Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

abendliches baden - stillen - schlafprobleme

Frage: abendliches baden - stillen - schlafprobleme

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was würd ich dafür geben, wenn sie nur einmal pro nacht kommen würde. janina ist jetzt 23 wochen alt und hatte erst 2 nächte, in denen sie nur einmal mami brauchte. im moment herrscht bei uns wieder das totale chaos. seit zwei tagen wacht sie alle 50 minuten auf, dabei hab ich sie eh schon zu mir ins bett genommen und halte sie an meinen körper gedrückt, aber das hilft eben nur 50 minuten. lege ich sie in ihr bett oder einfach neben mich ohne körperkontakt, brüllt sie, dass die wände wackeln. ich bin schon total am ende, hab sie heut nacht meinem mann mal in die arme gedrückt, weil mir schon alles weh getan hat und ich bis vier uhr nicht geschlafen habe. aber da hat sie´s nicht wirklich ausgehalten und so war zwei stunden später wieder ich dran. unser abendritual sieht so aus: 19:30 mami und papi beim abendessen zusehen, 20:00 lach-spiele, 20:30 badewanne mit mami oder papi (abwechselnd), 20:45 schlafanzug anziehen - auf papis arm noch den hund und die katze "besuchen gehen", 21:00 stillen im halbdunklen kinderzimmer, 21:30 schlafend ins bett. kann sich aber alles bis zu einer stunde verschieben, so dass sie manchmal dann eben erst nach 22 uhr ins bett kommt. wir machen das schon seit einem monat so, vorher war es dasselbe, nur dass sie noch in der babybadewanne gebadet wurde und noch bei mir im bett geschlafen hat. ich bin selbst mit meinem latein und meinen nerven beinahe am ende, schreibe die momentane krise dem entwicklungsschub um die 26. woche herum zu, der ja laut "oje, ich wachse" schon um die 22./23. anfangen kann. hab mit freude "schlafen und wachen" gelesen, aber im moment hilft bei uns einfach gar nichts. weinen lassen will und werde ich sie nicht, glaube, dass diese methode nur deshalb funktioniert, weil das kind irgendwann resigniert und merkt, dass eh keiner kommt, wenn es jemanden braucht. das zur situation und nun zu meinen fragen: 1. sie schläft beim stillen recht rasch ein, lässt sich auch nicht wieder zum trinken animieren, da müsste ich schon das licht aufdrehen und mit ihr wieder den raum verlassen, oder sie richtig sekkieren, aber dann würde sie weinen und aus zorn eh nix mehr trinken. soll ich sie lieber vor dem baden stillen? hab ich bisher nie getan, weil ich mir dachte, mit vollem bauch ins warme wasser ist vermutlich nicht gerade gesund und hab daher immer mindestens 1 1/2 stunden zwischen der letzten stillmahlzeit und dem abendlichen baden vergehen lassen. 2. die stillerei klappt eigentlich erst seit knappen eineinhalb monat richtig wie am schnürchen und ich stille gerne, frage mich aber im moment, ob ich ihr abends vielleicht doch künstliche säuglingsnahrung (fläschen? abendbrei?) geben soll. in den "ruhigen" nächten wacht sie zweimal pro nacht auf und trinkt. einmal davon wirklich aus hunger, manchmal nur ein paar schlucke zum wieder einschlafen. 3. mein mann meint, vielleicht sollte ich etwas am abendritual ändern. vielleicht darauf achten, dass sie wach ist, wenn ich sie ins bett lege. nun, an den abenden, wo sie beim reinlegen gleich wieder aufwacht gibts eine riesenheulerei und ich muss sie wieder rausnehmen, muss nicht, aber tu ich halt. in "jedes kind kann ..." steht, dass sich das kind an dem ort wiederfinden möchte, wo es eingeschlafen ist. leuchtet mir ein. also mache ich vielleicht genau das falsche, wenn ich sie in den schlaf stille? oft wacht sie auch schon 15 bis 50 minuten nach dem reinlegen wieder auf und es gibt eine riiiiiiiiiesenheulerei. die letzten tage habe ich schon mitgeheult, bin müde, müde, müde. so, genug geheult, freue mich auf antwort. schon im voraus danke!


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe H., das Problem ist, dass Sie ihre Kleine schlafend erst in ihr Bett legen und Sie nicht gelernt hat, in ihrem Bett ohne Hilfe (wieder) einzuschlafen. Das geht nur, wenn Sie sie abends nach der letzten MAhlzeit, die Sie am besten vor dem Zubettgehritual geben, noch wach in ihr Bett kuscheln und dann das Zimmer verlassen. Notfalls - und das als einziges auch nachts - nur leise redend am Bett sitzen bleiben. Sie mit ins Elternbett zu nehmen erreicht genau das Gegenteil und ist zudem auch nicht ungefährlich. Alles Gute!


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Bin mal so frei und kopiere einen Text von Welter, der mir sehr geholfen hat. "vor allem wenn ein Baby, das bereits lange Schlafphasen hatte, wieder vermehrt aufwacht, dann ist dieser "Rückschritt" für die Mutter meist nur schwer zu akzeptieren und welche Mutter sehnt sich nicht nach ununterbrochenem Schlaf. Doch es ist leider so, dass sehr viele Babys mit vier bis sechs Monaten beginnen nachts wieder häufiger aufzuwachen. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. (Ich denke auch nicht, dass dein Baby aufwacht, dass dein Baby durch Bewegungen geweckt wird, meist beruhigt das die Kinder eher.) Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte und ein vier bis fünf Monate altes Baby ist in aller Regel auch noch viel zu jung für Beikost. Ein Kind "muss" überhaupt nicht durchschlafen, ob gestillt oder nicht. Das klingt jetzt sehr provozierend, doch inzwischen bekomme ich schon manchmal die Krise, wenn es immer wieder so dargestellt wird, als ob Eltern oder Kinder "das Klassenziel nicht erreicht haben" weil das Kind ab einem bestimmten Alter nicht durchschläft. Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Lass dich von deinem Kind leiten und horch in dich hinein, dann werdet ihr euren Weg schon finden und wenn Du gerne liest und ein Buch zum Thema "Schlafen" lesen magst, das das Kind als eigene Persönlichkeit achtet, möchte ich dir "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. Noch kurz zum Verwöhnen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass bis jetzt noch jedes Kind aus dem Bett der Eltern ausgezogen ist und zwar lange vor der eigenen Hochzeitsnacht: ). Die Zweifler und all die, die meinen, dass sie es besser wissen, kannst Du ja mal fragen, ob sie gerne alleine schlafen und ob sie der Meinung sind, dass sie ihren Partner "verwöhnen" (im Sinne von "verziehen"), wenn sie gemeinsam in einem Bett, vielleicht sogar aneinandergekuschelt, schlafen. Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine ziel gerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen". Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen". Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives. Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt will heißen etwas Gutes tut. Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives."


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Ich kann dir selbst zu deinem Problem keine Ratschläge geben, aber ich wollte dich aufmerksam machen auf das Expertenforum "Schreibaby". Ich gehe davon aus, daß dort mehr Eltern sind, die euch Tips geben können. Ich wünsche dir alles Gute und von Herzen erholsamere Nächte.


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