Lieber Dr. Costa,
gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber, wie sich das Essverhalten der Mutter während der Schwangerschaft auf das spätere Essverhalten des Kindes auswirkt?
Ich habe im Moment eine Scheunendrescher-Phase und auch wirklich ständig Hunger. Das kenne ich schon aus meiner ersten Schwangerschaft und mein Sohn ist ein leidenschaftlicher Esser. Was sagt denn die Wissenschaft dazu?
Liebe Grüße
Mamanini, die die humor- und doch sehr respektvolle Art Ihrer Antworten sehr zu schätzen weiß
von
mamanini
am 31.01.2013, 15:40
Antwort auf:
Hat Essverhalten Auswirkungen aufs Kind?
Danke für die netten Worte.
Das gibt es sehr wohl, erste Erkenntnisse über die sogenannte "fetale Programmierung", was soviel bedeutet, dass bestimmte Erkrankungen, aber auch Angewohnheiten während der Schwangerschaft an das Kind weiter gegeben werden. Das Kind wird also "programmiert" und hat später bestimmte Probleme, die nicht genetisch bedingt sind, sondern durch Verhaltensweisen der Mutter.
Beim Essverhalten ist es allerdings nicht einfach, zwischen Verhalten in der Schwangerschaft und dem Verhalten danach, bzw. Einflüsse von außen zu unterscheiden. Es ist nicht bekannt, ob bestimmte, vorübergehende Verhaltensweisen wie z.B. die bekannten "Gelüste" (Heißhunger auf saure Gurken ist nur ein Beispiel) das Eßverhalten des Kindes dauerhaft beeinflussen. Wollte schon "nachhaltig" schreiben, aber diesen Ausdruck überlasse ich unseren Politikern lieber...
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 06.02.2013