schlack
Hallo! Wir machen uns Gedanken um unsere 3 jährigen Zwillinge. Zur Vorgeschichte: eineiige Zwillinge, frühchen, zwilling A mit schwerem herzfehler (fallot tetralogie, hypoxische Krise mit 8 Tagen inkl. reanimation und not op, große Korrektur op mit 6 Monaten, aktuell warten wir auf herzklappe op, ) Zwillung A ist trotz Vorgeschichte gut entwickelt, angebunden in der Frühförderung vom hörzentrum, hat eine einseitige hörminderung von der reanimation davon getragen. Beide Zwillinge malen ungern und auch nicht gut. Von geraden Linien oder gar erkennbaren Gegenständen sind wir weit entfernt. Der Stift wird mit der Faust gehalten, wir fragen uns jetzt, müssten die nicht schon besser malen? Sie malen nur krikelkrakel, andere kinder im Kindergarten im gleichen Alter malen schon d Sonne und Gesichter.... (Die Zwillinge besuchen seit 3 Wochen Vormittag einen Kindergarten. ) Der gesunde zwilling tut sich auch mit Schere schneiden sehr schwer. Er malt, isst, schneidet mit der linken Hand. Die Erzieherin meint um eine Händigkeit festzustellen ist er zu klein (3 Jahre und 1 Monate momentan) und da beide eineiige Zwillinge sind müssten beide Linkshänder sein. Das sei genetisch. Stimmt das?Er macht alles mit der linken Hand.... Die Frühförderung stuft beide als altersgerecht ein, wenn auch motorisch nicht unbedingt hoch begabt. Der Herz zwilling kann zum Beispiel erst seit kurzem hüpfen. Wie könnte ich die beiden unterstützen und fördern? Gerade im Bezug auf malen und schneiden? Oder sollten wir zur Ergotherapie? Wir bieten papier und Stifte an (Das Interesse ist eher mäßig) Wir besuchen Kinder turnen. Sollten wir noch was tun? Vielen Dank für ihre Arbeit!
Hallo, hier kann die Entwicklung von Frühchen mit der Vorgeschichte nicht mit der Entwicklung anderer 3 jähriger in der Kita verglichen werden,generell räumt man Frühchen in der Entwicklung mehr Zeit ein, da sie zu früh geboren worden. Der Hintergrund bei feinmotorischen Schwierigkeiten oder Malschwierigkeiten kann die Körperspannung sein:wenn sie gering (hypoton) ist,erschwert sie diese Fähigkeiten,dazu den Kinderarzt und die Frühförderung um Einschätzung bitten,bei hypotoner Körperspannung macht Ergotherapie natürlich Sinn. Zum Malen: Bieten Sie verschiedene Materialien an (nicht nur das kleine schnell verrutschende A4-Blatt) und alles zum Wischen und Schmieren,da dies die Vorläufer der Malfertigkeit sind und Schwung und Fühlerfahrung beüben: - Tapetenkleister,Fingermalfarben(!!!), Malen in Mehl, in Sand, in Rasierschaum (wenn mögl.unparfümiert) oder Sprühsahne mit den Fingern reinzeichnen, mit den Händen Kreise schmieren beidhändig, mit den Fingern Regentropfen reintrommeln, lassen Sie den Kindern die Fühlerfahrung des Materials, oder auch mit Ton,Knete - Malen auf Tapetenrolle/Papierrollen auf dem Boden - Strassenkreide, Fenstermalfarben/-stifte, malen auf der Tafel (Tafelfolie eignet sich für Kinderzimmer,einfach an Wand anbringen oder die Wand 2x mit Tafelfarbe malern), Badewannenkreide - ryhtmisches Malen (wir trommeln Regentropfen mit dem Stift aufs Papier mit beiden Händen, wir schwingen mit dem Stift einen liegenden Halbbogen und Sie sprechen dabei "schaukel hin,schaukel her,kleiner Frosch und grosser Bär" oder als Kreis oder Spirale "schneck,schneck,komm heraus,komm aus deinem Schneckenhaus" und führen dabei die Hand des Kindes und lassen es dann selbst probieren,während Sie den Spruch weiter rhythmisch sagen), Malen mit beiden Händen gleichzeitig - Malen mit gut rutschenden Wachsmalern,ich empfehle hier die Stabilo "Woody 3 in 1"-Wachsmalstifte, die sind dick,gut zu halten und man kann auch mit Wasser dazu experimentieren (auf feuchter Unterlage verschwimmen die Malspuren oder den Stift in Wasser tunken), sie sind mit Wasser wieder wegwischbar und eignen sich somit auch zum bemalen von Fenstern,Badewanne,Spiegeln-später dann zu 3KantBuntstiften mit Noppen wechseln oder auch mit Griffverdickungen unterstützen (gibts auch an Pinseln, zuerst Pinsel mit kurzen festen Borsten anbieten) - Vorbildfunktion: Malen Sie selbst mit! Oder beginnen Sie zu malen,dann kommen die Kinder schnell dazu, wichiger als das Ausmalen (Linienbegrenzung einhalten müssen Kinder erst zur Einschulung) ist das freie Malen! - Kommentieren Sie nicht das Ergebnis (bitte nicht "die Sonne ist aber gelb und nicht lila!" oder "schön sieht das aus", denn es beeinflusst die Motivation), sondern die Tätigkeit des Kindes beim Malen / seine Motivation: das erreicht man nicht nur durch lobende Worte,sondern auch mit Mimik/Gestik:ein aufmunterndes Zunicken,Lächeln,freudiger Blick,Hand auf die Schulter legen, näher ans Kind ran rutschen. Den Blick beim Malen/Basteln nicht aufs Blatt,sondern aufs Kind gerichtet halten und beobachten,wie ist die Motivation,macht es den Kindern Spaß, die Kinder spüren so ihre Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der Aktivität besser - die Körperwahrnehmung schulen: Massagen,Igelball, den Körperumriss auf Tapetenrolle nachzeichnen und ausmalen, auf dem Rücken Pizza belegen spielen: wer sich selbst gut spürt,kann sich selbst später malen (Kopffüßler beginnend) - Würdigen Sie die Arbeit ihrer Kinder durch Aufhängen oder verschenken (Entscheidung des Kindes), die Bilder können dann durch neue ausgetauscht werden Sollte die Malmotivation trotzdem nicht steigen oder sich im Laufe der Zeit die Malform nicht ändern (erst Linien,dann Kreuze,...) sprechen Sie den Kinderarzt wegen Ergotherapie an. Zur Linkshändigkeit: es gibt eine genetische Komponente, d.h.wenn ein Linkshänder in der Familie ist, erhöht das die Wahrscheinlichkeit,dass die Kinder auch Linkshänder sein können-aber nicht müssen (Linkshänder in der eigenen Familie sind nicht leicht zu erkennen, da früher Linkshänder auf rechts geschult wurden,da schreiben/malen mit links leider nicht toleriert wurde (dadurch wird allerdings die Gehirntätigkeit ungünstig beeinflusst was später u.a.z.B.zu Matheschwierigkeiten führen kann)), wichtig ist den Kindern zu vermitteln,dass wenn sie sich selbst fürs einsetzen der linken Hand entcchieden haben, das ok ist. Legen Sie dazu die Stifte/Schere (oder auch Besteck) immer mittig vors Kind, denn nur so kann es von Beginn an selbst ohne Beeinflussung entscheiden,welche Hand es einsetzt (bei Kindern,die die Körpermittellinienüberkreuzung noch nicht können, wird sonst alles was rechts liegt mit der rechten Hand genutzt,alles was links liegt mit der linken Hand), bitten Sie dazu auch die Erzieher um Unterstützung,alles mittig anzubieten und zu beobachten,welche Hand setzen die Kinder ein. Stellen Sie sicher,dass zuHause und in der Kita Linkshänderscheren erreichbar sind (das sind die 2farbigen Scheren) und auch angeboten werden,wenn das Kind mit links schneidet. Die Kinder zeigen oft schon zeitig eine bevorzugt eingesetzte Hand, es muss aber erst mit Schuleintritt entschieden sein,ob das Kind Links-oder Rechtshänder ist. Sollten hier Unklarheiten vorhanden sein, machen Sie in der Ergotherapie eine Händigkeitstestung, noch vor der Einschulung! Denn wenn die ganze Zeit durch Beeinflußung (die meisten malen mit rechts, die Stifte liegen rechts angeboten) die nicht-dominante Hand trainiert wird, beeinflusst das die Gehirnentwicklung und ist dann auch schwerer umzustellen bzw.wird die weniger-beübte Hand dann natürlich ungeschickter sein,was erstmal aufgeholt werden muss. Ich hoffe es waren ein paar Anregungen dabei, gern können Sie auch im Ergotherapieforum unter dem Stichwort "malen" nochmal die anderen Einträge/Antworten durchlesen, falls ich was vergessen habe. Viel Freude beim Malen und Basteln,das bietet sich ja jetzt in der Herbstzeit gut an Alles Gute
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