Leila0206
Guten Tag Herr Dr. Gagsteiger nach zwei Fehlgeburten 2022 (Windei und Blasenmole), bin ich aktuell ganz frisch im natürlichen Pausenzyklus während der Kinderwunschbehandlung schwanger geworden, ohne Stimulierung und Medikamente (4.SSW). Nun habe ich Sorge vor einer erneuten Fehlgeburten und hab hierzu zwei Fragen; Meine Schilddrüsenunterfunktion ist eingestellt und ab dem positiven Test (4. Woche) spritze ich Heparin aufgrund eine Embolie 2013. Mein AMH Wert lag im März bei 6.75. Da wir für die Eizell/Folikel Qualität diesen Monat nichts gemacht haben durch Letrozol o.ä. habe ich Sorge, dass die Qualität aufgrund des AMH's zu schlecht ist und es in einer erneuten FG oder Blasenmole endet. Kann dies durch den hohen AMH ohne Medikamentöse Unterstützung sein? Oder wäre eine erfolgreiche Schwangerschaft trotz hohem AMH möglich? Des weiteren frage ich mich ob es sein kann, dass ein Folikel/Leitfolikel sich auch erst ab ZT 6/7 bildet. Ich hatte in diesem "Erfolgszyklus" an ZT 6 ein Kontrolltermin bei dem man rechts mehrere ganz kleine Bläschen und zwei Folikel mit ca 5-7mm gesehen hat. Meinen Eisprung hatte ich an ZT 18/19 und hatte hier deutliche Schmerzen auf der linken Seite. Kann es sein das links sich später was gebildet hatte und der Eisprung links war oder ist sowas nicht möglich? Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühen und Ihre Unterstützung!!!
Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass es mir leid tut, von Ihren bisherigen Erfahrungen mit Fehlgeburten zu hören. Ich kann Ihre Sorgen und Ängste in Ihrer aktuellen Situation gut nachvollziehen. AMH und Eizellqualität: Der Anti-Müller-Hormon (AMH) Wert gibt in erster Linie Auskunft über die Eierstockreserve, nicht direkt über die Qualität der Eizellen. Ein hoher AMH-Wert zeigt an, dass Sie eine relativ große Anzahl von Antralfollikeln (frühen Follikeln) in Ihren Eierstöcken haben. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Qualität der Eizellen beeinträchtigt ist. Eine erfolgreiche Schwangerschaft ist gerade bei einem solchen AMH-Wert möglich. Erfahrungsgemäß findet der Eisprung nur etwas später statt. Es gibt viele Faktoren, die die Qualität einer Eizelle beeinflussen können, und AMH ist nur einer von vielen. Follikelbildung: Ja, es ist möglich, dass sich ein dominanter (Leit-)Follikel auch nach dem 6./7. Zyklustag bildet. Eierstöcke sind dynamisch, ein Follikel kann mit 2 mm pro Tag wachsen und es ist durchaus möglich, dass in einem Zyklus ein Follikel auf einer Seite dominanter wird, obwohl zu einem früheren Zeitpunkt auf der anderen Seite bereits größere Follikel vorhanden waren. Es wäre also möglich, dass sich auf der linken Seite ein Follikel später entwickelt hat und der Eisprung von dort ausging, insbesondere wenn Sie dort den Eisprungschmerz gespürt haben. Wie oft ist denn die Follikelgröße gemessen worden? Nach Ihren Ausführungen scheint alles normal verlaufen zu sein. Also ist es wichtig, diese Frühschwangerschaft liebevoll und optimistisch zu begleiten. Bitte seien sie - wie man sagt - "froher Hoffnung"! Während Ihrer Schwangerschaft ist es wichtig, in enger Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu stehen, insbesondere aufgrund Ihrer Vorgeschichte und medizinischen Bedingungen. Sprechen Sie über Ihre Sorgen und lassen Sie sich regelmäßig untersuchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass alles gut verläuft! Sollten Probleme auftreten, können Sie sich auch an www.bestfertility.de wenden.
Leila0206
Vielen herzlichen Dank Herr Dr. Gagsteiger für Ihre schnelle, ausführliche und verständnisvolle Rückmeldung. Der AMH war der einzigste auffallende Wert. Die Schilddrüsenunterfunktion war bereits im Vorfeld bekannt. Endometriose stand vor zwei Jahren mal im Raum, allerdings habe ich hier keine OP o.ä. durchgeführt und die Schmerzen welche nur am 1 und 2 Zyklustag auftreten mit Manueller Therapie, Akupunktur und ggf. Schmerztabletten in den Griff bekommen. Zysten waren bisher erst 2 mal aufgetreten. Das heißt nur durch einen hohen AMH Wert ist die Eizellqualität nicht von vorne rein schlecht? Mein Eisprung findet im natürlichen Zyklus immer zwischen dem 18 und 20 Zyklustag statt und das sehr zuverlässig. Die Periode kommt dann zwischen dem 30 und 31 Tag. Auch hier sehr zuverlässig und pünktlich. Welche Werte sind noch für eine gute Eizellqualität verantwortlich? Ich hatte diesen "erfolgreichen" Zyklus ein Monitoring am 6. Zyklustag und hier waren rechts 3-4 kleine Bläschen und zwei größere Folikel mit ca 5-7mm zu sehen. Links war gar nichts zu erkennen. Das heist eventuell hat sich links ab dem 6/7 Zyklustag doch noch was entwickelt was die Führung übernommen hat und zum Leitfolikel wurde. Vielen Dank für Ihr Verständnis, die Sorge ist groß eine erneute Fehlgeburt vorallem mit der Problematik Blasenmole zu bekommen. Vielen Dank für Ihre Webseite. Es freut mich zu sehen, dass Sie auch in meiner Umgebung eine Praxis haben. Ich werde mit Sicherheit bei weiteren Fragen darauf zurückgreifen und mit Ihnen einen Termin vereinbaren. Vielen herzlichen Dank!
AMH-Wert (Anti-Müller-Hormon): Wie gesagt, ein hoher AMH-Wert kann auf ein hohes Eizellreservoir hinweisen. Ein hoher Wert allein sagt jedoch nicht unbedingt etwas über die Qualität der Eizellen aus. Er wird häufig zur Beurteilung der ovariellen Reserve (Eizellreserve) herangezogen. Und wir halten diesen Wert sogar für sehr gut. Andere Werte, die die Eizellqualität beeinflussen könnten: Faktoren wie das Alter, FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) am Zyklusanfang, Estradiol und die Anzahl antraler Follikel können ebenfalls Hinweise auf die Eizellqualität und -reserve geben. Eisprung und Follikel: Es ist möglich, dass sich in einem Zyklus Follikel unterschiedlich entwickeln und einer davon zum dominierenden (Leit-)Follikel wird, der den Eisprung auslöst. Dass zu einem bestimmten Zeitpunkt im Zyklus auf einer Seite keine Follikel sichtbar sind, bedeutet nicht unbedingt, dass sich dort kein Leitfolikel entwickeln kann. Von einem möglichen Leitfollikel spricht man erst ab einem Durchmesser von 12-14 mm. Beim Eisprung hat der Follikel einen Durchmesser von über 20 mm. Die Lutealphase (vom Eisprung aus idealerweise 14 Tage ist bei Ihnen etwas kürzer. Hier sollte man 7 Tage nach dem Eisprung die Progesteron und Östrogenwerte messen, um eine Gelbkörperschwäche auszuschließen. Viel Glück!
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