Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Hyperhomocsteinämie

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

zur Vita

Frage: Hyperhomocsteinämie

kugelbauch12

Sehr geehrter Herr Prof. Costa, nach 1 gesundem Kind und nun 2 Fehlgeburten suchten wir nach Ursache/Hilfe. Anfang Februar war mein Homocysteinwert bei 6.1umol/l und Anfang Mai bei 52umol/l !!! Die einzige Ursache für diesen Anstieg, die ich mir vorstellen kann ist dass ich nach dem ersten Befund Femibion gegen ein Medikament mit Inositol getauscht habe, in dem Folsäure und VitB12/B6 nicht methyliert waren. (Ich habe heterozygote Mutationen in PAI-1 und MTHFR). Ist es möglich dass es die Ursache für den enormen (und rasanten!) Anstieg ist? Oder gibt es andere mögliche Ursachen? Die Fehlgeburten haben vor Änderung des Medikamentes stattgefunden. Haben Sie eine konkrete Ernährungs- und Medikamentenempfehlung mit Dosierung um den Wert wieder zu senken? Ich bin leicht erschrocken... Danke!


Die erhöhte Konzentrationen von Homocystein kann zu erheblichen Problemen führen: Fehlbildungen (Neuralrohrdefekt oder Lippen-Kiefer- Gaumenspalten), Fehlgeburten, und möglicherweise Präeklampsie (sogenannte Schwangerschaftsvergiftung). Leichtere Formen treten auf, wenn die Versorgung mit den Vitaminen Folsäure, B6 und B12 ungenügend ist. Die Behandlung besteht aus der Einnahme von Folsäurepräparaten und es ist gut, dass Sie solche Präparate einnehmen. Folsäure und Vitamin B12 können die Homocysteinkonzentrationen im Blut senken. Etwas anderes wird meines Wissens in der Schwangerschaft nicht empfohlen.  


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