Frage: Cytomegalie im Kindergarten

Hallo Herr Prof. Jorch, in die Kiga-Gruppe meines Sohnes (schwer mehrfach behindert), in der nur behinderte Kinder sind, soll nun ein Kind hinzukommen, das Dauerausscheider des Virus Cytomegalie ist (auch schwer mehrfach behindert - hat sich im Mutterleib infiziert). Ich bin in der 29. SSW. - wenn dieses Kind kommt, stehe ich kurz vor der Entbindung. Da der Virus ja unter anderem durch Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragen werden kann, kann man sich ja an drei Fingern ausrechnen, dass sich die Kinder in der Gruppe und die Erzieherinnen mit dem Virus infizieren werden - und das immer mal wieder!!! Dies bedeutet für uns, dass wir unser Kind bis zum Ende meiner Schwangerschaft ohnehin vom Kiga abmelden müssen, denn die Gefahr ist einfach zu groß, dass er sich infiziert, keine Symptome zeigt, den Virus auf mich überträgt und ich den Virus an mein ungeborenes Kind weiterreiche - und womöglich ein zweites schwer behindertes Kind bekomme!! Wie sieht es nun aus, wenn das Baby da ist und ich stille? Im Prinzip kann ich ja immer wieder durch meinen Sohn angesteckt werden und den Virus auf meinen zweiten Sohn übertragen, der dann womöglich eine Hirnhautentzündung bekommt. Muss ich meinen Sohn nun ganz aus dem Kindergarten nehmen oder kann er wieder hin, wenn ich stille? Und wie sieht es denn mit den Erzieherinnen aus? Müssen die sich nun dauerhaft von jeder Schwangeren oder stillenden Mutter in den nächsten Jahren fernhalten, weil sie sich ja durch die Betreuung des betroffenen Kindes jederzeit infizieren können - und das immer mal wieder??!! Für eine ehrliche Antwort wäre ich sehr dankbar. Sabine

Mitglied inaktiv - 12.12.2004, 18:48



Antwort auf: Cytomegalie im Kindergarten

Keine Angst. Die meisten Frauen in Ihrem Alter haben bereits eine Cytomegalie-Infektion hinter sich und entsprechende Antikörper. Dazu kommt, dass immerhin 1 % (!) aller Neugeborenen Cytomegalieviren ausscheiden. Die Tatsache, dass in Ihrem Kindergarten ein Dauerauscheider identifiziert wurde dürfte Ihr persönliches Risiko, ein Kind mit Cytoegalieinfektion zur Welt zu bringen kaum erhöhen. Es beträgt ohnehin 1 %. Hinsichtlich Stillen ist zwar bekannt, dass die Infektion (besonders bei Frühgeboreren) übertragen wird. Die insbesondere an der Universitätskinderklinik Ulm durchgeführten Nachuntersuchungen zeigen aber keinen Unterschiede zwischen der infizierten und nicht infizierten Kindern. Es sind weitere Forschungsarbeiten nötig. Mein normaler Menschenverstand sagt mir aber, das bei einer so häufigen Infektion das Risiko nicht so hoch sein kann. Für eine Herausnahme Ihres Kindes aus dem Kidnergarten gitb es jedenfalls keinen sachlichen Grund! Wenn Sie mehr Informatiuonen benötigen, können Sie mich gerne in meiner Klinik (s.o.) anrufen.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 14.12.2004



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