Guten Tag zusammen,
ich befinde mich aktuell bei 30+3 und habe aufgrund vorzeitiger WTK (bisher nicht zervixwirksam) ein Risiko für eine Frühgeburt. In diesem Zusammenhang stelle ich mir folgende Fragen:
1. Ab welcher SSW ist das Risiko für Folgeschäden so weit reduziert, dass ich mich entspannen kann?
2. Aktuell herrscht ja die große RSV-Welle. Gibt es auf den Stationen für Frühchen besondere Sicherheitsmaßnahmen, damit sich die Kinder nicht infizieren? Schutzkleidung des Personals, Tests o. Ä?
Vielen Dank
von
Peeech32
am 22.12.2022, 08:07
Antwort auf:
RSV Infektion
Zunächst wünsche ich Ihnen alles Gute und dass Sie möglichst noch einige Zeit bis zur Geburt Ihres Kindes haben. Nun zu Ihren konkreten Fragen:
1. Sie Befinden sich derzeit in der laufenden 31. Schwangerschaftswoche. Wenn keine zusätzlichen Komplikationen wie eine Mangelversorgung im Mutterleib oder eine schwere Infektion vor bzw. bei der Geburt bestehen, wäre bei einer bald stattfindenden Geburt das Risiko auch jetzt bereits gering (abhängig vom Problem deutlich unter 10%), dass bleibende Folgeschäden entstehen.
2. Auf den neonatologischen Stationen wird durch sorgfältige Hygienemaßnahmen sehr genau darauf geachtet, dass sich die behandelten kleinen und kleinsten Patienten nicht mit RSV infizieren. Dazu dienen mehrere Barrieren zwischen dem Kind und dem Personal: der Inkubator und der Mund-Nasen-Schutz. Wenn ehemalige Frühgeborene sich stabilisiert haben und die Entlassung in der Wintersaison erforderlich ist, sollte eine passive Impfung mit einem spezifischen Antikörper gegen RSV gegeben werden, die typischerweise in den Monaten November bis April dann monatlich wiederholt werden muss. Diese Impfung schützt zwar nicht vollständig vor einer Infektion, reduziert jedoch das Risiko von schweren Verläufen mit Behandlung im Krankenhaus.
von
PD Dr. med. Axel Hübler
am 22.12.2022