Hallo,
unser Sohn ist drei (errechneter Geburtstermin) bzw. secht Tage (Geburtstermin vom Ultraschaller) später durch natürliche Wehen auf die Welt gekommen.
Meine Fruchtwassermenge war im unteren Bereich.
Unser Sohn hatte bei der Geburt nicht allzuviel Käseschmiere, die Finge- und Fussnägel waren lang und seine Hände sehen aus, als hätte er zu lange in der Badewanne gelegen. Ausserdem war seine Haut leicht marmoriert.
Unsere Hebamme sagte uns, er wäre stark übertragen.
Kann das nach drei bzw. sechs Tagen nach dem Geburtstermin sein?
MfG
Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 12:27
Antwort auf:
Baby übertragen?
Hallo,
ja, auch nach 3 oder 6 Tagen Terminüberschreitung kann ein Kind Übertragungszeichen haben. Die einzigen Zeichen, die für eine Terminüberschreitung sprechen, sind die Waschfrauenhände. Bei einer starken Übertragung wäre das Fruchtwasser grün und die Nabelschnur und Eihäute wären ebenfalls verfärbt. Allenfalls handelt es sich also um eine leichte Übertragung, die gut zum Termin passt.
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 13.08.2010
Antwort auf:
Baby übertragen?
Hallo,
meine Hebamme hatte damals schon gedrängt. Und wollte die Geburt künstlich einleiten. Ich wollte aber warten, bis sich das Kind quasi selber meldet und die Geburt losgeht. Ich habe mich von ihr aber echt bedrängt gefühlt. Sie machte mich auch auf die negativen Folgen einer Übertragung aufmerksam. Als der Kleine dann da war, er hatte übrigens auch schrumpelige Füsse und im Bereich der Knöchel war die Haut rot und schuppig, meinte sie, dass das typische Zeichen für eine Übertragung wären und sie hätte keinen Tag länger mehr gewartet. Ich habe dann gelesen, dass ein Kind erst ab zehn Tagen als wirklich gefährlich übertragen gilt. Hat sie mir zu viel Sorgen bereitet? War es wirklich schon höchste Zeit bei dem Kleinen?
Mitglied inaktiv - 13.08.2010, 10:18
Antwort auf:
Baby übertragen?
und ist es nicht besser, auf den natürlichen Beginn der Geburt zu warten, statt dann gleich vor dem zehnten Tag der Übertragung die Geburt künstlich einzuleiten?
Mitglied inaktiv - 13.08.2010, 10:22
Antwort auf:
Baby übertragen?
Hallo,
letztendlich kommt es immer auf die ausreichende Funktion des Mutterkuchens bei einer Terminüberschreitung an. Die rein rechnerische Terminüberschreitung sagt darüber im Einzelfall nicht viel aus. Außerdem kann man sich ja auch verrechnen. Statistisch gesehen steigt die Gefährdung des Kindes schon nach einer Woche an. Eine Übertragung ist definiert als Überschreitung des Termins um 2 Wochen. Heute wird eine Geburtseinleitung ab etwa 8 Tagen empfohlen. Solange es Mutter und Kind gut geht, kann man aber auch länger warten. Entscheidende Überwachungskriterien sind dabei CTG und die Fruchtwassermenge. Bei einer deutlichen Reduzierung der Fruchtwassermenge empfiehlt es sich eher einzuleiten als bei normalrer Fruchtwassermenge. Natürlich ist es besser, wenn die Wehen von alleine beginnen. Es ist aber nicht besser ein Risiko für das Kind einzugehen. Man muss also immer im Einzelfall nach den vorliegenden Befunden entscheiden, ob und wann eine Geburteinleitung notwendig ist.
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 15.08.2010