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Verhaltensstörungen und Lernprobleme Die Bayerische Entwicklungsstudie fokussierte erstmals auch auf die Erfassung von kognitiven Problemen, Verhaltensproblemen, psychischen Auffälligkeiten und Schulproblemen, die eine immer größere Bedeutung in der Langzeitprognose der kleinen Frühgeborenen erlangen: Mit 8,5 Jahren hatten 24 Prozent der Frühgeborenen unter 31 SSW schwere kognitive Defizite, 28 Prozent zeigten Probleme mit der ganzheitlichen Informationsverarbeitung. Verhaltensprobleme traten bei Frühgeborenen unter 32 SSW mit vier Jahren mit 30 Prozent und mit 8,5 Jahren mit 14 Prozent doppelt so häufig auf wie in der Kontrollgruppe. Besonders häufig waren Aufmerksamkeitsstörungen und Störungen des Sozialverhaltens, sowie schlechtere Beziehungen zu Gleichaltrigen. Die Eltern-Kind-Beziehung wurde von den ehemals kleinen Frühgeborenen negativer wahrgenommen als in der Kontrollgruppe. Aber auch die Mütter waren weniger feinfühlig im Umgang mit ihren Kindern und eher kontrollierender als die Mütter der Kontrollgruppe. Mit 8,5 Jahren gingen nur 40 Prozent der Frühgeborenen unter 32 SSW in die altergemäße Klasse (in der Kontrollgruppe waren es 85 Prozent der Kinder), 22 Prozent (Kontrollgruppe sieben Prozent) besuchten die Klasse darunter, 23 Prozent versus 1,5 Prozent besuchten die Sonderschule. Zu ganz ähnlichen Zahlen kam eine holländische Untersuchung.[11] Als Hauptproblem für die Beschulung stellten sich nicht die Körperbehinderungen, sondern mittlere bis schwere Lernprobleme heraus. Für die kleinen Frühgeborenen hatten neonatale biologische Risikofaktoren den größten Einfluss auf die Entwicklung, jedoch addieren sich mit zunehmendem Alter der Kinder soziale und psychische Belastungen in der Familie zu diesen biologischen Risiken. Bei den Frühgeborenen über 31 SSW hatten nach dem zweiten Lebensjahr soziale Faktoren einen größeren Einfluss auf die Entwicklungsprognose als biologische Faktoren. Inzwischen konnten mehrere andere Studien einen deutlichen Zusammenhang zwischen psychosozialen Belastungen und der Langzeitprognose zeigen
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