Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Schleimiger Stuhl Allergie/Unverträglichkeit

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Frage: Schleimiger Stuhl Allergie/Unverträglichkeit

Suna883

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Radke, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirth, mein Sohn (9 Wochen alt, bis dato vollgestillt, leider per Notkaiserschnitt geboren) hat seit seiner 6. Lebenswoche immer wieder Blutauflagerungen im Stuhl. Bis zur circa 3ten Lebenswoche hatte er den typischen, cremigen, geblichen Stillstuhl. Danach wurde der Stuhl dunkler oder auch regelmäßig grün, dünner und schleimig. Er hatte bis zu 8x Stuhl am Tag. Zudem hatte er zwischen der 4 - 6 Lebenswoche ein NG-Ekzem im Gesicht, anhaltend Milchschorf (ich denke, es ist kein Gneis, weil dieser anfänglich auch in den Augenbrauen und an den Ohren aufgetreten ist) und er kratzt sich seit dem immer richtig im Gesicht/am Kopf, wenn er müde wird. Er hat in der Vergangenheit hin und wieder nachts gewürgt, er hat nach wie vor Nasensekret, niest öfter und hustet beim trinken, ist aber nicht erkältet. Bei den etlichen Stuhlproben, sowie einem Allergietest auf Milch und Ei kam nichts raus. Ich habe mir dann eine zweite Meinung eingeholt, diese Ärztin sowie die Allergologien, zu der wir verwiesen wurden, haben beide eine Kuhmilchproteinintoleranz festgestellt. Ich habe mich jetzt 2 Wochen komplett kuhmlichfrei ernährt. Die Häufigkeit des Stuhls ist zurück gegangen (ca. 4x) und die Farbe konstant dunkles Curry, allerdings immer noch schleimig und hin und wieder kleine Blutauflagerungen (diese sieht man nur, wenn man wirklich drauf achtet). Wir stellen jetzt auf Anweisung der Ärztin probehalber auf Neocate um und ich pumpe ab. Er fand die ersten Versuche schrecklich. In 2 Wochen hat er einen Termin in der Gastroenterologie. Danach wird entschieden wie es weiter geht. Für mich ist es unglaublich schwer, denn ich fühle mich so schlecht, dass ich habe, was er will und es ihm nicht geben kann. Auf Grund des KS hat er keine normale Darmbesiedelung, ich sollte ihn meines Wissens mind. 4 Monate stillen, wegen des Risikos an Allergien und Autoimmunkrankheiten zu erkranken? Meine Frage ist nun, ob Sie auch der Meinung sind, dass die Neocate das Beste in seinem Fall ist? Ich will nur sicher gehen, dass seine Symptome keine Anpassungsschwierigkeiten oder sonstige, typischen Probleme sind, die sich zeitnah "verwachsen" würden. Hätte es schwerwiegende Folgen, wenn er weiterhin den schleimigen Stuhl & Blutauflagerungen hätte, die ja scheinbar auf eine Entzündung im Darm hinweisen, wenn ich bis zu seinem 4 Monat stillen würde? Vielen herzlichen Dank für Ihren Rat und Ihre Meinung! Liebe Grüße!


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Wenn das Kind sonst gesund ist, ist es am wahrscheinlichsten eine Muttermilch assoziíerte Colitis. Die Ursache kennt man nicht genau, oft ist es mit viel und sehr flüssigem Stuhl verbunden. Die beigemengten Blutmengen sind sehr gering und man kann ruhig weiter stillen bis zur Einführung von Beikost. Das sollte man dann mit 4 Monaten machen, dann löst sich das Problem. Entscheidend ist, dass das Kind unter der MM-Ernährung normal und gut gedeiht. Es wird oft auf Neocate umgestellt, eine aus meiern Sicht überzogene Reaktion. Offenbvar fehlt den Empfehlenden hier die Langzeitverlauferfahrung. Selbst wenn man eine Kuhmilchallergie behandelt muss kein Aminosäurenhydrolysat gegeben werden, da reicht auch eine hochhydrolysierte Milchnahrung. Ich würde, wie gesagt, normales Gedeihen vorausgesetzt, gar nichts machen, auch keine weiteren Untersuchungen, sondern bis 4 Monate durchhalten. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Gruss S. Wirth


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