Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Jodeinnahme während der Schwangerschaft

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Jodeinnahme während der Schwangerschaft

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Sehr geehrter Professor Costa, ich bin in der 9.Woche schwanger. Da ich gelesen habe, dass zu geringe Jodzufuhr zur Unterfunktion der Schilddrüse führen kann und besonders in der Schwangerschaft dies dem Kind schadet, mache ich Sorgen. Schon vor meiner Schwangerschaft wurde mein TSH-Spiegel gemessen mit einem Wert von 2.5mU/L. Da meine Schwester Hashimoto hat, wurde bei mir nochmals der TSH-Wert getestet mit einem Wert von 4.27mU/L, wobei Hashimoto Antikörper nicht nachweisbar waren. Da in England der TSH-Grenzwert bei 6.0mU/L liegt, wird nicht mein fT4 oder fT3 gemessen. Ich bin Vegetarierin, nehme jedoch jeden Tag Schwangerschaftsernährungsergänzungstabletten ein mit 140µg Jod ein. Nun frage ich mich, ob ich evtl extra Jod zu mir nehmen sollte. Vielen Dank im Vorraus Frauke


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Der TSH-Wert 4.27 ist für Sie in der Schwangerschaft zu hoch. Als erstes sollten Sie tatsächlich etwas mehr Jod (insgesamt 200 µg täglich) einnehmen, was aber im Falle einer sich anbahnenden Hashimoto-Thyreoiditis nicht unbedingt hilft, weil in solchen Fällen Jod nicht richtig verwertet werden kann. Trotzdem wird von den meisten Fachgesellschaften empfohlen, auch wenn man eine Hashimoto-Erkrankung hat, die Jodmenge hoch zu halten. Es wäre sicherlich ganz gut, wenn Sie einen Hormonspezialisten aufsuchen würden (einen Endokrinologen), der Sie diesbezüglich berät. Trotz alledem könnte es notwendig sein, in der Schwangerschaft Thyroxin einzunehmen. Aber das soll eben ein Spezialist mit Ihnen besprechen.


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