Frage im Expertenforum Frühgeburt an Fachärztin Louise-Caroline Büttner:

Körpergefühl bei Frühchen

Frage: Körpergefühl bei Frühchen

Rickabe

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Guten Abend, Mein Sohn kam bei 29+ 2 mit 850 Gramm zur Welt. Bisher macht er sich gut. Er ist heute unkorrigiert zehn Monate alt und isst mittlerweile drei Breimahlzeiten täglich. Hierbei hat er deutlich mehr Appetit und Freude als zuvor mit Fläschchen und stillen. Von selbst findet er allerdings kein Ende. Er isst und isst und isst, manchmal bis es ihn würgt oder er gar spucken muss und darüber hinaus wenn man ihn lassen würde. Ich dränge ihn nicht. Im Gegenteil. Er bekommt den nächsten Löffel nur wenn er signalisiert dass er noch mag (zb durch Mund öffnen) aber der Mund geht immer und immer wieder auf. Bis man aufhört ihm was anzubieten. Bevor wir mit Beikost starteten war seine Gewichtszunahme eher schleppend. Seither nimmt er teilweise 250 Gramm pro Woche zu was mir enorm erscheint. Mir war es damals auf der Neo schon nicht recht dass ihm immer die errechnete ml Anzahl sondiert wurde. Obwohl er meistens schon ab der Hälfte des Solls gespuckt hat. Aber ich habe den Ärzten vertraut. Jetzt frage ich mich ob zusammen mit all den frühen Berührungserfahrungen und Schmerzerlebnissen das Körpergefühl so durcheinander kommen kann dass es ihm schwer fällt Hunger und Sättigung selbst zu regulieren. Es ist seit Beginn ein Thema dass es schwer ist zu erkennen wenn er hungrig ist. Von selbst hat er sich oft nicht gemeldet und man musste immer schon eher raten wann es Zeit für die nächste Mahlzeit ist.. ich würde mich gerne darauf verlassen dass er signalisiert was er braucht (Auch was die Flüssigkeitszufuhr angeht) bin aber verunsichert ob man sich bei einem Frühgeborenen so darauf verlassen kann dass er sich schon holt was er braucht und schon stop signalisiert wenn es genug ist wie bei einem Reifgeborenen Kind. Ich würde ungern anfangen Flüssigkeitsbedarf und Nährstoffbedarf auszurechnen und mit zu zählen was er zu sich nimmt. Mach mir aber Gedanken dazu ob es in seinem Fall evtl. verantwortungslos wäre dies nicht zu tun. Ich freu mich über Ihre Einschätzung soweit aus der Ferne möglich. Aber vllt haben Sie ja Erfahrungen diesbezüglich von denen Sie berichten können. Ganz liebe Grüße und vielen Dank für Ihr Engagement in diesem wunderbaren Forum!


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Hallo, Bitte entschuldigen Sie, dass ich erst heute antworte. Zu Ihrer Frage: Frühgeborene in der 29SSW und unter 1000g erhalten regelmäßige Mahlzeiten. Das brauchen Sie, denn sie können sich oft noch nicht melden zur Mahlzeit. Zusätzlich ist der Nahrungsaufbau wichtig, denn dann kann die i.v.-Gabe von Flüssigkeit beendet werden. Proteine sind für das Wachstum wichtig ect. Diese Phase des Lebens ist nicht zu vergleichen mit einem 10 Monate altem Säugling, der zu Hause schon Brei erhält, auch wenn er als Frühgeborenes zu Welt kam. Bei drei Breimahlzeiten pro Tag braucht ihr Kind ca 200ml Flüssigkeit extra, d.h. Wasser. Bieten Sie dies zu und zwischen den Mahlzeiten an. Der Gewichtsverlaufs von 250g pro Woche Zunahme ist viel. Ich kenne aber den Gewichtsverlauf über längere Zeit nicht. Wenn Ihr Sohn Aufholbedarf hat, ist es anders zu beurteilen. Es ist grundsätzlich gut, dass er Gefallen an der Breikost hat und gerne isst. Für ausgewogene und gesunde Ernährung müssen Sie sorgen und ihm anbieten. Davon isst er dann, soviel er mag. Das Würgen und Spucken nach/ bei der Mahlzeit muss nichts Schlimmes sein. Ihr Sohn nimmt ja dennoch zu. Es gibt aber auch Regulationsstörungen, die ursächlich sein können. Eine gute Anlaufstelle ist ein sogenanntes SPZ. Hier arbeiten Experten für Frühgeborene. Ich empfehle Ihnen eine Vorstellung Ihres Sohnes dort. Vielen Dank und alles Gute, Louise-Caroline Büttner


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