Teddylein6
Hallo, Unser Sohn ist jetzt sieben Monate alt und hat schon immer sehr wenig geschlafen. Seit ein paar Tagen kommt dazu dass sein Schlaf anscheinend sehr leicht ist. Er schläft abends wie gewohnt gegen 20 Uhr ein. Etwa nach 30 Minuten wacht er weinend auf, hat aber die Augen zu. Kurzes rumtragen oder am Finger nuckeln lassen (Schnuller nimmt er nicht) dann schläft er wieder. Zwanzig Minuten später fängt es von vorne an, und das geht die ganze Nacht so bis er morgens um halb fünf aufstehen will. Woran kann das liegen? Haben es schon mit rauschen im Hintergrund probiert, wirkt aber auch nur manchmal. Ich stille ihn mal öfter mal seltener, zwei oder dreimal pro Nacht scheint er dann auch hungrig zu sein, sonst nuckelt er nur. Was können wir da machen? Er trinkt leider auch aus keiner Flasche so dass ich testen könnte ob er evtl noch mehr Hunger oder so hat.
Liebe Teddylein, Anniquita hat es schon gut beantwortet. Deshalb von mir nur noch der Standardtext: Ich kann es immer nur wiederholen: Schlafen ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen, sorgen Sie für Nahrung und Nähe- umso schneller schlafen alle wieder. Liebe Grüße Martina Höfel
Anniquita83
Das ist typisch für das Alter. Die Kinder werden mobiler, erleben alles bewusster auch dass Mama vielleicht mal nicht immer da ist bzw. dass sie selbst von Mama wegkrabbeln können) und das muss im Traum verarbeitet werden. Und ein Zähnchen kann auch drücken. Ich würde ihn dann, wenn er so unruhig wird, auch nicht gleich hochnehmen, da es sein kann, dass er dann wirklich aufwacht und sich gar nicht mehr beruhigt. Wir geben unserer Tochter dann einfach ihren Schnuller oder ich halte ein bisschen ihre Hand, das beruhigt sie. Und ansonsten lautet die Devise: durchhalten! Es geht fast allen Eltern mit Babys in diesem Alter so, was ich auch immer beruhigend fand. Alles Gute!
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