Sunrise2319
Sehr geehrte Frau Windisch, meine Tochter (4jahre) malt sehr gern und ausdauernd. Sie hält den Stift auch im 3 Fingergriff, mir ist lediglich aufgefallen, dass ihr Zeigefinger ab dem letzten Gelenk aufliegt. D.h. Sie greift den Stift nicht nur mit der Fingerkuppe, sondern das letzte "Fingersegment" liegt auf. Ist das normal? Ich hatte gelesen, dass dies von einer Hypermobilität kommen kann. Mein Kind ist gelenkig, es kann den Daumen beispielsweise an den Unterarm führen und auch die Finger weit nach hinten knicken, jedoch dachte ich, dass dies gerade bei Kleinkindern normal ist. liebe Grüße
Hallo, ein überstrecktes Fingergelenk kann Hinweis auf einen niedrigen Muskeltonus (Körperspannung) sein. Da sie aber mit 4 Jahren schon den Stift korrekt hält und scheinbar auch nicht den Arm in der Luft vom Tisch beim Malen abhebt (oft Hintergrund geringe Körperspannung), scheint es mir aus ihrer Beschreibung nicht die Ursache zu sein. Durch diese Haltung wird sie den Stift vermutlich leichter fixieren können. Solange ihr Kind beim Malen nicht mit der ganzen Hand verkrampft oder beim/nach dem Malen Schmerzen im betreffenden Finger hat, gibt es erstmal keinen Handlungsbedarf. Sollte dies vor der Einschulung immer noch so sein oder Schmerzen im Fingergelenk dadurch auftreten, können Übungen zur Hand-/Fingerkraft gemacht werden (Softball/Antistressball drücken, Knete, mit Ton o.ä.arbeiten, Teig kneten lassen, Fingerarbeiten wie Häkeln, Strickliesl, Übungen mit Therapieknete, etc.) und die Körperspannung überprüft werden. Zur Entlastung des betreffenden Fingergelenkes kann man bei Bedarf auch Stift-Griffhilfen nutzen (muss dann aber ggf.bei Stiftwechsel mitgewechselt werden oder man nutzt mehrere). Generell sollte bei einer bestehenden Hypermobilität auf die Körperhaltung geachtet werden und die Muskelspannung durch regelmässig Sport und Bewegung gefördert werden, damit die Muskeln gestärkt und die Gelenke entlastet werden. Kinderarzt/ärztin kann beim nächsten Termin auf Überprüfung der Körperhaltung (z.B.Rücken) hingewiesen werden. Alles Gute, Kristin Windisch