Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Dr. med. Axel Enninger:

Wasservergiftung

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Frage: Wasservergiftung

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Sehr geehrter Herr Dr. Enninger, mein Sohn ist 15,5 Monate alt und hat gestern Abend innerhalb von 2-3 Stunden 200ml mit Wasser verdünnten Apfelsaft getrunken und anschließend, mit einem Abstand von 1-1,5 Std zum Schlafen nochmal 2 Flaschen Ziegenmilch, auch jeweils 200ml. Normalerweise bekommt er eine zum ins Bett gehen, vor dem Zähne putzen, aber heute wollte er noch nicht schlafen und hat dann nach knapp 1,5-2 Std noch eine bekommen. Beim Abendbrot, als er den Saft getrunken hat, (er trinkt leider nie wirklich was anderes, auch keinen selbst gekochten Tee oder so.. sonst würde er wahrscheinlich gar nichts trinken) war plötzlich auf seinem Hochstuhl so eine klare, durchsichtige Pfütze.. das Trinkpäckchen stand dort aber nicht mehr.. kann er so eine Flüssigkeit ohne irgendetwas anderes erbrochen haben, weil er zu viel auf einmal getrunken hat? Sind 200ml zum Abendbrot denn überhaupt zu viel? Und zählen die Milchflaschen danach auch als "Wasser" oder eher als Nahrung? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen


Dr. med. Enninger

Dr. med. Enninger

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Dass die gefundene Flüssigkeit erbrochen wurde, halte ich für unwahrscheinlich. Klare Flüssigkeit wird normalerweise nur bei einem kompletten Darmverschluss erbrochen. Da es Ihrem Kind aber gut ging, passt das überhaupt nicht. Die übliche Folge von viel trinken, ist viel Urin produzieren. „Überlauf“ aus der Windel kann es nicht gewesen sein? Grundsätzlich zählen Milch und Milchprodukte zu den Mahlzeiten und nicht als Getränk. Zwei Flaschen Ziegenmilch a 200 ml ist für einen 15 monatigen zu viel. Das würde ich als maximale Tagesmenge an Milch betrachten. Auch bei der Menge verdünnten Apfelsafts würde ich versuchen „auf die Bremse zu treten“. Manche Kinder gewöhnen sich viel trinken einfach an und das ist dann nicht immer leicht diese Gewohnheit abzutrainieren. Das nennt man „habituelle Polydipsie“. Wenn Ihr Kind wirklich ständig trinkt und es mehr ist als üblich, sollte Ihr Kinderarzt bitte einmal den Blutzucker messen und das spezifische Gewicht im Urin nach einer gewissen Trinkpause, z.B. früh morgens. Mit freundlichem Gruß Axel Enninger


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