Frage: Sensibles Kind

Guten Tag liebes Team, ich bin etwas besorgt. Mein Sohn wird in ein paar Wochen 4 Jahre alt und geht seit ca. 6 Monaten durch unseren Umzug in die neue Kita. Soweit lief alles gut. Seit mehreren Wochen möchte er nicht hin weint ganz doll. Erzieher sagen er spielt viel alleine lässt andere Kinder nicht an sich ran und hat kein Interesse mit anderen zu spielen. Er legt den Fokus nur auf die Erzieher und beobachtet eher die Kinder noch. Er sagt auch er ist nur alleine am spielen. Hätte ihn so nicht eingeschätzt. Das er nicht der jenige ist der auf die Kinder zugeht das weis ich aber mal auf dem Spielplatz lässt er es schon zu das andere mit ihm spielen. Zum Körpergefühl fällt auf das es ihm schwer fällt zu kletter balancieren oder schauckeln. Schauckeln kann er gar nicht allein. Er ist auch bei vielen Sachen eher ängstlich. Seit er 14 Monate alt ist gehen wir zum Kinderturnen. Auch Kontakte zu anderen Kindern hat er eig seit er 12 Monate alt ist durch viele Spielkreise die wir immer regelmäßig besucht hatten. Und nochmal erwähnen möchte ich das er ganz ganz oft sehr schnell extrem wütend wird und viel schreit und auch Fäuste bildet und an etwas gegen schlägt. Das legt sich dann schnell in der nächsten Minute wieder. Es ist halt relativ oft. Kann ich irgendwie helfen ? Ich sage ihm immer das wenn er wütend ist ruhig die Wut raus lassen kann und im Kinderzimmer auf sein Kissen hauen kann oder aufs Sofa oder sonst wo. Ich möchte nicht das er die Wut in sich trägt. Ich weis nicht mir kommt es so vor ob er es deshalb manchmal extra macht weil ich so offen drüber gesprochen habe und auch das mit dem wir raus lassen und wo gegen hauen als Beispiel genannt habe mal. Ich kann es alles schwer einschätzen mir fällt halt hier und da das alles auf. Wissen sie wo man sich einen Rat zu holen kann? Oder ob man da genauer mal hinschauen könnte und unterstützen kann ? Bin ich hier eventuell bei Ihnene zum Thema  Ergo richtig ? Ich danke sehr für tips .   ganz liebe Grüße 

von Dilaya am 14.03.2024, 12:27



Antwort auf: Sensibles Kind

Hallo,   machen Sie für ihr Kind Spielverabredungen mit Kindern aus seiner Gruppe. Entweder kann er selber sagen, mit wem er sich gern treffen würde oder Sie fragen nach der Einschätzung vom Erzieherteam, wen er am ehesten an sich ran lässt oder mit wem das gut passen würde. Durch das Spielen in einer Zweiersituation statt mit der ganzen Gruppe drumherum lässt er sich evtl.leichter auf ein gemeinsames Spiel ein und baut eine Verbindung zu anderen Kindern auf, die es ihm dann erleichtert wieder in die Kita zu gehen. Ob das Spielen eher zu Hause oder draußen auf dem Spielplatz gelingt, da können Sie ihr Kind bestimmt gut einschätzen - dem einen fällt das Teilen der eigenen Spielsachen noch schwer, der andere lässt sich auf dem Spielplatz zu schnell ablenken statt mit dem Kitakind zu spielen, so wie es besser für ihr Kind passt. Beobachten Sie bei Interaktion mit anderen Kindern, ob er sich nur nicht selbst traut auf andere zuzugehen und ein gemeinsames Spiel dann klappt oder ob er generell noch nichts mit der Interaktion anfangen kann (keine reagieren auf das andere Kind, kein Blickkontakt, etc.).   Das Schaukeln zu erlernen ist eine Übungssache, die Motivation von außen und auch Körperspannung, Körpergefühl und ein Rhythmusgefühl erfordern. Als erster Schritt ist nach dem passiv Anschwung geben erstmal zu lernen, die Beine im richtigen Rhythmus mitzuschwingen. Das erlernt sich leichter, wenn Sie es parallel bei der zweiten Schaukel zeitgleich zeigen und ihn mitmachen lassen. Der zweiter Schritt wäre dann das selber anschwingen zu üben, das benötigt natürlich beiderseits eine Portion Geduld und Übung, erklären Sie ihrem Kind das es das mehrere Tage üben wird, ehe es klappt. Behalten Sie das Kinderturnen bei, wenn er noch Probleme beim klettern und balancieren hat, dann braucht er da Erfahrungslernen und zusätzlich viel auf den Spielplatz gehen und dort spielerisch zur Bewegung animieren. Beobachten Sie, ob die Körperspannung angepasst ist oder als Ursache eine niedrige Körperspannung dahinter stecken könnte (schlaffe Haltung, vermeidet Bewegung, macht schnell Pausen, eher passives Kind).   Wenn sich die Wutanfälle schon nach einer Minute wieder legen, ist das schon prima für das Alter, dann schafft er es sich gut zu regulieren. Sie können sein Gefühl anerkennen und widerspiegeln (ich merke, du ärgerst dich jetzt sehr/bist wütend – ich lasse dir etwas Zeit dich zu beruhigen). Wenn er sich beruhigt hat, motivieren Sie ihn erneut noch einen Versuch zu starten (z.B. beim basteln), damit seine Frustrationstoleranz steigt. Loben Sie die Momente, in denen er nicht gleich wütend wird, sondern es nochmal versucht. Alles Gute, Kristin Windisch  

von Kristin Windisch am 17.03.2024