Mitglied inaktiv
Hallo Frau Dr. Müller, ich habe eine Frage, möchte aber kurz vorher meine Vorgeschichte schildern: Ich bin 35 Jahre alt. 2008 war ich in Augsburg in einer Kinderwunschpraxis in Behandlung, da ich trotz Absetzens der Pille in fast 3 Jahren nicht schwanger geworden war. Bei mir konnten beim Vorgespräch und Ultraschall keine Gründe dafür festgestellt werden, mein Zyklus war normal, Eizellen wurden produziert. Da das Spermiogramm meines Mannes als schlecht bezeichnet wurde, fing man mit Inseminationen an, die jedoch keinen Erfolg hatten. Ich nahm Clomifen und Predalon. Nach 4 erfolglosen Zyklen drängte ich im Oktober 2008 darauf, dass meine Eileiter durchgespült werden sollten, da dies mein ursprünglicher Frauenarzt Monate zuvor einmal als Möglichkeit erwähnt hatte und ich eine Bekannte habe, bei der dies ebenfalls erfolgreich war. Der Arzt in Augsburg war davon zwar wenig überzeugt ("na ja, das kann man schon machen, aber bei Ihnen liegt ja eigentlich keine Vorerkrankung vor"), führte die Behandlung aber durch. Diese fand ich recht schmerzhaft und anschließend hat es mir erst mal den Kreislauf zusammengehauen und ich bin umgefallen. Als ich daraufhin unter Beobachtung einer Arzthelferin auf einer Liege lag und mich mit dieser unterhielt sagte sie, dass Schmerzen bei dieser Behandlung häufig ein Zeichen dafür seien, dass tatsächlich eine Verstopfung vorlag. Was die eventuelle Verstopfung in der Vergangeheit ausgelöst hatte ist mir leider nicht bekannt, dem wurde auch nicht weiter auf den Grund gegangen (Die Anamnese / Ergründung der Ursachen des erfolglosen Kinderwunsches kam meines Erachtens in Augsburg eh sehr zu kurz, da kam sofort der Behandlungsweg "Insemination" und nach der 4. erfolglosen Behandlung wurde uns gleich nahe gelegt, doch sofort mit einer künstlichen Befruchtung weiter zu machen. Ich hatte das Gefühl man war auf eine kostspieligere Behandlung aus.) Im November, also im sofort auf die Eileiterspülung folgenden Zyklus, beschloss ich auf eine Insemination zu verzichten um mich etwas zu erholen und was passierte: ich wurde auf "normalem" Weg, ganz ohne medizinische Unterstützung schwanger. Unser Sohn ist gesund im August 2008 geboren. Im Juni 2010 habe ich erneut die Pille abgesetzt (Cerazette), da ich einerseits immense gesundheitliche Probleme hatte (Gallensteinabgang, Gallenblasen-OP, übelster Juckreiz am ganzen Körper als Begleiterscheinung, katastrophale Leberwerte mit Verdacht auf Autoimmunhepatitis - was die Ärzte auf die Pille zurückführen, da diese Werte nicht zur Gallengeschichte passten- nach Absetzen sind die Werte mittlerweile Gott sei Dank wieder normal ) und ich andererseits sowieso wieder vorhatte ein weiteres Kind zu bekommen. Eine erneute Schwangerschaft ist bislang aber leider nicht eingetreten. Nun zu meinen Fragen: Da bei der letzten Schwangerschaft die Eileiterdurchspülung wohl der entscheidende Punkt war der uns Erfolg gebracht hat, stellt sich mir nun die Frage, ob diese Prozedur wohl wiederholt werden müsste. Wäre es zudem sinnvoll, wieder mit Clomifen (und evtl. auch Predalon) anzufangen? Tut mir leid, dass es nun doch so lang geworden ist, aber ich denke in medizinische Fragen sind ein paar zusätzliche Infos halt oft doch nicht unwichtig. Falls ich mit meiner Frage bei Ihnen an der falschen Stelle sein soltte möchte ich Sie bitten, diese doch an einen anderen Arzt im Forum weiterzuleiten. Ich danke Ihnen für Ihre Antwort im Voraus. Mit freundlichen Grüßen H.S.
Dr. Birgit Müller
Hallo H.S., zahlreiche Studien und eigene Erfahrungen belegen, daß tatsächlich nach "Durchspülen" der Eileiter in den folgenden 3 Zyklen die Chance auf eine spontane SS (oder SS per IUI) erhöht ist, was ja auch bei Ihnen der Fall war. Es läßt sich übrigens nicht rückschließen, ob die Eileiter vor der Untersuchung zu waren, da hat die Arzthelferin leider unrecht. Ihre Kreislaufreaktion wurde durch den Kontakt des Kontrastmittels mit dem Bauchfell ausgelöst, d.h., zumindest ein Eileiter war frei, aber ob er "freigespült" wurde oder schon offen war, kann man nicht daraus schließen.
Dr. Birgit Müller
Fortsetzung meiner Antwort: ein erneutes Durchspülen kann also tasächlich sinnvoll sein. Falls aber nach 3 Zyklen keine SS eingetreten ist, würde ich doch zu weiteren Maßnahmen, z.B. IUI, übergehen. Wenn Sie regelmäßige Zyklen haben, bringt auch eine Clomifentherapie keinen Vorteil. Bei ausbleibender SS sollte man dann doch eher eine entscheidende Mitursache beim Spermiogramm vermuten, auch wenn es damals bei Eintritt der SS ausreichend gut war. Liebe Grüße Dr. B. Müller
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