Anthea
Hallo Frau Höfel, ich hadere, wie vermutlich viele Frühchen-Eltern. Unser Kleiner ist seit wenigen Wochen auf der Welt, wir sind noch im Krankenhaus. Und ich suche nach Gründen für seine Frühgeburt. Ich hatte eine Liege-Schwangerschaft und dann einen vorzeitgen Blasensprung. Eine Woche vorher war ich beim Frauenarzt zur Kontrolle des Gebärmutterhals. Befund: weiterhin verkürzt und stabil. Allerdings konnte er nicht sofort messen. Irgendwas stimmte mit seinem Ultraschall-Gerät und der Darstellungsart nicht. Er dachte aber erst, der Pessar läge falsch und tastete ihn ab. Das war schmerzhaft für mich, schmerzhafter als das Legen oder andere Untersuchungen. Der Arzt im Krankenhaus wollte nicht mal einen vaginalen Ultraschall machen, um nichts zu manipulieren. Ich frage mich: Hat mein Frauenarzt Wehen ausgelöst? Hat er die Eihaut beschädigt? Ich hatte keine Blutung danach. Ich hoffe meine Sorgen sind unbegründet und es war einfach die Natur, die mein Kind früher auf den Weg geschickt hat. Sonst würde ich dauernd denken: Hätte ich mal... Wäre nicht...
Liebe Anthea, Sie hatten ein Pessar, weil Sie Frühgeburtsbestrebungen hatten und damit eventuell eine Frühgeburt verhindert werden sollte. Ein Pessar ist ein Hilfsmittel und keine Garantie. Die Frühgeburt ist eingetreten - und auch ein evtl. Messen hätte nichts verhindert. Vielleicht kann Ihnen diese Geschichte von Emily Perl Kingsley (Übersetzung A. Kühme) die Situation etwas verdeutlichen: "Ich werde oft gefragt, wie es ist, eine behindertes Kind großzuziehen, um Menschen, die diese einzigartige Erfahrung nie gemacht haben, verstehen zu helfen, und um sich dieses Gefühl vorstellen zu können. Es ist wie folgt.... Wenn man ein Baby erwartet ist das, als ob man eine wundervolle Reise nach Italien plant. Man deckt sich mit Reiseprospekten und Büchern über Italien ein und plant die wunderbare Reise. Man freut sich aufs Kolosseum, Michelangelos David, eine Gondelfahrt in Venedig und man lernt vielleicht noch ein paar nützliche 'Brocken' Italienisch. Es ist alles so aufregend. Nach Monaten ungeduldiger Erwartung, kommt endlich der langersehnte Tag. Man packt die Koffer und los geht's. Einige Stunden später landet das Flugzeug. Der Flugbegleiter kommt und sagt: "Willkommen in Holland". "Holland ?!? Was meinen Sie mit Holland ?!? Ich habe eine Reise nach Italien gebucht! Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, nach Italien zu fahren!" Aber der Flugplan wurde geändert. Du bist in Holland gelandet und da musst du jetzt bleiben. Wichtig ist, man hat dich nicht in ein schreckliches, dreckiges, von Hunger, Seuchen und Krankheiten geplagtes Land gebracht. Es ist nur anders als Italien. So, was du jetzt brauchst sind neue Bücher und Reiseprospekte und du musst eine neue Sprache lernen und du triffst andere Menschen, welche du in Italien nie getroffen hättest. Es ist nur ein anderer Ort, langsamer als Italien, nicht so auffallend wie Italien. Aber nach einer gewissen Zeit an diesem Ort und wenn du dich vom Schrecken erholt hast, schaust du dich um und siehst, dass Holland Windmühlen hat ... Holland hat auch Tulpen. Holland hat sogar Rembrandts. Aber alle, die du kennst, sind sehr damit beschäftigt von Italien zu kommen oder nach Italien zu gehen. Und für den Rest deines Lebens sagst du dir: "Ja, Italien, dorthin hätte ich auch reisen sollen, dorthin habe ich meine Reise geplant." Und der Schmerz darüber wird nie und nimmer vergehen, denn der Verlust dieses Traumes ist schwerwiegend. Aber... wenn du dein Leben damit verbringst dem verlorenen Traum der Reise nach Italien nachzutrauern, wirst du nie frei sein, die speziellen und wundervollen Dinge Hollands genießen zu können." Diese Geschichte wurde für Mütter mit behinderten Kindern geschrieben. Ich bin aber der Meinung, dass man sie auch exakt auf Mütter nach Notkaiserschnitt oder besonderen Geburten, z.B. Frühgeburten übertragen kann. Auch da ist ein Traum geplatzt und die verlorene Situation ist nie wieder zu ändern, nachzuholen etc. Wenn das Hadern bleibt, dann wenden Sie sich bitte an die Schwangerschaftskonfliktberatung (ja, auch nach der Entbindung!) der Diakonie, Pro Familia, Donum vitae oder dem Sozialdienst der Kath. Frauen. Dort steht geschultes Personal zur Verfügung, welches sich Zeit für Ihr Anliegen nimmt, Raum für Ihre Fragen und Ihre Gedanken schafft! Und das eröffnet manchmal völlig neue Blickwinkel. Liebe Grüße Martina Höfel
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