DohaÄgy
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, sie konnten mir in meinen bisherigen Schwangerschaften immer mit viel Geduld und Humor bezüglich meiner Listerien Panik helfen. Daher würde ich Sie gerne um Ihre geschätzte Meinung in einer etwas anderen Frage bitten. Ich habe Zwillingsfrühchen aus der 28.SSW Sie sind mittlerweile 3 1/2 Jahre und gesund. Zu meiner Sorge: Meine Tochter hatte in ihrer Intensivzeit ca. 10 Thorax Röntgen und bis jetzt kamen noch 3 dazu. Außerdem sind wir In den letzten beiden Jahren 6 mal nach Cran Canaria zu meiner Familie geflogen. Mein Mann hat nun spontan für uns in den Herbstferien eine weiter Flugreise gebucht. Ich mache mir nun große Sorgen ob dies nicht zu viel Strahlung ist. Sie wurde dieses Jahr 2 mal aufgrund einer Pneumonie geröngt und 2 mal sind wir bereits geflogen. Sollten wir besser die Flugreise absagen um weitere Strahlung zu vermeiden? Wie ist Ihre Einschätzung dazu? Herzlichen Dank für Ihre Mühe und Zeit.
Ihre Sorge verstehe ich, aber eine bessere Alternative zu Röntgenuntersuchungen der Lunge gibt es leider nicht. Dabei muss man die niedrige Strahlendosis in Kauf nehmen, weil Pneumonien gefährlich sind und sicher diagnostiziert werden müssen. Die von Ihnen aufgezählten Flugreisen gelten als "Gelegenheitsflüge" und die Strahlenbelastung ist insgesamt als gering einzustufen. Sie ist zwar höher, als wenn man nicht fliegen würde, aber eine Empfehlung, auf Flugreisen gänzlich zu verzichten, wäre übertrieben. Das gilt auch für den konkreten Fall Ihrer Tochter, die mehrmals in ihrem Leben geröngt wurde. Hier zitiere ich die Aussage des Bundesamtes für Strahlenschutz: "Für Gelegenheitsflieger ist die zusätzliche Strahlenexposition durch das Fliegen sehr gering und gesundheitlich unbedenklich; das gilt auch für Schwangere und Kleinkinder". Nach meiner Einschätzung spricht nichts gegen eine weitere Flugreise nach Gran Canaria. Wenn Sie mehr Informationen wünschen, empfehle ich Ihnen, einen Strahlenschutz-Beauftragten in einem großen Universitätsklinikum anzusprechen. Aber auch die behandelnden Ärzte Ihrer Tochter, die für die Röntgenuntersuchungen verantwwortlich sind, sollten Ihnen die hierzu Informationen liefern können.