Janina Nela
Hallo Herr Dr. Busse, meine kleine Tochter (4,5 Monate) erhielt vergangenen Donnerstag die 2te 6fach Impfung. In der Nacht bekam sie Schmerzen und etwas Fieber, worauf ich ihr ein Zäpfchen gab. Sie schlief anschließend ruhig weiter. Morgens ging es ihr zunehmend schlechter. Beim stillen hielt sie plötzlich den Atem an, bekam bläuliche Lippen, quiekte kurz auf. Da ich in Fieberkrämpfen recht erfahren bin (meine große Tochter hatte bisher 3) habe ich sie vor mich gelegt. Sie zuckte allerdings nicht. Sie schaute in eine Richtung, schmatzte und kaute willkürlich. Einen Zungenbiss hat sie auch obwohl nur 1 Zahnspitze. Dies hielt ca 1,5 Minuten an. Da es Mittags war sind wir mit ihr zum Kinderarzt, der einen Fieberkrampf bestätigte und uns auf unser drängen hin ins Krankenhaus einwies. Nun sind wir stationär. Sie erhielt gestern eine Lumbalpunktion und erhält zur Vorsicht antibiotika unf aciclovir. Die LP sieht bisher unauffällig aus. Nun soll Montag ein EEG stattfinden. Ich mache mir große Sorgen, dass es sich in Wirklichkeit um eine BNS Epilepsie handelt. Sie reagiert im Alltag und auch in nicht Schrecksituationen häufig mit dem Moro Reflex. Dieser sollte laut meinem Arzt eigentlich ab dem 4 Monat nicht mehr vorhanden sein, wäre dennoch nicht schlimm?! Je mehr ich drüber nachdenke umso mehr hab ich das Gefühl, dass es gar kein Moro ist. Wird diese Epilepsie im EEG ausgeschlossen? Wenn es unauffällig ist, war es dann nur ein harmloser Fieberkrampf? Sie ist doch eigentlich zu jung dafür. Ich habe wirklich Angst Vielen Dank für die Beantwortung Freundliche Grüße Janina
Liebe J., das mit dem Moro-Reflex hat keine Bedeutung, und das alles klingt in der Tat erst mal nach einem Fieberkrampfanfall. Sie dürfen vor allem aufatmen, dass die Lumbalpunktion eine Hirn(haut)entzündung ausgeschlossen hat. Also bitte optimistisch in die Zukunft schauen!! Alles Gute!
Janina Nela
Nachtrag: Mit zu jung meinte ich zu jung für einen harmlosen Fieberkrampf :( Die BNS tritt ja typisch ab diesem Alter leider ein..
Goldfever
Hi, ich möchte dir keine Angst machen, aber es gibt einige genetische frühkindliche Epilepsien, die fiebergetriggert sind und typischerweise daher auch erstmalig nach einer Impfung auftreten. Diese Epilepsiesyndrome sind frühzeitig zu behandeln, und ich rate dir daher, dich mit deinem Kind in einem Epilepsiezentrum für Kinder vorzustellen. Ich weiß nicht, aus welcher Ecke du kommst, aber die Berliner Charite unter der Leitung von Frau Prof. Kaindl ist unschlagbar. Sie ist immer auf dem neuesten Stand und macht eine top Diagnostik. Ansonsten in Süddeutschland ist Kehl-Kork noch gut dabei. Aber wenn du kannst geh nach Berlin. Lass es bitte abklären. Bei frühzeitiger Behandlung kann man viel positiv beeinflussen
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