Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schreien lassen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schreien lassen

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Unsere 8 Wochen alte Tochter weint nur selten. Zum Einen scheint sie recht zufrieden, schläft auch schon sehr lange, zum Anderen bemühe ich mich, daß sie nie lang weinen muß. So braucht sie, wenn sie wach ist unbedingt ihren Schnuller, der ihr allerdings ständig rausfällt und den ich ihr wieder reinstecke. Auch beim Einschlafen läßt sie ihn erst einige Male fallen, bis sie dann im Tiefschlaf ist. Nur beim Baden und Wickeln lasse ich ihn nicht zu. Überall liest und hört man, daß man die Babys nicht weinen lassen soll. Aber ist es wirklich richtig? Nimmt sie seelischen Schaden oder vermindert das ihr "Urvertrauen", wenn man einfach nur hingeht, sie nicht aus dem Bett nimmt, leise auf sie einspricht und ihr den Schnuller z.B. nicht wiedergibt. Vom Gefühl her möchte ich nicht, daß sie weint. Ich selber habe sehr liebevolle Eltern, mußte nach deren Aussagen aber auch öfter schreien, weil gar keine Zeit dazu war und die Ansichten auch anders waren. Ab wann sollten Babys lernen eine gewisse Frustrationstoleranz aufzubauen? Ich bin da sehr unsicher, möchte aber vermeiden ein Kind zu haben, das keine Grenzen kennt. Ist es wirklich so, daß Babys, denen ihre Wünsche erfüllt wurden, später weniger weinen, weil sie gelernt haben, daß man sich um sie kümmert und das langes Schreien gar nicht nötig ist? Jetzt habe ich so viele Jahre im Erziehungsbereich gearbeitet, aber von den Kleinsten habe ich wenig Ahnung. Danke für eine Antwort, Michaela


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Hallo Michaela Sich um die Babys kümmern bedeutet nicht, dass man sie bei jedem Weinen sofort hochnimmt. Auch hier heisst es: Hilfe zur Selbsthilfe geben! Ein liebevolles Streicheln oder ein paar Worte führen häufig dauerhafter zu einem zufriedenen und ausgeglichenen Kind. Sie werden bald heraus gefunden haben, ob Ihre Tochter weint um sich zu beschäftigen oder in den Schlaf zu "singen" (etwas Anderes kann sie noch nicht) oder ob sie aus Hunger, Angst, Unwohlsein weint und Ihre direkte Hilfe benötigt. Ein Vertrauen wird aufgebaut, indem Sie Ihrer Tochter durch Mimik, Gestik und Ihrer Stimme immer wieder verdeutlichen, dass Sie stets für sie da sind. Beobachten Sie sie weiterhin und verlassen Sie sich erst mal auf Ihren gesunden Menschenverstand. Sollten weitere Fragen auftreten, bin ich selbstverständlich für Sie zu (fast) jeder Zeit zu sprechen. Schönes Wochenende und: bis bald?


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