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Hallo Prof. Jorch, mein Sohn Eliah geb. am 19.05.09 in der 29.SSW und nun korr. 8 1/2 Monate alt hatte nach seiner Geburt eine massive Hirnblutung (rechts IV° und links II°), ist VP-Shunt versorgt und hat eine linksbetonte zerebrale Bewegungsstörung und ist extrem rumpfhypoton. Er hat eine schlechte Kopfkontrolle und kann sich auch noch nicht drehen. Seine linke Hand benutzt er verzögert, an den Beinen sieht man auf den ersten Blick nichts, außer man löst bestimmte Reflexe bei ihm aus. Wenn er sich bewegt, dann hat er an allen Extremitäten eine hohe Muskelspannung. Meine Frage ist nun ob sich eine Spastik im weiteren Verlauf erst verschlimmert und ob es dennoch möglich sein kann das er trotzdem eine Tetraparese entwickeln kann?! Inwiefern könnte sich seine extreme Rumpfhypotonie noch verändern? Ich weiß man kann zwar keine genauen Prognosen abgeben, da sich jedes Kind anders entwickelt, aber sie haben ja nun langjährige Erfahrungen und ich als Mutter würde einfach gerne wissen ob ich mich darauf einstellen muss das er niemals sitzen und/oder laufen können wird oder nicht. Ich denke ich würde mir nicht mehr allzu viele Gedanken machen, wenn ich wenigstens wüsste in welche Richtung es geht. Unsere Physiotherapeutin redet eher immer um den Brei herum und will sich natürlich nicht festlegen, was ich ja auf der einen Seite verstehen kann...unser SPZ-Termin ist erst Ende Mai...vielleicht könnten Sie vorab erfahrungsgemäß Auskunft geben. Vielen Dank! Lieben Gruß Jessica
Nach Ihrer Beschreibung kann man eine spätere Tetraparese weder ausschließen noch bereits davon ausgehen. Erfahrungsgemäß entwickelt sich das Vollbild der Parese häufig erst später. In diesem Alter von 8 Monaten schaue ich in solchen Fällen auf den Blick und die Handmotorik. Wenn der Blickkontakt gut ist und wenigstens eine Hand gezielt greift, ist da schon einmal ein gutes Zeichen für spätere Intelligenz. Freies Laufen kann bis zum 6. Lebensjahr erlernt werden, später allerdings nicht mehr. Die Therapie einer Zerebralparese besteht in diesem Alter weitgehend aus Physiotherapie, deshalb verpassen Sie derzeit nichts. Lassen Sie aber in regelmäßigen Abständen die Hüftgelenke kontrollieren, da es durch den veränderten Muskelzug zu Luxationen kommen kann. Wichtig ist die Überwachung der Therapie durch einen Neuropädiater, d.h. einen auf Zerebralparese spezialisierten Kinderarzt.
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