Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Jodetten depot 1530 Mikrogramm/Schwangerschaft

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Jodetten depot 1530 Mikrogramm/Schwangerschaft

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Sehr geehrter Herr Dr. Costa, in den ersten drei Monaten habe ich ein Schwangerschaftsvitamin-/mineralstoffpräparat eingenommen, danach aber keine Präparate mehr. Im Rahmen eines Glukosetoleranztestes in einer endokrinologischen Praxis wurde mir nun von der behandelnden Ärztin empfohlen, dass ich weiterhin die Jodetten depot (1530 Mikrogramm, 1x wöchentlich) einnehmen sollte, die ich bereits seit über 20 Jahren prophylaktisch einnehme (meine Großmutter und meine Mutter leiden unter einem Kropf) und die ich aufgrund meiner Schwangerschaft abgesetzt hatte. Meine Schilddrüsenhormone sind aber übrigens in Ordnung. Die Jodetten depot habe ich nun zweimal eingenommen (25. und 26. SSW), jetzt aber im Beipackzettel gelesen, dass die Einnahme der Depot-Tabletten in der Schwangerschaft nicht empfohlen wird, sondern lieber täglich eine geringe Dosis Jod eingenommen werden soll. Meine Frage nun: Kann es durch die zweimalige Einnahme der Jodetten depot bereits zu einer Schädigung der Schilddrüse meines ungeborenen Kindes gekommen sein? Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Rückantwort. Beste Grüße, Alexandra K.


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass die Jodetten Depot in der Schwangerschaft nicht verboten (also nicht kontraindiziert) sind. Sie müssen nur darauf achten, dass Sie gleichmäßig die Tabletten einnehmen. Ihrem Kind haben Sie mit Sicherheit nicht geschadet, indem Sie diese Tabletten eingenommen haben. Man kann Vieles erreichen, wenn man darauf achtet, Jod über die Nahrung einzunehmen. Viel Jod enthalten Fisch, Milchprodukte, Roggen, einige Gemüsesorten, Nüsse, Kalbs- und Rundfleisch, und vor allem jodiertes Salz. Wenn Ihre Verwandten ersten Grades (Mutter und Großmutter) einen Kropf entwickelt haben, deutet das darauf hin, dass in der Familie diese Neigung besteht oder dass deren Ernährung jodarm war (oder beides). Das kann also nicht automatisch auf Sie übertragen werden. Wenn Sie schon seit Jahren prophylaktisch Jod einnehmen, hat sich Ihr Körper daran gewöhnt und ich meine, dass Sie die Jodeinnahme in Tablettenform auch in der Schwangerschaft fortsetzen sollten, weil der Bedarf erhöht ist. Das wird von allen nationalen und internationalen Fachgesellschaften empfohlen.


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