Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Zwillinge...

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Zwillinge...

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Schwester hat letzte Woche Zwillinge entbunden (35 +1, 2100g 43cm und 2500g 47cm; Apgar bei beiden 9/10/10). Beide werden durch eine Magensonde ernährt, bekommen eine Infusion, und eine liegt noch im Inkubator, die andere im Wärmebettchen. Ich selber habe vor zwei Jahre ebenfalls Zwillinge entbunden meine beiden wurden ebenfalls in der 35+1 SSW entbunden, waren etwas schwerer (2300g und 43cm und 2600g und 50cm). Im Gegensatz zu meiner Schwester habe ich in einem Krankenhaus ohne Kinderklinik entbunden. Der ApgarTest bei meiner größeren war nur 7/8/8. Meine Kinder waren beide nicht im Inkubator, nur kurz im Wärmebettchen, sie wurden ganz normal mit der Flasche gefüttert. Meine Frage: Ist man in einem Krankenhaus mit Kinderklinik einfach viel vorsichtiger, oder hätten meine Kinder vielleicht auch in die Kinderklinik gemusst. Meine Schwester ist total unglücklich, da sie ihre Kinder nur zu bestimmten Uhrzeiten sehen kann. Sie möchte gerne stillen, aber es wird ihr nur gesagt, dass die beiden noch zu schwach sind. Ich versteh das nicht, bei mir war das doch auch möglich?? Lg Martha


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kann schon sein, daß gerade in einem solchen Grenzfall (Zwillinge 36. SSW)die Art der Versorgung von der Kliniksstruktur abhängt. Wir (Perinatalzentrum)haben die Intensivstation und das normale Neugeborenenzimmer unmittelbar nebeneinander. Wir würden Zwillinge der 36. SSW meistens im Neugeborenenzimmer so behandeln wie Ihre Kinder, bei Problemen die Kinder aber ins Nachbarzimmer verlegen mit der Folge, daß sie so wie die Kinder Ihrer Schwester behandelt werden. Für mich lag die Grenze, für die Entbindung eine Klinik mit Kinderklinik zu empfehlen, in den letzten 15 Jahren immer bei 35+0 SSW.


Mitglied inaktiv

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Warum darf sie denn die Kinder nur zu bestimmten Zeiten sehen??? *bestürztbin* Alle Neugeborenenintensivstationen und Frühchenstationen, die ich kenne bzw. die ich durch Erzählungen anderer Frühcheneltern kenne, haben Besuchszeiten für die Eltern 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche! Es ist doch so gut für die Kleinen, die Eltern soviel wie möglich bei sich zu haben, wenn sie schon in der Klinik sein müssen. Auch bin ich erstaunt, dass sie überhaupt auf der Frühchenstation sind, allerdings kenne ich nicht die Umstände (vielleicht fehlender Saugreflex, Infektionen o. ä.?). Auf der Wöchnerinnenstation beim Abpumpen habe ich eine Mutti mit einem Kleinen von 1900 g Geburtsgewicht getroffen. Er war nur drei Tage auf der Frühchenstation, aber da er bereits ganz toll an der Brust trank und keine weiteren Probleme hatte, durfte er mit ihr nach Hause gehen. Vielleicht fragt Deine Schwester einmal nach den genauen Gründen, warum ihre Kinder dort sein müssen und warum solche Massnahmen ergriffen werden? Alles Gute für Euch!


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