Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

2. Geburt (sorry, lang)

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: 2. Geburt (sorry, lang)

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Liebes St. Anna-Team, unser erstes Kind wurde vor 3 Jahren 10 Tage über ET nach dreimaligem Priming und anschließendem Wehentropf innerhalb einer 24 Std-Horror-Geburt geboren. Das ganze in kurzen Stichworten: hintere Hinterhauptslage in querem Durchmesser, 3 mal NSU Hals, 1 mal NSU Körper, ph-Wert 6,99, nach der Geburt operative Revision eines inlevatoriellen Hämatoms bei mir, Eisenwert 6,1 ... Der damalige Befund bei Geburtsbeginn war: Köpfchen sehr weit oben. Gebärmutterhals erhalten (ca. 2 cm), relativ straffer Muttermund. Heute ist mein ET mit dem zweiten Kind. Der Befund: Köpfchen sehr weit oben, Gebärmutterhals erhalten (ca. 1 cm), Muttermund butterweich und auf 2 cm aufdehnbar. Meine Hebamme hat mir bereits Pulsatilla, Chamomilla und Cimicifuga gegeben. Gestern habe ich nach ihrer Anleitung 10 Rhizinus-Kapseln genommen. Wie von mir befürchtet, haben diese aber auch keine Wehen ausgelöst. Akkupunktur habe ich auch schon ausprobiert. Ihrer Meinung nach sollte ich in ein paar Tagen mit Wehentropf einleiten lassen. Durch den guten Muttermundsbefund würde die Geburt diesmal schneller gehen und die Wahrscheinlichkeit, daß sich das Kind wieder als Sterngucker einstellt, sei äußerst gering. Ich habe allerdings einen richtigen Horror vor diesen künstlichen Wehen mit Tropf und würde wohl einen geplanten Kaiserschnitt vorziehen, wenn ich nicht selbst Wehen entwickle. Ich bin ganz verzweifelt und weiß nicht, was ich machen soll! Verstehen sie mich bitte nicht falsch – ich WILL keinen Kaiserschnitt, ich will eine natürliche Geburt, schließlich ist alles „vorgedehnt“, aber ich will auch keinen Wehentropf. Nach Aussage meiner Frauenärztin habe ich ein relativ „steiles Becken“ und bei der ersten Geburt wurde festgestellt, daß ich einen engen Schambogenwinkel habe. Sie glaubt ebenso wie die Hebamme, daß sich das Köpfchen erst wieder bei Wehenbeginn ins Becken einstellen wird. Ich hatte so gehofft, daß es diesmal besser klappt, daß ich Wehen bekomme und das Kind komplikationslos in kürzerer Zeit geboren wird. Gibt es irgendeine Möglichkeit, die ich noch ausprobieren könnte, damit sich das Köpfchen senkt und ich richtige Wehen bekomme? (Vorwehen habe ich seit 3 Wochen, mal mehr, mal weniger, mit Hartwerden des Bauches und schmerzhaften Stichen am Muttermund) Was würden Sie mir empfehlen: Wehentropf oder Kaiserschnitt in ein paar Tagen? (Mein inneres Gefühl sagt mir, daß es wieder nicht von alleine losgeht und daß es auch diesmal seinen Grund hat, daß sich das Kind nicht richtig ins Becken senkt.) Meine erste Geburt habe ich als eine Art „Vergewaltigung“ erlebt und ich hatte auch nie das befriedigende bzw. erhebende Gefühl, es alleine geschafft zu haben. Es war einfach alles nur furchtbar und kaum war meine Tochter geboren, bekam ich nochmal abartig quälende Schmerzen und wäre am liebsten gestorben (großes Hämatom). Bis sie mich auf dem OP-Tisch hatten und ich endlich eine Narkose bekam, vergingen nochmal ein paar Stunden, weil es mitten in der Nacht und die Oberärztin bereits zu Hause war. Ich möchte noch kurz erwähnen, daß meine Tochter ein kerngesundes, aufgewecktes Mädchen ist und ich sie über alles liebe. Ich bin jeden Tag froh und dankbar, daß es so ausgegangen ist. Diesmal werde ich in ein anderes Krankenhaus gehen. Da ich den genauen Zeugungstermin weiß, gibt es auch beim Entbindungstermin keine Zweifel. Ich werde auf jeden Fall noch ein paar Tage zuwarten, aber lange halten das meine Nerven nicht mehr aus. Entschuldigung, daß es jetzt so lang geworden ist. Viele Grüße Lena


Silke Westerhausen

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Hallo Lena, Sorry, aber warum sind Sie so überzeugt, dass es dieses Mal nicht anders wird?! Es ist doch zunächst alles im grünen Bereich, der vaginale Befund ist nicht schlecht, die zweiten Kinder kommen meist schneller und Sie haben Zeit. Dass das kindliche Köpfchen über dem beckeneingang ist, ist bei Mehrgebärenden auch völlig normal. Es beginnt sich mit geburtsaktiven ins Becken zu senken. Jetzt bloß keine unnötig invasiven Eingriffe wie z.B. eine Geburtseinleitung oder gar ein Kaiserschnitt. Für beide Maßnahmen ist keine medizinische Indikation gegeben - warten Sie noch ein bisschen ab, lassen Sie der Natur Ihren Lauf, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit eines positiven Geburtsverlaufes. Unter der Geburt haben Sie die Möglichkeit einer PDA und eine hintere Hinterhauptslage (Sternengucker) ist durch vaginales Untersuchen während der Geburt erkennbar, oder durch Ultraschall unter der Geburt. Lassen Sie sich die Option offen, falls die Geburt sehr protrahiert sein sollte, dass nicht zu lange gewartet werden soll - wichtig:Besprechen Sie all Ihre Ängste mit dem geburtshilflichen Team in der Klinik Ihrer wahl. Eine wunderschöne Geburt für Sie, Grüße Silke Westerhausen


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