Hallo!
Ich hatte schon zwei mal einen Kaiserschnitt, einen geplanten und einen NotKs. Bei meinem Sohn im Februar dieses JAhr war eben der Notkaiserschnitt. Die Taubheit der Haut rund um die Narbe geht bis runter in den Schambereich.
Eigentlich wollte ich immer drei Kinder und der Wunsch ist auch immernoch sehr groß, aber ich habe richtig Panik davor, das diese Taubheit nach einem dritten Kaiserschnitt noch größer wird. Eventuell dann auch meine Sexualität verschlechert oder vielleicht sogar Inkontinenz fördern könnte.
Mein Frauenarzt meinte aber gleich, falls ich noch ein Kind möchte, dann muss es ein Kaiserschnitt sein, weil das Risiko zu hoch wäre, das die Narbe reisst.
Was meinen Sie dazu. Was können Sie mir raten? Und wie lang würden Sie auf jeden Fall empfehlen zu warten. (Ich hätte am liebsten einen Alterabstand von 2,5 Jahren.)
Danke für eine Antwort!
Mfg
von
vienna08
am 20.07.2011, 21:05
Antwort auf:
Kaiserschnitt - 3?
Hallo,
das Taubheitsgefühl wird mit großer Wahrscheinlichkeit nachlassen. Es kann aber bis zu einem Jahr dauern. Es beeinflusst weder die Sexualität noch fördert es eine Inkontinenz. Die Ursache ist die mit dem hautschnitt verbundene Durchtrennung kleinster Hautnerven, die zur Regeneration einige Zeit benötigen.
Eine vaginale Geburt ist auch nach 2 Kaiserschnitten prinzipiell möglich. Die Risiken liegen nicht viel höher als nach einem vorausgegangenem Kaiserschnitt. Es ist aber immer noch eher die Regel, daß nach 2 Kaiserschnitten automatisch ein erneuter Kaiserschnitt als Geburtsmodus geplant wird. Sie sollten sich vorab in Ihrer Geburtsklinik mit dem Wunsch nach einer vaginalen Geburt vorstellen. Nicht alle Geburtshelfer machen da mit. Es gibt aber eine aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe zur Geburtsleitung nach Sectio (http://www.dggg.de/fileadmin/public_docs/Leitlinien/3-4-5-entbindung-nach-secti o-2010.pdf), wo eindeutig nachzulesen ist, daß der Zustand nach 2 Kaiserschnitten keine Kontraindikation für eine vaginale Geburt ist. Die Erfolgsrate der vaginalen Geburt wird mit 45-90% (Im Mittel 68%) angegeben.
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 21.07.2011