KürbisKugelbauch
Ich erbitte Ihren Rat in folgender Sache: Mein Sohn hat seit Donnerstag letzte Woche eine Erkältung mit starkem Husten. Seit Sonntagmorgen Ohrenschmerzen und Fieber. Am Montag beim Kinderarzt hieß es, sehr rotes rechtes Ohr, aber erstmal bis Mittwoch unter Ibuprofen abwarten, noch kein Antibiotikum - so hatte ich das auch vor dem Besuch erwartet. Gestern Morgen waren wir nochmal dort, wegen anhaltender Ohrenschmerzen, wobei er da erstmals fieberfrei war, vorher hatte er durchgängig Fieber. Arzt meinte dann, Paukenerguss sichtbar, aber da kein Fieber und keine Rötung mehr, kriegen wir das so hin. Als wir dann wieder zu Hause waren, hatte er Mittag wieder Fieber, abends immernoch und auch wieder Ohrenweh, sodass er wieder Ibuprofen verlangte. Gleichzeitig wurde der Husten eher schlimmer als besser, er raubt ihm dem Schlaf, quält ihn. Anruf beim Arzt heute morgen ergab, dass wir nun nochmal vorbeikommen sollen. Jetzt meine Frage: Ich mache mir wirklich Sorgen um den Gesundheitszustand meines Sohnes und dass wir evtl. wieder kein Antibiotikum verordnet bekommen. Wie lange kann und sollte man so eine Mittelohrentzündung aussitzen, bevor man ernsthaft riskiert, das die Infektion weiter voranschreitet? Wir sind jetzt an Tag 5 seit Ohrenschmerzbeginn. Ich überlege auch, im Zweifel einen HNO-Arzt zu Rate zu ziehen... Vielen Dank im Voraus für Ihren Rat!
Hallo KürbisKugelbauch, das Vorgehen ist erstmal völlig richtig. Die Selbstheilungsrate von Mittelohrentzündungen liegt bei ca. 80%, daher wartet man eben erstmal unter Ibuprofen und in der Regel auch abschwellenden Nasentropfen ab. Wenn nach 48 Stunden keine Besserung eingetreten ist, sollte man erneut kontrollieren und eine antibiotische Therapie erwägen. Das haben Sie ja gemacht und es hat sich doch ein rückläufiger Befund gezeigt (keine Rötung mehr). Ihr Sohn hat mit dem Husten ja aber auch eine weitere "Baustelle". Eine erneute kinderärztliche Vorstellung ist auf jeden Fall sinnvoll, um sich die Ohren nochmal anzuschauen und die Lungen abzuhören. Dafür sind Sie ja auch direkt wieder einbestellt worden. Dann muss der Kinderarzt entsprechend der Befunde entscheiden, ob ein Antibiotikum sinnvoll und notwendig ist. Gute Besserung und viele Grüße!
KürbisKugelbauch
Update: Waren nun nochmals beim Kinderarzt. Er hat ihn nochmals untersucht. Er vermutet noch immer einen viralen Infekt, v.a. weil nur ein Ohr gerötet ist. Die Lunge erscheint wohl frei, Kind hustet aber quasi unaufhörlich. Er hat uns ein Rezept für ein Antibiotikum mitgegeben, was wir aber frühestens morgen Mittag einlösen sollen. Nun liegt also die Entscheidung AB - ja/nein in unserer Hand, insofern würde ich mich natürlich über Ihren Rat freuen.
Ich wäre wahrscheinlich erstmal zurückhaltend, solange es Ihrem Sohn insgesamt gut geht. Auf jeden Fall behandeln sollte man in der Regel Kinder unter zwei Jahren (Sie haben kein Alter angegeben) mit beidseitiger Mittelohrentzündung, unter 6 Monaten auch bei einseitiger Mittelohrentzündung. Ansonsten wird man immer zurückhaltender, da die Selbstheilungsrate wie gesagt sehr hoch ist und die Medikamente ja auch mit Nebenwirkungen einhergehen. Es klingt ja tatsächlich eher nach einem viralen Infekt mit Reizhusten. Versuchen Sie es hierfür doch mal mit Tee mit Honig oder auch mit Bronchicum Elixier.
KürbisKugelbauch
Vielen Dank für Ihren Rat und Zuspruch. Wir haben jetzt tatsächlich abgewartet und wurden positiv überrascht. Seit gestern ging es steil bergauf. Er (übrigens 6 J. alt) hat es nun tatsächlich ohne Antibiotikum geschafft und ist sowohl das Ohrenweh als auch den Husten so gut wie los.
Wie toll, das freut mich sehr! Danke fürs Feedback!
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