AvJ
Sehr geehrter Professor Heininger, Ich hatte Ihnen bereits vor zwei Wochen geschrieben aufgrund eines bakteriellen Meningitisfalls in der Schule meines knapp 8-jährigen Sohnes (andere Klasse, aber gleiches Gebäude). Der Fall wurde uns am 20.3. bekannt gegeben. Soweit bekannt, gab es bis dato zum Glück keinen weiteren Fall. Leider wurde gar keine Chemoprophylaxe in der Schulgemeinschaft vorgenommen, da die Testung auf den Erreger sehr lange dauerte und eine Prophylaxe - laut Aussage der Behörden - keinen Sinn mehr mache. Laut Informationen die uns kommuniziert wurden konnte die Serogruppe nicht ermittelt werden. Laut Aussage der Schulleitung seien Meningokokken aber bestätigt. Ich habe das Gefühl ohne diese Bestimmung ins Blaue hineinimpfen zu müssen, was mir Schwierigkeiten bereitet, andererseits habe ich auch kein gutes Gefühl meinen Sohn nach den Osterferien (noch bis Mitte April) wieder in die Schule zu schicken ohne irgendetwas zu seinem Schutz unternommen zu haben. (Er hat was Meningokokken angeht im Alter von 18 Monaten nur die Impfung gegen die Serogruppe C (Neis-Vac) erhalten) Meine Frage wäre jetzt, wie soll ich vorgehen, wo wir nicht wissen um welche Serogruppe es sich bei dem anderen Kind handelte? (In Belgien, wo wir wohnen, dominiert rein statistisch betrachtet Serogruppe B, genauso wie auch in Deutschland, allerdings gab es in den vergangenen Jahren auch einen gewissen Anstieg von Serogruppe W, Fernreisen stehen bei uns nicht an). 1) Sollte man trotzdem beide Impfungen in Betracht ziehen und wenn ja in welcher Abfolge? 2) Erst ACWY (Nimenrix) und dann B (Bexsero), da bei ACWY ein schneller eintretender Schutz zu erwarten ist? 3) Oder doch lieber beide Impfungen zusammen? Die parallele Impfung macht mir ehrlicherweise Angst, andererseits wäre es wohl sinnvoll? Führt das zu stärkeren Nebenwirkungen? Einem schwächeren Impferfolg? Müssten die dann in jeweils einen Arm geimpft werden? 4) Und dann die zweite Dosis Bexsero einen Monat später? Oder doch lieber mit zwei Monaten Abstand? Verbessert ein zweimonatiger Abstand die Schutzwirkung oder ist es in dieser speziellen Situation wichtiger möglichst schnell den vollen Schutz aufzubauen? 5) Oder noch eine andere Variante, jetzt Bexsero, in einem Monat ACWY und in zwei Monaten die zweite Dosis Bexsero? Sie sehen, ich bin ziemlich ratlos und hoffe sie können mir einen guten Ausweg und genauen Handlungsplan an die Hand geben. Herzlichen Dank im Voraus. AvJ
Hallo Ich schicke voraus, dass ich aus der Ferne keine konkreten Handlungsempfehlungen geben kann und das adäquate Vorgehen wirklich mit dem eigenen Kinderarzt/-ärztin bzw. den Gesundheitsbehörden besprochen werden muss, zumal es ja nicht nur Ihr Kind betrifft sondern weitere Kontaktpersonen. Insofern sind meine folgenden Antworten eher von allgemeiner Natur und ich bitte dafür um Verständnis. 1) Wenn es mein Kind wäre würde ich das tun, unabhängig von dem geschilderten Fall. Es ist ja eine Langzeitinvestition in den Gesundheitsschutz. 2) Man kann die 1. Dosis Bexsero auch gemeinsam mit MenACWY geben und so würde ich es bei meinem Kind handhaben. 1-2 Monate später dann die 2. Dosis Bexsero. 3) Man kann, muss aber nicht zeitgleich impfen. Ja, normalerweise in 2 Arme und die Nebenwirkungen gibt es ähnlich häufig auch bei zeitversetzter Gabe. Nein, kein Hinweis auf «schwächeren Impferfolg» sonst wäre es ja nicht zugelassen 4) Die Empfehlung lautet «Mindestabstand 1 Monat». Ob ein zweimonatiger Abstand die Schutzwirkung verbessert weiss ich nicht. Tendenziell würde ich «in dieser speziellen Situation» tatsächlich eher schnell «den vollen Schutz aufzubauen» 5) Das wäre nicht mein Favorit, siehe 2. Alles Gute!
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