Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Magenlähmung durch Rotavirus

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Frage: Magenlähmung durch Rotavirus

Thea15

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Guten Tag Herr Dr. Wirth, kürzlich war mein Sohn (9 J.) nach 6 Wochen andauernder Übelkeit und gelegentlichem Schmerz im unteren Rippenbereich zu einer Magenspiegelung in der Klinik. Dort wurde ein nicht entleerter Magen bzw. eine Magenlähmung festgestellt. Da er im o.g. Zeitraum (zweimal im Abstand von einer Woche) Rotaviren (neben Sapovirus, Helicobacter pylori u.a.) im Stuhl hatte, vermutet die Klinikärztin (Gastroenterologin), dass der Rotavirus diese Lähmung verursacht hat. Untersucht werden sollte eigentlich auf Helicobacter pylori (vorab 2 Wochen lang mit 2 Antibiotika und Magensäurehemmer behandelt, ohne Besserung der Symptome). Seit Ende der Antibiotikatherapie und dann mit Unterstützung von  Metoclopramidhydrochlorid geht es ihm besser (nur gelegentliche Übelkeit). Nun habe ich noch Fragen dazu (Kinderärztin ist gerade im Urlaub):  Bildet sich eine virusbedingte Magenlähmung normalerweise bei Kindern zurück? Mein Sohn isst bzw. mag hauptsächlich nur rohes Gemüse (außer Kartoffeln, die schon gekocht). Nun soll man mit Magenparese rohes Gemüse und Vollkornprodukte meiden. Ist das wirklich sinnvoll, solange er nun relativ beschwerdefrei ist? Was sollten wir vielleicht aus Ihrer Sicht noch beachten bzw. beobachten? Freundliche Grüße, Thea15


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Mir erscheint das Ganze etwas profus. Warum behandelt man eine Helicobakter-Infektion über zwei Wochen und macht dann eine Gastroskopie. Das entspricht nicht der Leitlinie. Eine Magenparese (was ist das genau?) im Rahmen einer Rotavirusinfektion ist mir selbst noch nicht begegnet. Offenbar hat er passager eine Entleerungsverzögerung des Magens. Dafür können wahrscheinlich auch Infekte verantwortlich sein, aber mit der Zeit sollte es sich wieder legen. Wenn er jetzt beschwerdfrei ist, ist das ja sehr gut und dann würde ich langsam wieder mit dem Nahrungsaufbau starten. Man muss sehen, was er verträgt. Er soll vor allem gut kauen und ausreichend trinken. Damit kann man auch testen, ob die Magenentleerung funktioniert. Gruss S. Wirth


Thea15

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PS: Ich will noch etwas hinzufügen/präzisieren: Er litt hauptsächlich unter anhaltender Übelkeit (v.a. im Halsbereich), ohne Symptome wie Erbrechen (teils Brechreiz-Gefühl), In der Klinik wurde ein guter Allgemein- und Ernährungszustand und eine leichte Leukozytopenie festgestellt. Therapie: MCP 5 mg 3 mal täglich über 2 Wochen


Thea15

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PPS: Das Gewicht war zu Beginn der 6 Wochen ins leichte Untergewicht gerutscht, aber es hat sich wieder stabilisiert.


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