Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Hyperemesis gravidarum

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Hyperemesis gravidarum

minimühle

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Sehr geehrter Herr Prof. Costa, gibt es Daten bei Hyperemesis-Patientinnen, wie sich die Übelkeit bei mehreren Schwangerschaften verhält. Stimmt es, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Hyperemesis und Besiedlung mit Helicobacter pylori gibt. Haben Sie einen Tipp, wie man bei einer weiteren Schwangerschaft die Übelkeit vielleicht besser in den Griff bekommen kann? Wie sind olfaktorische Reize bei der Ausprägung der Hyperemesis einzuordnen? Vielen Dank Dr. C. M.


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Eine Besiedelung mit Helicobacter pylori kann nur indirekt zur schwangerschaftsbedingten Übelkeit/Erbrechen beitragen, indem beispielsweise es zu einem Ulkus kommt. An solche Zusammenhänge sollte man denken, wenn diese Probleme nach der 16. Schwangerschaftswoche noch bestehen. In Frage kommt auch eine Refluxkrankheit, vor allem wenn Sodbrennen im Vordergrund steht. Hypermesis gravidarum, also das typische schwangerschaftsbedingte Erbrechen tritt in den ersten 3 Monaten auf und hört spätestens nach 4 Monaten auf. Wenn nicht, dann sollten andere Ursachen ausgeschlossen werden. Olfaktorische Reize spielen sehr wohl eine Rolle, aber wir wissen nicht, weshalb. Entwicklungsphysiologisch nimmt man an, dass diese eine Schutzfunktion der Schwangeren und des ungeborenen Lebens darstellen. Aber das sind nur Vermutungen, Beweise gibt es nicht. Eine Hyperemesis tritt nicht unbedingt in jeder Schwangerschaft auf, sie ist also kein Automatismus. Die Psyche, das Gefühl der Überforderung spielt eine große Rolle und die beste Therapie ist bei vielen Schwangeren der "Tapetenwechsel", sprich die Vermeidung der gewohnten (familiären) Umgebung für eine kurze Zeit. Wie ? Z.B. durch eine Reise, oder im Extremfall ein kurzer Klinikaufenthalt...


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