Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Entbindungsart Frühchen

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Entbindungsart Frühchen

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Guten Tag Professor Jorch, erst einmal wünsche ich Ihnen und ihrer Familie einen schönen Jahreswechsel und ein gesundes, glückliches Jahr 2009. Vor 20 Monaten habe ich meinen Sohn in der 30+6 SSW auf meinen Wunsch hin vaginal bzw. mit der Zange entbunden. Die Randbedingungen hierzu stimmten (SL, Herztöne okay - allerdings 1. Schwangerschaft), die Ärztin befürwortete es sogar. Nach einem vorzeitigen Blasensprung bekam ich leider keine Wehen , so dass nach ca. 8 ½ Stunden mit einer viertel Tablette Prostagladin eingeleitet wurde. Ich reagierte heftig mit Wehen und innerhalb von ca. 2 Stunden war der Muttermund komplett geöffnet. Abgesehen davon, dass ich mich aufgrund der Schnelligkeit weder seelisch noch körperlich auf die Geburt vorbereiten konnte, hat dies auch mein Kind unter Stress gesetzt. Aufgrund eines pathologischen CTGs (terminale Bradykardie) musste unser Sohn mit der Zange geholt werden, was bei ihm innerliche und äußerliche Verletzungen nach sich gezogen hat – glücklicherweise aber hatte er keine Hirnblutung, obwohl dies ein paar Tage im Raum stand (kontinuierlicher Abfall des Hbs). Er sah aus, als ob er in den Geburtskanal hinein „geschossen“ worden wäre usw. Hatte deshalb in der ersten Lebenswoche Probleme. Bei einem späteren Gespräch mit dem Oberarzt, der die Geburt durchgeführt hatte, kam heraus, dass wir unheimliches Glück hatten. Er hatte Angst wegen dem Sauerstoffmangel, da nicht klar war, seit wann dieser bestand. Erst als er den NA-ph-Wert von 7,25 erfahren hatte, hätte er „aufgeatmet“ (O-Ton). BE lag bei -3,9 , was auch immer das bedeutet. Nun bin ich in der 24. SSW und ich habe wieder selbigen Probleme in der Schwangerschaft und es besteht ein Frühgeburtsrisiko. Nach der damaligen Entbindung war für mich klar, dass ich nie wieder ein Frühchen spontan entbinden möchte, bei einer Geburt jenseits der 37. SSW es mir überlegen werde – ich habe mir große Vorwürfe gemacht (heute sehe ich es anders!). Doch je weiter ich in dieser Schwangerschaft komme, desto mehr möchte ich spontan entbinden. Was würden Sie mir als erfahrener „Frühchenprofessor“ raten? Was in Ihrem Buch dazu steht, ist mir bekannt. Sollte ich es wieder vagen, falls es eine Frühgeburt wird – was ich nicht hoffe (!) – wenn die Randbedingungen stimmen? Vielen Dank Karya PS: heute geht es unserem kleinen Kämpfer erfreulich gut!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Diese Frage kann man eigentlich erst in der Geburtssituation oder kurz davor beantworten. Grundsätzlich ist eine Sectioentbindung kein "Muß" bei Frühchen. Vertrauen Sie sich einem guten Geburtshelfer und einer guten Hebamme an und bitten sie diese das Beste nach ihrer Erfahrung zu tun. Sagen Sie, dass Sie grundsätzlich offen für beides sind, aber das Beste für Ihr Kind wollen.


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Hallo, Mein Sohn kam in der 28SSW auch spontan auf die Welt eigentlich wollte ich einen KS haben aber die Ärzte haben gemeint er wäre besser wenn er spontan kommen würde es hat damals 35 Minuten gedauert bis er da war. Wolltest du ihn wirklich in der woche spontan entbinden. Julia


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Hallo Julia, ja, ich wollte spontan enbinden. Mir war gar nicht bewusst, welche Risiken es mit sich bringen kann :-(. Gerade weil er ja eine Frühgeburt war. Ich bin recht naiv an die Sache ran gegangen - hatte aber auch keine Möglichkeit, mich z.B. im Internet zu informieren. Lag ab der 24. SSW in der Klinik ohne Internet und co :-) LG karya


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ich bin ein beispiel für eine spontangeburt bei 25+6. muttermund war geöffnet, ich hatte wehen, die herztöne beim kind waren gut, der geburtsfortschritt war gut - in dem fall meinten die ärzte, dass eine spontane geburt die bessere alternative sei. stimme daher prof. jorch zu, dass es sehr auf die umstände ankommt. mein sohn ist jetzt korr. ein jahr und ihm gehts bestens.


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