspiegel steigt nach dem Eisprung rasch an, erreicht ein Plateau (meist ES+6 bis ES+9) und beginnt erst ab etwa ES+10 langsam wieder zu sinken, wenn keine Schwangerschaft eingetreten ist. Fazit: Die Bestimmung an ES+8 ist sinnvoll und verwertbar.   2. Beeinflusst Utrogest den Progesteronwert im Blut? Ja – aber wie stark, hängt vom Anwendungsweg ab:   Vaginale Anwendung (z. B. Utrogest-Kapseln vaginal): Der Progesteronspiegel im Uterus ist hoch, aber die Serumwerte erhöhen sich oft nur um ca. 5 bis 10 ng/ml.  Wenn Sie also Utrogest vaginal anwenden, ist ein Einfluss auf den Blutwert vorhanden, aber der Wert bleibt meist realistisch beurteilbar. Ihr Arzt kann dies in die Bewertung einbeziehen. Abschließend: Die Werte an ZT 2 sind weitgehend unauffällig, lediglich das FSH ist leicht erhöht, aber noch im Normalbereich. Damit gibt es nur diskrete Hinweise auf eine eingeschränkte ovarielle Reserve. Die Bestimmung des Progesterons an ES+8 ist völlig in Ordnung und aussagekräftig. Falls Sie Utrogest nehmen, bitte unbedingt dem Arzt mitteilen (falls noch nicht geschehen), damit die Werte richtig eingeordnet werden können. Herzliche Grüße und alles Gute Dr. Friedrich Gagsteiger


Luana0104

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Hallo Her Dr. Gagsteiger . herzliche Dank für ihre Antwort .    leider hat bei mir heute ein neuer Zyklus eingesetzt . Ich war irgendwie dieses Mal so voller Hoffnung und doch hat es wieder nicht geklappt . Trotz eig. ganz guter Hormonwerte zu Zyklusanfang und während der Luthealphase mit  bestätigten Eisprung . Die Periode hat ungewöhnlich 2 Tage verspätet eingesetzt , aber sie ist eben wieder da . und ich versuche zu verstehen an was es gelegen haben kann . Seit der Fehlhgeburt vor mittlerweile einem Jahr , hatte ich eig. in der Mehrheit der Zyklen meinen ES und es passiert einfach nichts . Kann es denn sein , dass die Qualität bei so vielen Eizellen. Es waren ja immer ( durch Stimulation 2-4) , also bestimmt ca. 25 Stück keine brauchbare dabei war .  jetzt habe ich gelesen, dass eben bei älteren Frauen das Membran der Eizelle zu dick sein könnte 🤔 und jetzt denke ich , was ist , wenn es bei mir der Fall ist . Das kann man ja nicht untersuchen oder ? wenn das z. B. das Problem wäre , wäre das Membran jeden Monat , bei jeder Eitelle zu dick oder ist das Spiel das gleiche . Jeden Monat neue, individuelle Chancen . sehen sie für uns noch realistische Chancen? LG


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Abend, Ich verstehe gut, wie frustrierend es ist, wenn nach hoffnungsvollen Hormonergebnissen und bestätigtem Eisprung doch wieder die Blutung kommt. Dass der Zyklus grundsätzlich funktioniert, ist immerhin ein gutes Zeichen: Ihre Eierstöcke reagieren, Sie bilden reife Follikel, und damit besteht jeden Monat erneut die Chance auf eine intakte Eizelle. Trotzdem nimmt mit Mitte / Ende dreißig der Anteil genetisch fehlerhafter Eizellen stetig zu; gleichzeitig können sich kleine Veränderungen an der Gebärmutter, an den Eileitern oder an den Spermien einschleichen, die zusammengenommen eine Einnistung verhindern, ohne dass man es im Alltag spürt.   Die vielzitierte „zu dicke“ Zona pellucida – also die Hülle der Eizelle – spielt dabei nur eine Nebenrolle. Manche Laborstudien finden bei älteren Eizellen eher eine Verhärtung, andere sogar eine Ausdünnung. Sicher ist: Die Hülle entsteht bei jeder Eizelle neu; sie kann von Zyklus zu Zyklus leicht variieren und lässt sich im natürlichen Zyklus gar nicht messen. Erst wenn man im IVF-Labor unter dem Mikroskop arbeitet, sieht man, ob eine einzelne Eizelle tatsächlich eine ungewöhnlich feste oder dicke Membran hat. Sollte das auffallen, lässt sich das Problem relativ einfach umgehen: Bei einer ICSI wird das Spermium direkt in die Eizelle injiziert, sodass die Schicht keine eigentliche Barriere mehr darstellt. Und falls beim späteren Embryo-Transfer der Eindruck entsteht, der Embryo könnte sich schwer „freischlüpfen“, kann der Embryologe die Hülle mit einem kurzen Laserimpuls ganz gezielt anritzen (sogenanntes Assisted Hatching). Diese Methoden erhöhen die Schwangerschaftsrate nicht dramatisch, aber in Ihrer Altersgruppe doch messbar – vorausgesetzt, die übrigen Bedingungen stimmen.   Deshalb würde ich zunächst noch einmal systematisch beide Partner durchchecken (Hormone, Spermiogramm, Schilddrüse, Gerinnung, Gebärmutterhöhle). Wenn dabei keine klaren Hindernisse auftauchen, ist der nächste logische Schritt eine Befruchtung außerhalb des Körpers mit IVF oder ICSI. So kann man gleichzeitig beurteilen, wie die Eizellen im Labor aussehen, und gegebenenfalls bei einzelnen Embryonen Assisted Hatching einplanen. Oft zeigt schon der erste oder zweite Transfer, ob das tatsächlich der Engpass war.   Kurzum: Auch wenn sich die Erfolgschancen mit zunehmendem Alter verringern, sind sie real – vor allem, wenn man technologische Hilfen wie IVF, ICSI und gegebenenfalls Laser-Hatching gezielt nutzt und sich nicht nur auf den spontanen Zyklus verlässt. Jeder Zyklus bringt eine neue Eizelle mit neuen Karten auf den Tisch; je strukturierter man diese Karten auswertet, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann die ersehnte Schwangerschaft dabei ist. Viel Glück!


Luana0104

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Vielen Dank ! die genannten Untersuchungen haben wir alle bereits gemacht . Gebärmutter, Eileiter , Spermiogramm , Schilddrüse  soweit alles in Ordnung.  Bei der letzten IVF im Februar mit nur einer Eizelle kam es leider gar nicht erst zu Befruchtung. Ob dabei die Zona pellucida nach der dicke beurteilt wurde , weiß nicht . Das war mir da noch nicht bekannt und habe da nicht nach gefragt .  Meine Ärztin sieht aber durch die IVF für uns keine messbar höhere Chance als im natürlichen Zyklus , da eben nur wenige Eizellen , aber immerhin bisher jeden Monat reifen , die Eileiter durchgängig sind und das Spermiogramm sehr gut . Somit sieht sie das Problem allein in der EZ Qualität.  bin mir aber eben nachdem ich von dieser dicken Schale gelesen habe unsicher , ob es dieses Problem sein könnte . Dann bringt ja auch eine "gute Eizelle" kein Erfolg ... ich weiß. Das ist wahrscheinlich der Strochalm an dem ich versuche festzuhalten, aber ich bin mir sehr unsicher wie wir weiter vorgehen sollten .  Ob wir eine IVF mit nur einer/ zwei EZ nochmal wagen sollten ... wenn die Qualität schlecht ist, führt es ja auch nicht zum Erfolg. Wie schätzen sie die Sichtweise unsere Ärztin ein ? 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Morgen Ihre Ärztin hat Recht damit, dass bei nur ein bis zwei reifen Eizellen pro Stimulation jede einzelne stark über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Selbst in gut geführten Laboren liegen die Lebendgeburtraten bei so geringen Oozytenzahlen pro Versuch nur im unteren zweistelligen Prozentbereich. IVF / ICSI verschafft dennoch wichtige Stellschrauben: kontrollierte Befruchtung, Embryo-Beurteilung und – falls die Zona pellucida (ZP) wirklich zu dick oder verhärtet ist – gezielte Mikroinjektion beziehungsweise Assisted Hatching. Leitlinien empfehlen, Low-Responder-Zyklen nicht vorschnell abzubrechen, sondern Nutzen und Aufwand individuell abzuwägen.   Pragmatische nächste Schritte   Laborbericht anfordern – prüfen lassen, ob bei der letzten Punktion eine auffällige ZP-Dicke dokumentiert wurde. ICSI erwägen – besonders, wenn erneut keine Befruchtung oder bestätigte ZP-Probleme auftreten. Lebensstil optimieren – ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, moderates Training sowie ein konsequentes Anti-Stress- / Entspannungsprogramm (z. B. Yoga, Atemtechniken, geführte Meditation). Psychologische Begleitung hinzuziehen – zusammen mit einer Fertilitätspsychologin oder einem Coach Strategien entwickeln, um Erwartungsdruck und emotionale Belastung zu entschärfen. Adjuvante Mittel zur Eizell-Qualität abwägen – CoQ10, DHEA, Myo-Inositol oder Wachstumshormon können im Einzelfall sinnvoll sein; Nutzen und Kosten sollten ärztlich besprochen werden. Zweitmeinung in einem Low-Responder-Spezialzentrum – um alternative Stimulationsprotokolle („Duo-Stim“), moderne ZP-Analysen oder innovative Kultursysteme kennenzulernen.     ZP-Probleme sind selten die einzige Ursache. Lassen Sie sie prüfen, aber verlieren Sie nicht das „große Ganze“ – Eizell-Quantität und -Qualität – aus dem Blick. Holen Sie sich ggf. eine zweite Spezialisten­meinung, um alle Optionen (ICSI, Hatching, milde Stimulation, Embryo-Banking) sauber abzuwägen. Viel Erfolg, Dr. Friedrich Gagsteiger


Luana0104

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Okay, vielen Dank ! Das klingt ja erstmal nach einem Plan .  sie meinen die ZP wurde untersucht ? Müsste das nicht extra von mir beauftragt worden sein? aber den Bericht vordere ich auf jeden Fall an . danke nochmal 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Mikroskop-Fotos sind heute Standard Fast alle IVF-Labore fertigen während der Eizellabholung, kurz vor/​nach ICSI sowie beim täglichen Embryo-Scoring digitale Bilder oder Video-Time-Lapse-Sequenzen an. Diese Aufnahmen werden in der Patientenakte gespeichert. Nutzen der Bilder Auf den Fotos lässt sich nicht nur der Zellkernstatus, sondern oft auch die Dicke bzw. Textur der Zona pellucida gut erkennen. Selbst wenn die Laborakte darüber schweigt, können Embryologen anhand der Bilder rückwirkend beurteilen, ob die ZP auffällig dick oder hart wirkte. Laborbericht anfordern – inklusive aller Mikroskop-Fotos bzw. Time-Lapse-Videos. Bildanalyse erbitten – die Embryologen können darauf die ZP beurteilen, auch wenn sie es damals nicht extra vermerkt haben. Falls ZP-Problem bestätigt – ICSI (zur Befruchtung) bzw. Assisted Hatching (für das „Schlüpfen“) gezielt ansprechen.   So erhalten Sie nicht nur Zahlen und Texte, sondern auch visuelles Material, mit dem sich die Frage nach einer verdickten Zona pellucida eindeutig klären lässt. ZP-Probleme sind selten die einzige Ursache. Lassen Sie sie prüfen, aber verlieren Sie nicht das „große Ganze“ – Eizell-Quantität und -Qualität – aus dem Blick. Holen Sie sich ggf. eine zweite Spezialisten­meinung, um alle Optionen (ICSI, Hatching, milde Stimulation, Embryo-Banking) sauber abzuwägen.


Luana0104

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Lieber Dr. Gehsteigen , entschuldigen sie noch eine Nachfrage . heute ZT 2 war ich bei meiner Frauenärztin vor Ort . Sie macht immer zu Anfang den ersten Ultraschall. Rechts zwei Antralfollikel mit einer Größe von 8x8 und 9x9 mm .  links nichts . sind diese Größe für ZT 2 nicht schon zu groß ?  Ich soll trotzdem mit letrazol starten  LG  


Luana0104

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Hallo Dr. Gagsteiger, nun bräuchte ich wieder ihre Einschätzung und wäre dafür sehr dankbar. heute war ich zur 2. ten Ultraschall im KiWu. folgender Befund : 1 Follikel 19 mm groß . Gbsh nur bei 7,3 mm und ich konnte die Dreischichtigkeit das erste Mal absolut nicht erkennen, obwohl die Ärztin gesagt hat , dass es mit ihrem geschulten Auge schon interpretieren kann 🤔...  für mich eine etwas seltsame Aussage. Die muss man doch sehen oder eben nicht . Interpretieren ?!  jetzt soll ich heute Abend mit Ovitrelle auslösen . heute ist ZT 9. wäre es nicht evtl. besser morgen auszulösen ? Dann wächst die Gmsh noch etwas .  auf diese Frage wurde mir gesagt . Das könnte ich selber entscheiden . Der Plan wäre genau so gut . was ich vergessen habe zu fragen ist, ob die Dreischichtigkeit noch kommen kann ? Z. B. nach Gabe von Ovitrelle. und ob die fehlende Dreischichtigkeit ein Indiz für eine unreife Eizelle oder leeren Follikel ? was mir so im Nachhinein aufgefallen ist , dass der Follikel nicht so ganz Rubd war , sondern so an einer Stelle eine Art Eindellung hatte . Dazu hat die Ärztin nichts gesagt und mir fallen solche Fragen immer erst im Nachhinein ein 🙈 ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie ihre Einschätzung hierzu geben würden 😊 vielen Dank und liebe Grüße 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Abend, vielen Dank für Ihre ausführliche Schilderung – und ja, ich verstehe sehr gut, dass einem solche Fragen oft erst im Nachhinein kommen. Ich versuche gern, Ihnen etwas Orientierung zu geben.   Follikelgröße und Auslösen mit Ovitrelle an ZT 9 Ein 19 mm großer Follikel ist auslösereif – vor allem, wenn man davon ausgeht, dass bei Ihnen ein eher früher Eisprungmuster vorliegt. Ein solcher Follikel und das von ihm produzierte Estradiol triggert den LH-Anstieg oft. Dass Sie ihn bereits an ZT 9 haben, kann bei einem verkürzten Zyklus, z. B. nach einer milden Stimulationsbehandlung oder bei einem frühen eigenen LH-Anstieg, durchaus vorkommen. Ob man heute oder morgen auslöst, hängt letztlich davon ab, wie empfindlich das Timing in Ihrem konkreten Behandlungsplan ist (z. B. bei IUI, GVnP etc.). Ein Tag mehr würde der Schleimhaut potenziell gut tun – aber es besteht dann eben auch das Risiko, dass der Follikel spontan springt oder überreif wird. Wenn der Plan „genauso gut“ sei, wie Ihre Ärztin sagte, ist das wohl ihr Weg, Ihnen etwas Spielraum zu geben, ohne ein Risiko zu provozieren.   Gebärmutterschleimhaut 7,3 mm ohne klare Dreischichtigkeit Eine Schleimhautdicke von 7,3 mm ist noch im akzeptablen Bereich, auch wenn wir uns – für optimale Einnistungschancen – eine Dicke über 8 mm und eine schöne dreischichtige Struktur wünschen. Dass Ihre Ärztin die Dreischichtigkeit „interpretieren“ kann, ist vermutlich ihre diplomatische Art zu sagen: Es ist nicht ganz typisch dreischichtig, aber sie sieht Hinweise auf ein gewisses Muster. Manche Ärzt:innen sind da sehr optimistisch, andere (wie Sie offenbar) eher analytisch – beides verständlich. Zur Frage, ob die Dreischichtigkeit noch entstehen kann: Ja, tatsächlich kann sich die Schleimhautstruktur nach dem Auslösen mit Ovitrelle noch verändern, weil der plötzliche LH-ähnliche Anstieg durch hCG die hormonelle Umstellung zur sekretorischen Phase anstößt. Allerdings verschwindet die typische Dreischichtigkeit dabei oft nach dem Eisprung, anstatt sich zu zeigen – das Fenster dafür ist also eher im Vorfeld. Wenn sie sich bis ZT 9 noch nicht klar zeigt, ist es nicht ideal, aber nicht automatisch schlecht.  Zusammenhang zwischen Schleimhautstruktur und Follikelreife Eine fehlende Dreischichtigkeit ist kein direkter Hinweis auf eine unreife Eizelle oder einen „leeren“ Follikel (leeres Follikelsyndrom). Diese Dinge hängen eher mit hormonellen Faktoren oder ganz anderen Umständen zusammen (z. B. Eizellqualität, Stimulationsverlauf). Die Schleimhaut ist eher ein Spiegel der Östrogenwirkung, nicht der Eizellreife an sich.   „Eindellung“ im Follikel Auch hier: Ja, das kann einem auffallen – und meist ist es harmlos. Follikel sind nicht immer perfekt rund. Eine kleine Eindellung kann durch das Zusammenspiel mit dem umgebenden Gewebe entstehen oder durch beginnende Umstrukturierungen im Follikel. Es ist nicht automatisch ein Zeichen für eine Pathologie. Wenn die Durchblutung gut ist und die Größe passt, ist das in aller Regel kein Problem.   Mein Fazit: Sie befinden sich in einer recht guten Ausgangslage – mit einem auslösereifen Follikel. Die Schleimhaut ist noch grenzwertig, aber nicht alarmierend dünn. Es ist vertretbar, heute auszulösen, vor allem, wenn das Timing mit Ihrer Klinik darauf abgestimmt ist. Wenn Sie sich mit einem Tag mehr wohler fühlen, können Sie das kommunizieren – solange kein Risiko besteht, dass der Follikel vorher springt. Wenn Sie möchten, kann man zusätzlich unterstützend Estradiol (z. B. Estrifam oder Progynova) geben, um der Schleimhaut noch einen kleinen Impuls zu geben, auch wenn das Fenster dafür recht knapp ist. Herzliche Grüße Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger Best Fertility – Kinderwunschzentrum am Albert-Einstein-Platz, Ulm


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